Nach Roger Federer und Belinda Bencic spielen sich auch Stan Wawrinka und Henri Laaksonen in die zweite Runde. Viktoria Golubic verliert ihre Auftaktpartie dagegen in drei Sätzen.
Die wichtigsten Spiele des Tages
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Mo 27.05. 17:35 - 19:10 ∙ SRF zwei ∙ F 2019 ∙ 95 Min
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Golubic scheitert an Hsieh Su-wei
In einem regelrechten Break-Festival verliert Viktorija Golubic den ersten Satz nach dem insgesamt neunten Servicedurchbruch in Folge 4:6. Anschliessend kämpft sich die 26-Jährige in den dritten Satz, wo sie aber wie bereits im ersten Durchgang alle eigenen Aufschlagsspiele abgibt. Diesmal allerdings kann die Schweizerin kein einziges Break zurückholen und verliert nach einer Stunde und 42 Minuten 4:6 6:3 0:6.
Thiem in vier Sätzen durch
Mitfavorit Dominic Thiem hat in der ersten Runde mehr zu kämpfen als zu erwarten war. Der Amerikaner Tommy Paul nimmt dem Österreicher überraschend den zweiten Satz ab und zwingt ihn im dritten Durchgang ins Tiebreak. Dort verpasst er trotz einer 4:0-Führung den Satzgewinn knapp. Anschliessend ist die Gegenwehr gebrochen, Thiem gewinnt nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden 6:4 4:6 7:6 6:2 und zieht in die zweite Runde ein.
Williams gewinnt nach kapitalem Fehlstart
Nach dem Erstrunden-Out von Schwester Venus erwischt auch Serena Williams einen schlechten Start ins Turnier und verliert den ersten Satz gegen die Russin Witalija Djatschenko gleich mit 2:6. Danach fängt sich die in der Weltrangliste auf Position zehn abgerutschte Amerikanerin allerdings und zeigt eine eindrückliche Reaktion. Nach einem klaren 6:1 im zweiten Satz verliert sie im dritten Durchgang kein einziges Game mehr und verwertet nach eineinhalb Stunden den ersten Matchball. Die 37-Jährige feiert damit ihren 800. Sieg auf der WTA-Tour.
Wawrinka nimmt einen kleinen Umweg
Stan Wawrinka übersteht die 1. Runde gegen den Slowaken Jozef Kovalik in vier Sätzen mit 6:1, 6:7 (3:7), 6:2, 6:3.
Wawrinka verliert zwar den zweiten Satz, bekundete aber insgesamt keine grosse Mühe mit Kovalik (ATP 132). Meistens gab der French-Open-Sieger von 2015 und Finalist von 2017 den Rhythmus vor und kontrollierte das Geschehen auch dank seinem gut funktionierenden Service. Dass Wawrinka noch Verbesserungsmöglichkeiten hat, überrascht nicht. Schliesslich verlor er zuletzt in Rom und Genf in der 1. Runde.
In den letzten Wochen zeigte Wawrinka einige Formschwankungen während der Matches. Gegen Kovalik ärgerte sich der 33-Jährige wiederholt über sich selber, etwa im Tiebreak des zweiten Satzes nach einer misslungenen Rückhand. Doch auf den verlorenen Umgang reagierte er überzeugend. Sein Sieg war nie in Gefahr, zumal er bei eigenem Aufschlag kaum etwas zuliess. Wawrinka kassierte kein Break und kompensierte die kleinen Ungenauigkeiten mit seinen wuchtigen Angriffen.
Am Mittwoch dürfte über den Formstand von Wawrinka noch etwas mehr Klarheit herrschen. Denn auf den Waadtländer wartet ein früher ernstzunehmender Test gegen den Chilenen Cristian Garin (ATP 37), der sich innerhalb der letzten 12 Monaten in der Weltrangliste um über 130 Plätze nach vorne gearbeitet hat. Die Punkte dafür sammelte der 22-Jährige fast ausnahmslos auf Sand, zunächst auf der Challenger-Tour und in diesem Jahr auf der ATP-Tour. Er gewann die Turniere von Houston und München; in São Paulo stand er im Final.
Lucky Loser Laaksonen weiter
Henri Laaksonen übersteht zum zweiten Mal eine Runde bei einem Grand-Slam-Turnier. Dank dem 6:1, 6:0, 7:6 (7:4) gegen den Spanier Pedro Martinez winkt das Zweitrunden-Duell gegen Novak Djokovic.
Eigentlich war Laaksonen in Roland Garros schon ausgeschieden. Am Freitag hatte er die letzte Qualifikationsrunde gegen den Schweden Mikael Ymer verloren und war einige Stunden später auch noch beim Losentscheid leer ausgegangen, als es darum ging, die Forfaits im Haupttableau mit Lucky Loser zu kompensieren. Erst am Sonntag brachte die Absage von Sam Querrey den am besten klassierten Drittrunden-Verlierer der Qualifikation doch noch ins Hauptfeld.
