Der März im Zeichen des Sunshine-Doubles: Roger Federer und Co. gehen in Indian Wells und Miami auf Punktejagd. Nach seinem Sieg in Dubai bietet sich Federer die Gelegenheit, in Kalifornen nachzulegen.
Roger Federer bestreitet in Indian Wells nach einem Freilos seine erste Partie am Sonntag. Schon am späten Freitagabend Schweizer Zeit steht Stan Wawrinka seinem Erstrundengegner Dan Evans gegenüber. Sollte der Waadtländer gewinnen und in der zweiten Runde Marton Fucsovics bezwingen, könnte er bereits in der dritten Runde auf Federer treffen, der sein Spiel am Sonntag gegen den Sieger der Partie zwischen Peter Gojowczyk und Andreas Seppi austragen wird.
24 Mal standen sich die beiden Schweizer in ihrer bisherigen Karriere gegenüber. 21 Mal hat Federer gewonnen. So früh im Turnierverlauf trafen die beiden aber letztmals 2006 in Dubai aufeinander, wie das Head-to-Head zeigt.
Nach dem 100. Titel: Der Ballast ist ab
Federer wurde seit seinem 99. Turniersieg, den er 2018 in Basel realisierte, immer wieder auf den Meilenstein des 100. Triumphs angesprochen. Wenngleich der 20-fache Major-Sieger zwischen Basel und Dubai, wo er im Februar 2019 dieses Kunststück letztlich schaffte, lediglich drei Turniere bestritt (Paris, World Tour Finals und die Australian Open), so beschäftigte ihn die Fragerei mehr, als er zunächst zugeben wollte.
«Dubai zu gewinnen und die 100 Turniersiege zu erreichen, war grossartig. Ich wurde ja Woche für Woche gefragt, während ich auf diesen 99 Titeln sass. Dann kam die perfekte Woche in Dubai. Der Start verlief zwar nicht wunschgemäss, aber am Ende spielte ich grossartiges Tennis. Das gibt mir positive Energie auf meinem weiteren Weg», so Federer am Rande eines Pressetermins in der kalifornischen Wüste vor dem Turnierstart.
Wawrinka unter Tränen: «Er lacht, er ist ein Arschloch»
Energie, die der 37-Jährige braucht, sollte er weitere Turniere gewinnen wollen. Dass dies der Fall ist, steht ausser Frage. Zwar schloss Federer nach dem Triumph in Dubai aus, Jimmy Connors' Rekordmarke von 109 Turniersiegen realisieren zu wollen. «Das Ziel ist jetzt erst mal zu geniessen – und den 101. Titel vielleicht zu holen. Irgendwann», so Federer in der «NZZ», der in Indian Wells bisher fünf Mal gewinnen konnte. Bei seinem letzten Sieg war übrigens Stan Wawrinka Gegner im Endspiel. Unvergessen die damalige Siegerehrung, als der Lausanner Federer (unter Tränen, aber dennoch mit einem Augenzwinkern) als Arschloch bezeichnete.
Keine Müdigkeit, keine Probleme
Es war das Jahr, als Federer auf den sensationellen Comeback-Sieg in Melbourne an den Australian Open das Sunshine-Double in Indian Wells und Miami folgen liess. Inzwischen ist auch Federer wieder zwei Jahre älter. Dennoch hat er nichts von seiner Leidenschaft für den Tennissport verloren. Auch die ständige Reiserei scheint dem Maestro nichts auszumachen.
Nach seiner Ankunft in Indian Wells sagt er: «Ich bin gesund und der Jetlag ist überstanden (Anm. d. Red.: Zwischen Dubai und Indian Wells gibt es eine Zeitdifferenz von 12 Stunden). Mein Tennis ist dort, wo ich es haben möchte. Ich sehe keine Probleme und spüre keine Signale, dass ich dieses Turnier nicht gut bestreiten kann. Ich hoffe, dass es reicht, aber natürlich ist auch immer die Frage, wie meine Konkurrenten gegen mich spielen.» Antworten auf diese Frage gibt es ab sofort auf dem Platz. Top-Favorit auf den Turniersieg bleibt Novak Djokovic, der im Moment drei der vier Grand-Slam-Titel innehält.
Federers provisorischer Turnierplan bis im Sommer
März 2019: Indian Wells (Hartplatz)
März 2019: Miami (Hartplatz)
Mai 2019: Madrid (Sandplatz)
Mai 2019: French Open (Sandplatz)
Juni 2019: Halle (Rasen)
Juli 2019: Wimbledon (Rasen)