20 Grand-Slam-Titel Nadal: «Es ist eine Ehre, diesen Rekord mit Federer zu teilen»

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12.10.2020

Auch das Coronavirus kann Rafael Nadal in Roland Garros nicht stoppen. Nach seinem 13. French-Open-Triumph spricht der Spanier über die Bedeutung des Titels und seine Rivalität mit Roger Federer, dessen Grand-Slam-Rekord (20) er nun eingestellt hat.

Roger Federer und Rafael Nadal gehören zweifellos zu den besten Spielern, die der Tennis-Sport je gesehen hat. Noch grösser als ihre Rivalität ist aber der gegenseitige Respekt – das ist nach Rafael Nadals Siegeszug an den French Open einmal mehr nicht zu übersehen. 

Der Titel in Paris ist für den Stier aus Manacor der 20. bei einem Grand-Slam-Turnier. Damit schliesst er zu Rekordhalter Federer auf. Der Schweizer lässt es sich am Sonntag nach Nadals Gala-Sieg über Novak Djokovic nicht nehmen, dem 34-Jährigen zu gratulieren. «Ich hatte schon immer allergrössten Respekt für meinen Freund Rafa als Person und als Champion», twittert Federer. «Als mein grösster Rivale über so viele Jahre haben wir uns gegenseitig zu besseren Spielern gemacht. Für mich ist es eine grosse Ehre, ihm zum 20. Grand-Slam-Titel zu gratulieren.»



Der Respekt beruht auf Gegenseitigkeit. Nadal sagt nach seinem Triumph: «Ich teile diesen Rekord mit Roger, das ist eine grosse Ehre. Nach unserer langen Rivalität ist es unglaublich, jetzt auf der selben Stufe zu stehen – mit dieser grossartigen Nummer 20.»

Nadal hat in Roland Garros bewiesen, dass er – zumindest auf Sand – in Topform noch immer kaum zu schlagen ist. Und Federers Comeback nach langer (Verletzungs-)Pause bahnt sich auch immer mehr an. Der letzte Major-Titel des Maestros liegt zwar schon fast drei Jahre zurück, dennoch gibt Federer bei seiner Gratulation sowas wie ein Warnschuss an die Konkurrenz ab: «Ich hoffe, die 20 ist nur ein Schritt auf dem weiteren Weg von uns beiden.» Nadal sagt: «Wir spielen immer noch! Ich hoffe, Roger wird bald zurück sein, damit wir uns wieder grosse Duelle liefern können.» 



Titel während Corona macht «stolz, aber nicht glücklich»

Die GOAT-Frage stellt sich nach dem jüngsten Triumph des Spaniers natürlich einmal mehr. Die Frage nach dem besten Spieler aller Zeiten will Nadal aber nicht beantworten. «Mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln und wo wir stehen, wenn wir unsere Karriere beendet haben. Bis dahin sollten wir einfach weiterspielen, Spass haben und unser Bestes geben.»

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Nadal strahlt regelrecht, wenn er von Federer und der sportlichen Rivalität mit seinem Freund spricht. Ernstere Töne schlägt der Sandkönig jedoch beim Thema Corona an. So sei er zwar wegen der Umstände und den schwierigen Bedingungen in Paris zwar stolzer als sonst, dieses Turnier gewonnen zu haben. «Aber glücklicher bin ich nicht. Denn die Situation ist ziemlich traurig – und zwar weltweit.»

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