Der FC St.Gallen kann auch das Heimspiel gegen Winterthur nicht gewinnen, wartet seit sechs Super-League-Spielen auf einen Sieg und droht das angestrebte internationale Geschäft zu verpassen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der FC St.Gallen muss am Sonntag eine Heimpleite gegen Winterthur einstecken und bleibt im sechsten Super-League-Spiel in Folge ohne Sieg.
- Captain Lukas Görtler kritisiert vor allem die Defensivarbeit.
- Das Saisonziel, sich für das europäische Geschäft zu qualifizieren, ist in Gefahr. Gerät der FCSG gar noch in den Abstiegskampf?
Seit der 4:0-Gala beim FC Sion Ende Februar kann der FC St.Gallen nicht mehr gewinnen. Im Cup setzt es im Viertelfinal eine bittere Niederlage gegen den FC Basel ab, in der Meisterschaft bleiben die Ostschweizer zuletzt in sechs Partien ohne Vollerfolg – und lassen ausgerechnet gegen Schlusslicht Winterthur wichtige Punkte im Kampf um die europäischen Plätze liegen.
Nachdem sich die Mannschaft von Peter Zeidler bereits Mitte März auf der Schützenwiese geschlagen geben muss, setzt es am Sonntag auch vor Heimpublikum eine Pleite ab. Trotz zwischenzeitlicher Führung unterliegt der FCSG schlussendlich mit 2:3.
«Wir verteidigen als Mannschaft schülerhaft»
«Eine der bittersten Niederlagen seitdem ich in St.Gallen bin», nimmt Captain Lukas Görtler nach dem Schlusspfiff im Kybunpark kein Blatt vor den Mund. «Wir haben uns so viel vorgenommen, wir wollten alles ins Positive drehen und kommen mit einer unglaublichen Energie raus. Wir spielen offensiv eine extrem gute Halbzeit, machen extrem viel Druck und kreieren viele Chancen.»
Doch so schwungvoll der Auftritt in der Offensive, so schwach ist die Leistung in der eigenen Platzhälfte. «Wir verteidigen als Mannschaft schülerhaft. Wenn wir so verteidigen, dann gewinnen wir kein Spiel. Das wurde bestraft. Es fühlt sich an wie der Tiefpunkt», ärgert sich Görtler über die drei Gegentore in der ersten Halbzeit. Eine Hypothek, die die St.Galler an diesem Tag nicht mehr wettmachen können. «Wir haben es probiert. Wir haben versucht, unser Herz auf dem Platz zu lassen. Wir sind gelaufen und haben gekämpft. Aber das ist im Moment nicht genug – dann ist es auch kein Zufall, dass wir zum sechsten oder siebten Mal nicht gewinnen.»
Kampf um Europa – oder gegen den Abstieg?
Es fehle momentan irgendetwas, um solche Partien auf die eigene Seite zu ziehen. «Das tut mir leid für die Zuschauer», macht Görtler klar und sieht das Saisonziel der Espen in Gefahr: «Wenn du sechs Spiele nicht gewinnst und dann zu Hause gegen Winterthur verlierst, dann können wir mit den Ansprüchen, die wir haben und vorgeben, klar von einer Krise sprechen.»
Trotz magerer Punkteausbeute aus den letzten Spielen ist St.Gallen mit den europäischen Plätzen nach wie vor in Tuchfühlung. Auf das zweitplatzierte Servette beträgt der Rückstand derzeit fünf Zähler, Luzern auf Rang 3 hat drei Punkte mehr und auf das viertplatzierte Lugano fehlt dem FCSG gar nur ein Zähler. «Wir haben noch immer alles in der Hand», unterstreicht auch Julian von Moos. «Es sind noch acht Spiele. Wir können alles noch ändern. Aber dafür müssen wir noch etwas mehr geben und noch mehr Willen auf dem Platz zeigen.»
Am besten schon am kommenden Wochenende im Auswärtsspiel beim FC Zürich. Schliesslich hält sich nicht nur der Rückstand auf die Konkurrenz um die internationalen Plätze in Grenzen, auch der Vorsprung auf die Abstiegskandidaten bleibt gering. Sollten die Espen im Letzigrund den nächsten Rückschlag einstecken, geht womöglich gar plötzlich das Abstiegsgespenst um.