«Niederlage kam mit Ansage» So erklärt FCSG-Sportchef Alain Sutter die Cup-Schmach

Linus Hämmerli

23.9.2023

FCSG-Präsident Matthias Hüppi und Sportchef Alain Sutter sind seit 2018 beim FCSG tätig.
FCSG-Präsident Matthias Hüppi und Sportchef Alain Sutter sind seit 2018 beim FCSG tätig.
KEYSTONE

Der FC St.Gallen ist gut in die neue Saison gestartet, aus dem Cup mussten sich die Espen gegen einen unterklassigen Klub aber bereits verabschieden. Alain Sutter ordnet die Niederlage ein und spricht über interne Diskussionen vom vergangenen Sommer.

Linus Hämmerli

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  • Das Cup-Abenteuer ist für den FC St.Gallen früh vorbei. Gegen Promotion-League-Klub Delémont verliert der Superligist mit 1:2.
  • «Die Niederlage kam mit Ansage», sagt FCSG-Sportchef Alain Sutter beim «St.Galler Tagblatt» im Interview. Er vermisste die Solidarität und die Intensität im Spiel und fügt an: «Es ist nicht allen Spielern bewusst, was das Relevante ist.»
  • Sutter spricht auch über vereinsinterne «intensive» Diskussionen nach der enttäuschenden, abgelaufenen Saison. Von Metzeleien will er aber nichts wissen: «Es gab hier keinen Machtkampf».

Zwischen FCSG-Captain Lukas Görtler und Coach Peter Zeidler herrscht dicke Luft – so der Tenor während der Sommerpause. «Das Tuch zwischen Trainer Zeidler und Captain Görtler ist zerschnitten», titelte das «St.Galler Tagblatt» im Juli, zwei Wochen vor dem Saisonauftakt.

Lukas Görtler bestätigte nach dem ersten Ligaspiel gegenüber blue Sport: «Ja, wir hatten viele Gespräche intern.» Es sei jedoch viel geschrieben und spekuliert worden. Bei den Gesprächen ging es dem 29-jährigen Mittelfeldakteur «um die Sache und den Verein».

Nun lässt auch FCSG-Sportchef Alain Sutter im Interview mit dem «St.Galler Tagblatt» verlauten, dass es nach der enttäuschenden Saison und dem Verpassen eines europäischen Startplatzes zu vereinsinternen Diskussionen kam: «Wenn man länger zusammen ist in derselben Konstellation, dann gibt es Höhen und Tiefen, auch Reibung.»

«Es gab intensive Gespräche, weil wir alle zusammen weiterkommen wollen», erklärt der 55-Jährige. Von einem Machtkampf zwischen Spielern und Trainer will Sutter aber nichts wissen: «Es gab hier keinen Machtkampf, das entspricht nicht der Wahrheit.»

Sutter zur Cup-Schmach: «Die Niederlage kam mit Ansage»

Für Diskussionen sorgt auch das frühe Cup-Aus gegen Delémont. Der Superligist musste sich gegen den jurassischen Klub aus der Promotion League mit 1:2 geschlagen geben. «Die Niederlage kam mit Ansage», so Sutter.

Bereits rund vier Wochen zuvor bekundete der FCSG beim Zweitligisten aus Widnau Mühe und kämpfte sich mit einem 2:1-Sieg grade noch eine Runde weiter. Gegen Lausanne zeigten die Espen eine enttäuschende erste Halbzeit, «dann folgte das 3:8 im Test gegen Stuttgart. Und es endete jetzt in Delsberg.»

«Es ist nicht allen Spieler bewusst, was das Relevante ist»

Doch wie kam die Cup-Pleite überhaupt zustande? Das Verhalten beim gegnerischen Ballbesitz habe nicht gestimmt. «Wenn wir nicht alle solidarisch dasselbe tun in unserer Art, Fussball zu spielen (...) dann sehen wir so aus wie zuletzt», erklärt Sutter. Und das Wort «dasselbe» ist der Knackpunkt. Der FCSG-Sportchef erwähnt, dass nicht alle Spieler zusammen dasselbe machen, «weil nicht allen bewusst ist, was das Relevante ist.»

Der FCSG unternimmt nun am Samstagabend einen weiteren Versuch, das «Relevante» gemeinsam und einheitlich umzusetzen. Die Espen treffen auf dem Acker des Letzigrunds auf das angeschlagene GC – ohne Lukas Görtler. Der FCSG um Coach Peter Zeidler muss wochenlang auf seinen Captain verzichten.