Die unverhoffte zweite Chance ging Laaksonen unbeschwert an. Bis zu Beginn des dritten Satzes zeigte der Weltranglisten-104. gegen den um 30 Plätze schlechter klassierten Martinez eine hervorragende, abgeklärte Leistung und dominierte nach Belieben. Auch den einzigen heiklen Moment in den ersten beiden Umgängen, einen Breakball von Martinez beim Stand von 3:0, überstand er souverän – mit einem Ass.
Mit dem wertvollen Sieg vor Augen verlor Laaksonen aber Ruhe und Übersicht. Beide Spieler wirkten in der Schlussphase unsicher. Der Schweizer mit finnischen Wurzeln gab zweimal einen Breakvorsprung her, während der Spanier beim Stand von 5:4 vier Satzbälle, davon drei am Stück, ungenutzt liess. Am Ende, nach etwas längerer Spieldauer, als sich zunächst abgezeichnet hatte, sicherte sich aber doch der beständigere Laaksonen den verdienten Sieg.
Nun folgt für die Nummer 3 unter den Schweizer Tennisspielern der meistbeachtete Auftritt seiner bisherigen Karriere. Der 27-Jährige trifft erstmals auf eine Weltnummer 1 und erst zum fünften Mal auf einen Top-10-Spieler. Die Aufgabe, die ihm am Donnerstag bevorsteht, könnte kaum schwieriger sein. Djokovic gewann gegen den Polen Hubert Hurkacz (ATP 44) seinen 22. Grand-Slam-Match in Folge. Die letzte Niederlage kassierte der Serbe auf dieser Stufe vor fast einem Jahr im Viertelfinal gegen den Italiener Marco Cecchinato. Seither gewann er Wimbledon, das US Open und Australian Open.
Nadal und Djokovic ungefährdet zum Auftakt
Rafael Nadal spielt sich beim French Open problemlos in die 2. Runde. Der elffache Sieger setzt sich gegen den Deutschen Yannick Hanfmann mit 6:2, 6:1, 6:3 durch.
Djokovic gegen Hubert Hurkacz ohne Probleme
Toni Nadal: «Habe Zweifel, dass Federer sein Niveau zwei Wochen lang halten kann»
Toni Nadal, der Onkel und Ex-Trainer von Rafael Nadal, hat in einem Interview mit dem «Tagesanzeiger» über die French Open und Roger Federer gesprochen. Er glaube nicht wirklich daran, dass Federer seine Grand-Slam-Sammlung von 20 Titeln weiter ausbauen könne.
«Er spielt immer noch ausgezeichnet. (...) Die Frage ist für mich, ob er es mit 37 noch schafft, dieses Niveau zwei Wochen lang über drei Gewinnsätze zu bringen. Da habe ich meine Zweifel», sagt Toni Nadal. «Für Roland Garros ist er sicher nicht zu favorisieren, für Wimbledon sieht es schon wieder anders aus.»
Dennoch gibt es von Rafas Onkel auch lobende Worte für den Schweizer. «Was die Technik betrifft, ist Federer sehr nahe an der Perfektion», sagt er etwa. Und Toni glaubt zudem, dass sein Neffe, der aktuell bei 17 Major-Titeln steht, wie auch Novak Djokovic (15 Titel) Federer in Sachen Grand-Slam-Siege nicht mehr einholen können: «Im Moment spricht vieles für Federer. Jeder einzelne Grand-Slam-Titel ist ein hartes Stück Arbeit. Aber wer weiss, was noch passieren wird.»
Kvitova muss Forfait erklären
Petra Kvitova muss für das French Open Forfait erklären. Die Tschechin laboriert seit einigen Wochen an einer Unterarm-Verletzung. Zuletzt hatte Kvitova in Rom aufgeben müssen. Eine Untersuchung am Sonntagabend in Paris zeigte einen Muskelfaserriss.
Die zweifache Wimbledon-Siegerin hatte in den letzten Wochen auf Sand gut gespielt und gehörte in Roland Garros zu den Titelanwärterinnen. Ihren Platz im Hauptfeld nahm die 18-jährige Slowenin Kaja Juvan ein.
Wawrinka spielt im Botanischen Garten
Stan Wawrinka kann sich vor seinem Erstrundenspiel gegen den Slowaken Jozef Kovalik (ab ca. 14.15 Uhr) auch auf den Spielort freuen. Denn der Court Simonne-Mathieu, der neu erschaffen wurde, bietet eine einzigartige Kulisse: Der drittgrösste Court in Paris befindet sich nämlich mitten im Botanischen Garten «Serres d'Auteuil».
«Es ist die Attraktion der Wiederbelebung von Roland Garros. Der Court bietet eine ruhige und tropische Atmosphäre, die Spieler und Zuschauer in eine friedliche und harmonische Welt entführt», schreibt unser Reporter vor Ort. Der Court, der 5000 Zuschauern Platz bietet, wird von Pflanzen der verschiedenen tropischen Wälder dieser Welt geschmückt. «Where Sport Meets Nature» – «Wo der Sport die Natur trifft» – so der Slogan.
Garbine Muguruza durfte die Erfahrung auf dem Court Simonne-Mathieu bereits am Sonntag machen. Die Spanierin ist begeistert: «Man fühlt sich nicht wie auf einem grossen Platz, sondern wie in einem Garten. Das gibt dir ein ganz anderes Gefühl.»