«Absurd» und «unfair» Deshalb ist FCZ-Boss Canepa strikt gegen die Einführung von Playoffs

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11.4.2022

Kurz erklärt: Diesen Modus schlägt das SFL-Komitee vor

Kurz erklärt: Diesen Modus schlägt das SFL-Komitee vor

Die Swiss Football League möchte die Super League ab der Saison 2023/24 auf zwölf Teams aufstocken und die Saison mit Playoffs abschliessen. Der angedachte Modus kurz erklärt.

07.04.2022

Die Swiss Football League will die Super League ab der Saison 2023/24 auf zwölf Teams aufstocken und Playoffs einführen. FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagt in einem ausführlichen Statement, dass er für eine Reform ist. Playoffs lehnt er aber strikt ab.

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Schon als die SFL letzten Dienstag bekannt gab, dass an der ausserordentlichen Generalversammlung der Swiss Football League am 20. Mai die Erhöhung der Super League auf zwölf Teams sowie eine Modusänderung vorgeschlagen wird, kritisierte Ancillo Canepa die geplante Einführung von Playoffs in der höchsten Schweizer Spielklasse. «Das ist sportlich unfair», sagte er dem «Blick».

Jetzt äussert sich der FCZ-Präsident noch einmal ausführlich zu dem Thema. Und sagt auch, dass für ihn überhaupt nichts gegen die Erhöhung auf zwölf Teams spricht. «Ich begrüsse die Erhöhung auf zwölf Mannschaften sowie die Einführung einer Final- und Abstiegsrunde», stellt Canepa auf der Webseite des FC Zürich klar. 

Er sei aber «aus verschiedenen Gründen dezidiert gegen die Einführung dieser dritten Playoff-Phase», meint Canepa weiter. «Wer über die gesamte Saison, notabene nach 32 Spielen, am meisten Punkte gewonnen hat, soll auch verdientermassen Meister werden. (...) Den Meister nun in einem Playoff-Final (Erster gegen Zweiter) ermitteln zu wollen, ist schlicht absurd.»

FCZ-Präsident Ancillo Canepa kann sich eine Super League mit Playoffs nicht vorstellen.
FCZ-Präsident Ancillo Canepa kann sich eine Super League mit Playoffs nicht vorstellen.
Keystone

«Sportlich unfair und ungerecht»

Wenn sich selbst der Zehntplatzierte der Qualifikationsrunde noch via Playoff für den Europacup qualifizieren könne, sei das sportlich nicht mehr nachvollziehbar, so der FCZ-Boss. Auch das Ranking der Schweiz im Europacup könnte darunter leiden, wenn sich Teams dank einem Zwischenhoch im Saisonendspurt gegen eigentlich bessere Mannschaften durchsetzen und sich so auf europäischer Bühne präsentieren dürfen.

«Playoffs in der vorgesehenen Form sind sportlich unfair und ungerecht», macht Canepa deutlich und führt aus: «Playoff-Spiele am Ende einer Meisterschaft können durch Zufall, Verletzungssituation, gesperrte Spieler, Krankheiten (Corona), fragliche Schiedsrichter- und VAR-Entscheide etc. eine entscheidende und willkürliche Rolle spielen.»

Zum Saisonende künstlich für Spannung zu sorgen, sei ausserdem «jedem Sportsgeist widersprechend». Canepa sieht zudem Sicherheitsrisiken, macht auf die physische Überforderung der Spieler aufmerksam und schreibt, dass der Fussball nicht mit dem Eishockey verglichen werden könne. 

Zwischen den Zeilen wird klar, dass der 68-Jährige auch mit einer Meisterschaft mit «nur» 32 Spielen ganz gut leben könnte. «So würden auch wieder Termine frei, zum Beispiel um den Schweizer Cup wieder attraktiv zu gestalten.» Canepas komplettes Statement liest du hier.

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