Wie löst Frei das Luxusproblem? In Basel kämpfen sechs Torjäger um den einen Platz im Sturmzentrum

Von Jan Arnet

4.8.2022

Die Goalgetter-Qualitäten des FCB-Neuzugangs Andi Zeqiri

Die Goalgetter-Qualitäten des FCB-Neuzugangs Andi Zeqiri

Für seinen Heimatklub Lausanne-Sport schoss FCB-Leihgabe Andi Zeqiri 36 Tore – nicht selten waren sie sehenswert. Hier ein paar Leckerbissen.

03.08.2022

Am Dienstag gibt der FC Basel die Verpflichtung von Andi Zeqiri bekannt. Der Nati-Stürmer ist eine echte Verstärkung. Dafür haben die Basler jetzt ein Problem, welches YB bis vor wenigen Tagen noch hatte.

Von Jan Arnet

4.8.2022

Wer soll bloss die Tore schiessen? Das fragen sie sich am Rheinknie schon seit einem halben Jahr und dem Abgang von Arthur Cabral. Der Brasilianer war letzte Saison mit Abstand der beste Torschütze der Basler (27 Tore), obwohl er nur die halbe Saison in der Super League bestritt. Auf Platz 2 folgten mit Liam Millar und Valentin Stocker (je zehn Tore) zwei Flügelspieler.

Also hat der FCB reagiert und im Sommer in der Offensive aufgerüstet – und wie! Zeki Amdouni, Jean-Kévin Augustin und jetzt auch noch Andi Zeqiri wurden fürs Sturmzentrum geholt. Ausserdem kehrten Kaly Sène und Tician Tushi nach ihren Leihen zurück. Und mit Adam Szalai ist ja schon seit Januar ein bekannter Torjäger bei den Bebbi.

Heisst: Aktuell stehen sechs torhungrige Mittelstürmer im FCB-Kader – und kämpfen um einen einzigen Platz. Denn Alex Frei hat in den ersten vier Pflichtspielen jeweils mit einem 4-2-3-1-System spielen lassen. Dreimal durfte Szalai von Beginn weg vorne ran, einmal Amdouni. 

Augustin und Sène fallen noch verletzt aus, sind aber zweifelsfrei auch Startelf-Kandidaten, sobald sie wieder fit sind. Und da wäre eben auch noch Tushi, von dem Frei sehr viel hält – letzte Saison war der 21-Jährige unter Frei bei Winterthur mehr oder weniger gesetzt.

Ausweichmöglichkeiten gibt es für die Stürmer kaum. Denn auch die Flügelpositionen sind mit Dan Ndoye, Liam Millar, Darian Males, Joelson Fernandes, Sayfallah Ltaief und Neuzugang Anton Kade gut besetzt. Einzig im offensiven Mittelfeld gibt es etwas Spielraum für einen wie Amdouni.

Wird Frei zum Umstellen gezwungen?

Alex Frei hat im Angriff die Qual der Wahl. Wird der Coach gezwungen, sein geliebtes 4-2-3-1 – das er schon in Wil und Winterthur meistens spielen liess – über den Haufen zu werfen? Eine Variante mit zwei gelernten Stürmern würde nicht nur mehr Möglichkeiten bieten, es gebe auch einen unzufriedenen Angreifer weniger auf der Bank.

Ein Zeqiri brennt nach zwei Jahren ohne viel Spielpraxis auf Einsätze. Genauso wie die jungen Wilden Amdouni, Sène und Tushi, welche ihrer Karriere einen Boost verleihen wollen. Ungarns Nati-Captain Szalai und Ex-PSG-und Leipzig-Profi Augustin haben ebenfalls Ansprüche.

Auch die Young Boys gingen mit fünf hochkarätigen Stürmern in die Saison, das Luxusproblem ist mittlerweile aber gelöst. Jean-Pierre Nsame, Meschak Elia und Neuzugang Cedric Itten sind geblieben, Wilfried Kanga (zu Hertha BSC) und Jordan Siebatcheu (zu Union Berlin) sind weg. 

Gut möglich, dass auch beim FCB der eine oder andere Angreifer den Klub noch verlassen wird. Infrage kommen dabei aber eigentlich bloss die Leih-Rückkehrer Kaly Sène und Tician Tushi. Sène könnte es nach Belgien ziehen, Tushi winkt möglicherweise eine weitere Leihe.

Alex Frei hat in der Offensive die Qual der Wahl.
Alex Frei hat in der Offensive die Qual der Wahl.
Keystone

Letztlich wird wohl auch entscheidend sein, ob der FCB den Einzug in die Gruppenphase der Conference League schafft. Dann gibt es mehr Spiele und somit auch mehr Möglichkeiten für Frei, alle Stürmer bei Laune zu halten. In der 3. Qualifikationsrunde trifft Basel auf Bröndby IF, das Hinspiel steigt am Donnerstagabend um 20:30 Uhr in Dänemark.