Game-Abzug, Wutausbruch und Streit mit Fans Kyrgios verliert gegen Murray das Spiel und die Beherrschung

lbe

11.6.2022

Nick Kyrgios musste aufpassen, dass er in Stuttgart nicht disqualifiziert wurde.
Nick Kyrgios musste aufpassen, dass er in Stuttgart nicht disqualifiziert wurde.
Bild: Keystone

Andy Murray weist in Stuttgart auch Nick Kyrgios in die Schranken, der nach dem verlorenen Startsatz die Contenance einmal mehr verliert. Nach der Partie wirft er einem Zuschauer Rassismus vor.

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Bis zum Satzball im Tiebreak des ersten Satzes sehen die Zuschauer in Stuttgart ein hochstehendes und ausgeglichenes Duell. Doch dann verspringt ein Ball wegen eines Platzfehlers zuungunsten des Australiers, worauf dieser sein Racket zertrümmert. Weil er zuvor schon eine Verwarnung wegen Ballwegschlagens kassiert, wird der Ausraster folgerichtig mit einem Punktabzug bestraft. Es ist zugleich die Vorentscheidung der Partie, denn Kyrgios kriegt sich in der Folge nicht mehr ein.

Zu Beginn des zweiten Satzes schenkt er Murray das Break mit einem Doppelfehler. Daraufhin legt sich der 27-Jährige mit dem Publikum an und beleidigt es offenbar, sodass ihn der Schiedsrichter gar mit einem Game-Abzug zum 0:2 bestraft.

In der Folge ist die Partie nahe am Abbruch, bei jeder nächsten Verwarnung wäre Kyrgios disqualifiziert worden. Nach einem kurzen Austausch mit dem Supervisor auf dem Platz spielt die Weltnummer 78 lustlos und in Selbstgespräche verwickelt zu Ende und verliert mit 6:7 und 2:6. Die Zuschauer verabschieden den Unruhestifter mit Pfiffen.

Kyrgios rassistisch beleidigt?

Nick Kyrgios wirft dem Publikum nach der Partie Rassismus vor. «Wann hört das auf?», fragt der Australier nach der Partie auf Instagram und schreibt: «Ich verstehe, dass mein Verhalten nicht immer das beste ist. Aber ‹Du kleines schwarzes Schaf, sei still und spiel›, solche Kommentare sind inakzeptabel. Wann hört das auf? Wenn ich mich beim Publikum revanchiere, werde ich bestraft.»

Nach dem verwandelten Matchball macht Andy Murray klar: «Es hat zum Schluss keinen Spass gemacht. Der zweite Satz war kein echtes Match, um ehrlich zu sein. Das Ende des ersten Satzes war entscheidend», sagt Murray nach dem verwandelten Matchball.

In seinem 70. Final trifft er am Sonntag auf den Italiener Matteo Berrettini und könnte erstmals seit 2019 wieder ein Turnier gewinnen. «Er ist ein Top-Spieler auf Rasen, war im Final von Wimbledon letztes Jahr. Es wird ein schwieriges Spiel.» Und wohl eines, das nicht bereits nach dem Startsatz entschieden ist.