Rückkehrer Forfait für Dubai – aber Federer beruhigt: «Es könnte viel schlimmer sein»

Luca Betschart

12.3.2021

Ein Punkt fehlt Rückkehrer Roger Federer gegen Nikolos Basilashvili in Doha zum Sieg, am Ende muss er sich dem Georgier aber geschlagen geben. Selten hat man den Baselbieter nach einer Niederlage allerdings so glücklich gesehen – und dennoch legt er seine Pläne vorerst auf Eis. 

L. Betschart

12.3.2021

«Ich bin bereits darüber hinweg», sagt Roger Federer nur Minuten nach dem knappen Aus bei seinem Comeback-Turnier in Doha. «Ich hätte morgen gerne gespielt, versteht mich nicht falsch. Aber gleichzeitig bin ich auch froh über ein bisschen Erholung», gesteht der Schweizer. Gegen den Georgier Nikolos Basilashvili zieht er nach vergebenem Matchball zwar den Kürzeren, dennoch überwiegt beim Basler die Zufriedenheit.

«Ich bin glücklich, dass ich zurück auf der Tour bin. Es ist eine wirklich, wirklich positive Rückkehr», so der 39-Jährige. Er habe gewusst, dass der Turniersieg in Doha nie realistisch gewesen sei. «Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, das kann ich fühlen und sehen», macht Federer klar und weist auf Muskelschmerzen im Schulterbereich hin.



Insgesamt ist der 20-fache Grand-Slam-Sieger aber zufrieden mit seiner physischen Verfassung. «Ich bin glücklich, es könnte viel schlimmer sein. Ich meine, da war immer ein bisschen der Gedanke: Wie werde ich mich nach einem harten Erstrunden-Spiel fühlen? (…) Ich hatte immer Angst, dass ich aus irgendeinem Grund nicht spielen kann.» Soweit sei es glücklicherweise nicht gekommen, auch wenn das harte Duell mit Dan Evans zum Auftakt Spuren im physischen Bereich hinterlässt: «Morgens fühlte ich mich etwas steif, aber das ist ganz normal.»

«Viele meiner Freunde haben auf die Rückkehr gewartet»

Aber nicht nur physisch, sondern auch mental hinterlässt der erste Match nach über 400 Tagen bei Federer Spuren. «Der Sieg von gestern war ein grosser. Ich habe eine Menge Nachrichten bekommen. Alle haben sich so für mich gefreut, ich war wirklich glücklich», betont er. Die Reaktionen seien gar vergleichbar mit jenen nach einem Major-Titel gewesen. «Um ehrlich zu sein, war es ähnlich. Ich glaube, viele meiner engen Freunde und Menschen um mich herum haben auf diese Rückkehr gewartet», sagt Federer lächelnd. «Es war, als hätte ich ein grosses Turnier gewonnen. Es kamen immer wieder Nachrichten.»

Er selbst sei daraufhin so im Hoch gewesen, dass er auf zahlreiche Gratulationen reagiert habe: «Während ich normalerweise nicht antworte, habe ich im Grunde genommen alle beantwortet», so Federer.



Forfait für Dubai

Seine Comeback-Pläne legt der Schweizer aber vorerst auf Eis. Für das kommende Turnier in Dubai (15. - 21. März) gibt der Baselbieter bereits am Donnerstagabend Forfait: «Ich hab entschieden, dass es das Beste ist, zurück ins Training zu gehen», begründet er am späten Abend auf Facebook.

Federer macht zuvor aber auch klar, dass die erneute Pause nicht als Rückschritt einzuordnen ist. Denn für den Maestro ist das Comeback geglückt: «Das Wichtigste: Es war kein Rückschlag, ich fühle mich gut und bin auf dem richtigen Weg.»