Satire Roger Federers Bauprojekt in Rapperswil stockt – fünf alternative Standorte für ihn

Von Syl Battistuzzi

12.4.2021

Baustopp beim Grundstück von Roger Federer. 
Baustopp beim Grundstück von Roger Federer. 
Bild: Keystone/blue

Roger Federers Einzug in seine neue Bleibe in Rapperswil-Jona verzögert sich erneut: Die Gewässerschutz-Organisation Aqua Viva hat mit ihrer Einsprache Erfolg. «blue Sport» hat sich deshalb für die Tennis-Legende nach alternativen Standorten umgesehen.

Von Syl Battistuzzi

Ursprünglich hätte der Federer-Clan noch in diesem Jahr in die Luxusvilla am Zürichsee einziehen sollen. Doch der neue 20-Millionen-Franken teure Prunkbau verzögert sich, nachdem auf dem 16'000 Quadratmeter grossen Grundstück Altlasten auftauchen, die eine intensive Sanierung erfordern.

Auch der Uferstreifen, wo geschützte Pflanzen sind, sorgt bei Umweltschützern für rote Köpfe und lässt das Projekt verzögern. Der 39-Jährige muss sich also vorerst mit seinem Ferienhaus in Valbella und der Wohnung im Steuerparadies Dubai begnügen. Doch «blue Sport» will die perfekte Bleibe für unser Schweizer Aushängeschild finden.


Wimbledon

Acht Mal hat er das berühmteste Grand-Slam-Turnier schon gewonnen. Federer ist damit der Rekordsieger der Wimbledon Championships. Was wäre also nahe liegender, als sich gleich den Londoner Turnierort unter den Nagel zu reissen? Der Rasen ist dort offiziell heilig und stets perfekt getrimmt. So müssen keine teuren Gärtner angestellt werden. Der Center Court ist eh schon sein inoffizielles Wohnzimmer, auch wenn der frühere Vormieter Boris Becker es einst für sich beanspruchen wollte. Die Vorbereitung auf das Traditionsturnier könnte er beim Kauf auch exklusiv bestreiten – ein womöglich entscheidender Faktor auf dem Weg zum neunten Titelgewinn. Zudem könnte er sich die Reisestrapazen ersparen.


Schoggi-Fabrik

Als Ambassador für den Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli kennt er die Schoggifabrik bereits bestens. Diese liegt im Kilchberg direkt am Zürichsee, was für den offenbar wasseraffinen Tennis-Profi sehr wichtig ist. Ähnlich wie Willy Wonka aus dem Kinderbuch-Klassiker «Charlie und die Schokoladenfabrik» könnte er den Besuchern zudem interessante Geschichten aus seinem Fundus erzählen. Die Schoggifabrik ist auch bei seinen vier Kindern klarer Favorit. Ein fehlendes Dessert wäre nie ein Problem. Nicht zu unterschätzen ist dabei der süssliche Duft, welche seine neue potenzielle Bleibe stets umgibt – da kann nicht mal ein frisch gebrühter Kaffee aus der Jura-Maschine mithalten.


St. Jakob-Park

Dem bekennenden FCB-Fan dürfte das Chaos rund um seinen Lieblingsklub nicht gefallen. Die Posse um den Präsidenten Bernhard Burgener und seinem Widersacher David Degen könnte Federer im Nu beenden, wenn er einfach den Verein samt Stadion kauft. Federer, dessen Vermögen auf eine Milliarde geschätzt wird, könnte so selbst eine globale Investment-Bude wie «Centricus» ausstechen. Im Gegensatz zu Degen müsste er sicher auch keinen Nachweis seiner finanziellen Mittel erbringen. Die Stadion-Kapazität von 38'512 Zuschauern könnte er jeden Tag locker füllen. Die Fans würden sicher noch Eintritt zahlen, um den Maestro in seinem Wohnheim zu beobachten. «Dream & Vison» in Reinkultur. Neben dem Joggeli würde Federer natürlich die ganze Anlage erwerben. So hätte er gleich mehrere Tennisplätze zur Verfügung. Sein Heimturnier in St. Jakobhalle würde so wirklich zu seinem «Heimturnier». So schnell im Bett wäre der «Maestro» nirgends. 


Belgrad

Die serbische Hauptstadt bietet viel fürs Auge. Die Donau schlängelt sich idyllisch durch die Landschaft, sogar eine Burg thront mitten im Zentrum. Hier wuchs auch Novak Djokovic auf, Federers langjähriger Rivale. Djokovic gehört ein Penthouse in Neu-Belgrad, direkt am Ufer des Pavlovac-Sees. Was wäre provokanter, als wenn Federer eine Villa direkt neben ihm hinpflanzt? Natürlich grösser und pompöser, sodass das Zuhause von «Djoker» fast im Schatten versinkt. Nicht nur Papa Djokovic würde wohl vor Wut schäumen. Dafür hätte Federer keine Ausrede mehr, wenn Novaks Bruder Djordje ihn wieder zu den Serbian Open einlädt.


Valascia

In der «Pista la Valascia» gingen kürzlich die Lichter aus. Die Heimstätte von Ambri-Piotta geniesst weit über das Tessin hinaus Kultstatus. Genau wie Roger Federer, der mit einer sanften Renovation dem altehrwürdigen Stadion zu neuem Glanz verhelfen könnte. Der Routinier weiss selbst am besten, dass das Alter nur eine Zahl ist. Auch wäre das neue Zuhause eine Lektion für seine Kinder. Es müssen nicht immer vergoldete Wasserhähne wie in Dubai sein. Heizkosten würden ebenfalls nicht anfallen, dafür herrscht in der Halle durch die spezielle Konstruktion stets eine gute Durchlüftung. Game, Set, Match – Federer!