In 1465 Matches Federer gibt erst zum vierten Mal Forfait – wegen nassen Linien?

lbe

17.5.2019

Roger Federer muss in Rom erst zum vierten Mal in seiner Karriere während eines Turnieres Forfait geben.
Roger Federer muss in Rom erst zum vierten Mal in seiner Karriere während eines Turnieres Forfait geben.
Bild: Getty

Erst zum vierten Mal in seiner Karriere tritt Roger Federer in einem laufenden Turnier gar nicht erst zu einem Spiel an. Wurden dem Schweizer in Rom die rutschigen Linien zum Verhängnis?

«Ich fühle mich physisch nicht bei hundert Prozent und musste die harte Entscheidung treffen, mich aus den Italian Open zurückzuziehen», bedauert Federer das verletzungsbedingte Aus beim ATP-Turnier in Rom auf Twitter. Genaueres zur Verletzung gibt der Schweizer allerdings (noch) nicht preis, die ATP spricht auf Twitter von einer Blessur am rechten Bein.

Tatsächlich scheint sich Federer am Donnerstag im Spiel gegen Borna Coric an besagter Körperstelle weh zu tun. Als er im ersten Satz einen kurz gespielten Halb-Volley seines Gegners erlaufen will, rutscht er weg und knickt mit dem rechten Bein leicht ein. Danach verwirft er kurz die Hände, lässt sich sonst aber nichts anmerken.

Nasse Linien als Auslöser?

Nach der Partie allerdings klagt Federer über nasse Linien auf dem «Central Court» in Rom, die viel Rutschgefahr mit sich bringen. «Ich verstehe nicht, wie die anderen Spieler damit umgehen. Man spielt, obwohl die Linien nass sind. Aber nasse Linien bedeuten, dass man rutscht. Als ich rutschte, konnte ich mich gerade noch auffangen. Aber ich verletzte mich dabei am Zeh, das Bein tat auch etwas weh für zwei Games», sagt der 37-Jährige an der Pressekonferenz.

Er verstehe ausserdem nicht, wieso der Schiedsrichter überhaupt zum Weiterspielen auffordert, wenn die Linien nass sind. «Carlos sagte, dass ich nicht spielen müsse. Aber warum sagt er dann ‹Time›?» Das setze die Spieler unter Druck, meint der Schweizer und legt nach: «Ich denke, wir sollten nicht spielen, wenn die Linien nass sind. Niemand will einen verletzten Spieler wegen einer Dummheit, nur damit weitergespielt werden kann.»

Gut möglich, dass genau dieser Fall nun eingetroffen ist und Federer die schmerzhafte Aktion auch für den Viertelfinal gegen Tsitsipas zum Verhängnis wurde.

1465 Matches und nur vier Forfait-Niederlagen

So kann Federer am Freitag gar nicht erst zu seiner 1465. ATP-Partie antreten – eine Erfahrung, die er nach so vielen Jahren auf der Profitour erst zum vierten Mal machen muss. Die letzte Forfait-Niederlage während eines laufenden Turniers musste der Schweizer 2014 bei den ATP-Finals einstecken. Nachdem er sich im Schweizer Halbfinal mit Stan Wawrinka eine regelrechte Tennis-Schlacht liefert, kann er am Folgetag nicht zum Endspiel antreten. Damals streikt der Rücken.

Der Rücken war auch verantwortlich für die ersten beiden «Walkovers losses» des Baselbieters: 2008 profitierte James Blake von Federers verletzungsbedingter Aufgabe, vier Jahre später in Katar kam auch Jo-Wilfried Tsonga kampflos weiter, anstatt sich mit Federer zu messen. Was in 1465 Spielen dagegen noch nie vorkam: Dass Federer ein Match begann, dieses aber nicht zu Ende spielte.

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