Gegen Basel wird Mario Balotelli von Trainer Celestini aus disziplinarischen Gründen nicht aufgeboten. Eine Woche später gegen Winterthur ist der Stürmer plötzlich Captain. Was läuft da beim FC Sion und dem italienischen Superstar?
blue Sport Kommentator Dani Wyler hat eine klare Meinung zu Mario Balotelli und dem FC Sion. Er sei zwar ein Fussballromantiker, aber: «Ich glaube nicht an ein Happy End mit Mario Balotelli. Er ist ein Fremdkörper, er sprengt das Lohn-Gefüge. Seine fussballerische Klasse ist unbestritten. Aber wie oft konnte er das zeigen?»
Der Stürmer ist mit fünf Treffern zwar bester Torschütze, hat drei dieser Tore aber vom Penaltypunkt erzielt, merkt Wyler an. Weiter ergänzt der Kommentator: «Oft sieht man Balotelli lustlos auf dem Feld hin und her traben. Andere müssen für ihn die Defensiv-Arbeit übernehmen.»
Seit dem Start nach der Winterpause läuft es Mario Balotelli indes überhaupt nicht. In den fünf Spieltagen stand Balotelli gerade mal 135 Minuten auf dem Feld. Oft fehlte er wegen Sperren – entweder durch die Liga, durch seine vierte Gelbe Karte oder durch den Klub selbst.
22. Januar 2023
Sion – Lugano 2:3
Balotelli fehlt gesperrt.
Zum Auftakt ins Jahr 2023 muss Sion auf Mario Balotelli verzichten. Der Stürmer wurde für ein Spiel gesperrt, nachdem er in der Partie gegen den FC Basel den Fans den Mittelfinger gezeigt hatte. Deshalb muss Balotelli von der Tribüne aus zuschauen, wie Sion zu Hause gegen Lugano verliert.
29. Januar 2023
Servette – Sion 2:2
Balotelli wird zur Halbzeit eingewechselt.
Beim Gastspiel in Genf wird Balotelli zur Halbzeit für Filip Stojilkovic eingewechselt. Mit dem Italiener holen die Walliser nach dem 0:2-Pausenrückstand und trotz Unterzahl noch ein 2:2. Doch Balotelli ist an den Toren nicht beteiligt. Seine auffälligste Aktion hat der Italiener in der 84. Spielminute, als er wegen Reklamierens die Gelbe Karte sieht. Weil es im zehnten Spiel bereits die vierte Verwarnung ist, wird Balotelli automatisch für die kommende Partie gesperrt. Besonders auffällig bei den Verwarnungen: Drei seiner Gelben Karten hat Balotelli wegen Meckerns erhalten, die vierte wegen einer Unsportlichkeit.
5. Februar 2023
Sion – Zürich 0:1
Balotelli fehlt wegen einer Gelb-Sperre.
Balotelli muss seine Gelb-Sperre absitzen und sieht von der Tribüne aus, wie der FC Sion zu Hause gegen Schlusslicht Zürich verliert.
11. Februar 2023
Basel – Sion 3:1
Balotelli fehlt im Aufgebot
Seine Gelb-Sperre hat er abgesessen, aber Mario Balotelli fehlt gegen den FC Basel dennoch im Aufgebot der Sittener. Warum das so ist, darüber ist man sich bei den Wallisern uneinig: Der FC Sion begründete Balotellis Abwesenheit mit «Beschwerden mit dem Quadrizeps». Sportdirektor Barth Constantin hingegen spricht gegenüber blue Sport von einer Knieverletzung und gemäss dem «Blick» weiss Coach Fabio Celestini nicht mehr, wie der Zustand seines Stürmers sei.
Mittlerweile ist klar, weshalb Balotelli in Basel nicht dabei war. Es war nicht wie angekündigt eine Verletzung, sondern eine Disziplinarmassnahme von Trainer Fabio Celestini. Balotelli wurde nicht aufgeboten, weil er einen Tag vor dem Spiel zu spät zum Abschlusstraining erschienen ist.
18. Februar 2023
Winterthur – Sion 1:1
Balotelli spielt 90 Minuten und führt das Team als Captain an.
Eine Woche nachdem Balotelli aus dem Kader verbannt wurde, steht der Italiener gegen Winterthur wieder in der Startaufstellung. Und nicht nur das, Balotelli trägt die Captainbinde und spielt die vollen 90 Minuten. Ins Spieltelegramm schafft er es ebenfalls. Allerdings nicht durch eine Torbeteiligung, sondern durch seine nächste Gelbe Karte.
Auf Nachfrage bei Fabio Celestini, wie er seiner Mannschaft vermitteln will, dass Balotelli erst intern gesperrt wird und eine Woche später als Captain aufläuft, erklärt der Sion-Trainer: «Wenn er verletzt ist, ist er verletzt. Wenn er dabei ist, ist er dabei.»
Am nächsten Samstag trifft der FC Sion im Tourbillon auf St. Gallen. Dann bräuchten die Sittener einen Balotelli, der mal wieder als Torschütze glänzt. Es droht nämlich das Abrutschen auf den letzten Platz – Schlusslicht Winterthur liegt nur noch einen mickrigen Punkt hinter den Sittenern.