Schiri-Boss über Arbeitsbedingungen Wermelinger: «Habe Respekt davor, dass es irgendwann in Burn-outs endet»
Im Fussball-Talk Heimspiel erklärt Schiri-Boss Dani Wermelinger, weshalb sich dringend die Bedingungen für die Schweizer Unparteiischen verbessern müssen.
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- Im Fussball-Talk Heimspiel stehen die Schweizer Schiedsrichter im Fokus.
- Moderator Roman Kilchsperger diskutiert im Studio mit FIFA-Referee Fedayi San, Schiedsrichter-Boss Dani Wermelinger und blue News Sport-Chef Michael Wegmann.
- Wermelinger erklärt, weshalb man im Schiedsrichterwesen jetzt einen Schritt machen müsse: «Man muss nicht nur über Geld reden, man muss auch über die Bedingungen reden.»
Im Fussball-Talk Heimspiel stehen für einmal nicht die Spieler, sondern die Schiedsrichter im Mittelpunkt. Während die Fussball-Stars hierzulande einen guten Lohn von ihren Clubs bekommen, sieht die Lage bei den Unparteiischen ganz anders aus.
«Für einen internationalen Schiedsrichter ist es unmöglich, dass er nebenbei noch arbeiten kann», bemängelt Schiri-Boss Dani Wermelinger. «Er muss 80 Prozent angestellt sein und 20 Prozent mit einem internationalen Match verdienen.»
Wermelinger weiter: «In der Super League haben wir im Moment ein 20-Prozent-Pensum. Das heisst, nur einen Tag frei. In der Challenge League, haben wir gar 100-Prozent-Anstellungen bei diesen Leuten», hält er fest und ergänzt: «Das heisst, die müssen sicher einen Tag bis anderthalb Tage entlastet werden.»
Die aktuelle Situation seiner Schützlinge bereitet dem 53-jährigen Aargauer Kopfzerbrechen: «Das ist das, wo ich mir Sorgen mache, insbesondere auch in der Challenge League.»
Der Schiedsrichter auf dem Platz darf und soll wichtig bleiben
Dabei führe man «intensive Gespräche», um die Lage zu verbessern. «Das Verständnis ist sowohl von der Swiss Football League als auch vom Schweizer Fussballverband da. Am Schluss ist es eine Gesamtkomposition von Überlegungen, die man machen muss.»
«Wir haben über Trainingspläne gesprochen, wir haben über mehr Ausbildung gesprochen. Wir haben einen Profibetrieb in der Schweiz, aber wir sind die einzigen Amateure. Das ist doch nicht richtig, dass ein Schiedsrichter in der Challenge League am Freitag freinehmen muss, weil er keine Anstellung hat», moniert Wermelinger.
Michael Wegmann, Leiter blue News Sport, wirft ein, dass es am Ende doch einfach um finanzielle Aspekte geht. «Natürlich ist das Geld ein Grund, es ist am Schluss auch eine Verhandlung. Ich verstehe auch die Vereine, es ist mir völlig klar, dass sie auch finanzielle Probleme haben. Auch im Verband ist die finanzielle Lage angespannt. Aber jetzt müssen wir miteinander einen Schritt machen, weil ich wirklich Respekt davor habe, dass das auch irgendwann in Burn-outs endet», fürchtet Wermelinger.