Del Potro will wieder spielen Finanzielle Sorgen als Motiv für Sensations-Comeback?
Der in seiner Karriere von vielen Verletzungen heimgesuchte Juan Martin del Potro will nach seinem letzten Auftritt im Februar bei den US Open ein Comeback-Versuch wagen. Womöglich hat die Rückkehr nicht nur sportliche Motive.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Juan Martin del Potro will ein Comeback-Versuch auf der Tennis-Tour starten, nachdem er aufgrund von Verletzungen lange nicht gespielt hat.
- Seine Gesundheit ist der Hauptgrund, aber es gibt auch Spekulationen darüber, ob finanzielle Sorgen ihn dazu motiviert haben, zurückzukehren.
- Del Potro hat einen Grossteil seines Preisgeldes verloren, da sein verstorbener Vater unrentable Projekte finanzierte, ohne das Wissen seines Sohnes.
Im Februar stand Juan Martin del Potro am Heim-Turnier in Buenos Aires zum letzten Mal auf dem Platz – nach knapp drei Jahren ohne Wettkampfmatch. «Es ist wohl keine Rückkehr, eher ein Abschied», resümierte der fast zwei Meter grosse Argentinier, den sie auch den «Turm von Tandil» nennen.
Ein verletztes Knie (vier Operationen) machte Del Potro trotz zahlloser Behandlungen besonders stark zu schaffen. Er wolle jetzt einfach ein 33-Jähriger sein, der ohne Schmerzen leben könne, betonte er.
Doch der Mann mit der gefürchteten Vorhand machte den Fans noch ein wenig Hoffnung. Falls sein Gesundheitszustand sich verbessern würde, wäre eine Rückkehr nicht ausgeschlossen.
Endet der lange Leidensweg an alter Erfolgsstätte?
Im Herbst reiste Del Potro in die Schweiz, um einen anderen Arzt aufzusuchen. «Ich habe eine andere Behandlung begonnen, die mir von vielen Tennisspielern empfohlen wurde, und bis jetzt habe ich noch nicht einmal ein positives Ergebnis erzielt. Stellen Sie sich vor, wie es nach jedem Behandlungsversuch oder jeder Operation ist, welche Frustration ich empfinde, wenn es nicht klappt.»
«Heute kann ich nur noch gehen, ich kann nicht mehr auf dem Laufband laufen, ich kann nicht mehr ohne Schmerzen die Treppe hochgehen. Ich kann nicht lange Auto fahren, ohne anzuhalten und mir die Beine zu vertreten.»
über seine Schmerzen
Nun hat sein Knie offenbar genügend Fortschritte gemacht, um mit einem Comeback zu liebäugeln, wie der Argentinier in einem Interview mit Landsmann Danny Miche (via Eurosport) verrät: «Die körperlichen Probleme und mein Knie sind Dinge, an denen ich jeden Tag arbeite. Ich werde mir dieses Fenster offen lassen, zumindest bis zu den US Open.»
«Ich kann ein Leben ohne Tennis psychisch nicht akzeptieren.»
über ein Leben ohne Tennis
Finanzielle Motive ausschlaggebend?
In New York erlebte Del Potro 2009 seinen sportlich grössten Moment, als er im Final Roger Federer in fünf Sätzen bezwang. «Das ist ein ganz besonderes Turnier für mich. Ich habe noch Zeit. Ich werde mit dem Training beginnen und sehen, wie mein Bein und mein Knie reagieren, und ob ich es schaffe oder nicht.»
Ob Del Potro wirklich in Flushing Meadows antreten kann, wird man sehen. Ein nicht unwesentlicher Faktor für sein Bestreben, sich wieder auf den grossen Tennis-Bühnen zeigen zu wollen, dürfte wohl auch die finanzielle Situation der früheren Weltnummer 3 sein.
Denn wie im Vorjahr herauskam, hat Del Potro einen Grossteil seines hart verdienten Preisgelds (rund 25 Millionen Dollar) verloren. Sein (mittlerweile verstorbener) Vater war verantwortlich für seine Finanzen, leider hat er ohne Wissen seines Sohnes Millionensummen in unrentable Projekte gesteckt. Der 34-jährige Del Potro hat gemäss Medienberichten nur sehr wenig Geld auf der Seite, statt sich sorgenlos in den Ruhestand begeben zu können.
