Vor dem Comeback Diese fünf Meilensteine prägten Federers Karriere auf Sand

Luca Betschart

3.5.2019

Roger Federer errang in seiner Karriere bisher elf Titel auf Sand – zwei davon in Hamburg 2007 (links) und in Paris 2009 (rechts).
Roger Federer errang in seiner Karriere bisher elf Titel auf Sand – zwei davon in Hamburg 2007 (links) und in Paris 2009 (rechts).
Bilder: Keystone/ Getty

Nach drei Jahren spielt Roger Federer nächste Woche in Madrid erstmals wieder ein Sandplatz-Turnier. Vor dem mit Spannung erwartenden Comeback blickt «Bluewin» auf die grössten Erfolge des Schweizers auf dieser Unterlage zurück.

Seine letzte Partie auf Sand bestritt Roger Federer vor drei Jahren, als er im Achtelfinal von Rom in zwei Sätzen am Österreicher Dominic Thiem scheiterte. Daraufhin brach der von Rückenproblemen geplagte Schweizer die Sandsaison 2016 ab und musste in den letzten beiden Jahren gänzlich auf diese verzichten – und zwar schweren Herzens, wie er bereits letzte Saison an einer Pressekonferenz beteuerte: «Ich bin ein Sandplatz-Spieler, keine Frage. Das war meine Unterlage. Ich habe früher sogar im Winter Indoor auf Sand gespielt, weil man bei uns die Plätze mit einem Ballon zudeckt. Ich habe es immer genossen, auf Sand zu spielen.»

Dieses Jahr ist der Schweizer bereit für die Rückkehr auf die geliebte rote Asche. In den nächsten Wochen bestreitet er in Madrid und in Roland Garros die ersten Sandplatz-Turniere seit drei Jahren. Turniere, die er in Vergangenheit beide bereits gewinnen konnte. Auch wenn der 37-Jährige seine Bilanz auf Sand als «durchschnittlich» einstuft – elf Titel und 15 Finalteilnahmen sprechen für sich. «Bluewin» pickt fünf Meilensteine heraus:


   2004

4. Titel auf Sand

Heimsieg in Gstaad

Als frischgebackener Wimbledon-Titelverteidiger reist Federer ohne Vorbereitung ans Sandturnier im Berner Oberland. In der zweiten Runde beisst er sich gegen Ivo Karlovic im Tiebreak des dritten Satzes durch und schafft es dank zwei weiteren Dreisatz-Siegen ins Endspiel. Im vierten Final vor heimischem Publikum (in Basel 2000 und 2001, in Gstaad 2003) schlägt Federer Igor Andreev 6:2 6:3 5:7 und 6:3 und gewinnt sein erstes ATP-Turnier in der Schweiz.


   2007

Hamburg Masters 

Erster Sieg gegen Nadal

Nach fünf Niederlagen zwingt der Schweizer Sandkönig Rafael Nadal in Hamburg 2007 erstmals in die Knie. Nach dem klar verlorenen Startsatz findet Federer plötzlich das richtige Mittel und gesteht dem Spanier anschliessend nur noch zwei Spielgewinne zu. Das 2:6 6:2 6:0 ist gleichbedeutend mit dem bereits vierten Titel für den Basler in der deutschen Hafenstadt. 

   2009

Erneuter Sieg über Nadal

Triumph in Madrid

Im Endspiel von Madrid versalzt Federer dem Spanier und seinem Anhang ordentlich die Suppe, schlägt Nadal diskussionslos 6:4 6:4 und zeigt sich kurz vor den French Open in bestechender Form. Im ganzen Turnier verliert er nur einen Satz und steht mittlerweile bei 58 ATP-Titeln, davon acht auf Sand. Der nächste sollte nicht lange auf sich warten…


   2009

Sieg am French Open

Der Karriere-Grand-Slam

Es ist der langersehnte und endgültige Durchbruch: Roger Federer gewinnt Roland Garros 2009 und vollbringt den Karriere-Grand-Slam. Nachdem er dreimal im Endspiel an Nadal scheiterte, lässt er dessen Bezwinger Robin Söderling im Final keine Chance und siegt in drei Sätzen. Zuvor aber kämpft sich Federer förmlich von Runde zu Runde, dreht im Achtelfinal gegen Tommy Haas einen 0:2-Satzrückstand und übersteht auch einen Fünf-Satz-Krimi im Halbfinal gegen Del Potro. Nach dem verwandelten Matchball gegen Söderling ist die Erleichterung spürbar.


   2012

Titel-Hattrick in Madrid

Das blaue Wunder

Drei Jahre nach dem Titel an den French Open schlägt Federer noch einmal in Madrid zu und schafft in der spanischen Hauptstadt den Titelhattrick. Nach überzeugenden Siegen gegen Gasquet, Ferrer und Tipsarevic behält Federer auch im Final gegen Berdych trotz Satzrückstand das bessere Ende für sich. Auf dem blauen Sand von Madrid holt sich der Schweizer seinen zehnten ATP-Titel auf dieser Unterlage. Wer hätte damals gedacht, dass Federer sieben Jahre später immer noch zum erweiterten Favoritenkreis gehört?

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