Zürich
So offen wie lange nicht mehr, präsentiert sich die Ausgangslage vor den WTA-Finals, die seit 2014 in Singapur ausgetragen werden. Wer tritt die Nachfolge der nicht qualifizierten Slowakin Dominika Cibulkova an? Eine klare Favoritin ist nicht auszumachen.
Die Ausgangslage vor dem Saisonfinale steht sinnbildlich für die Saison auf der WTA-Tour, die nach dem temporären Rückzug der langjährigen Dominatorin Serena Williams aufgrund deren Mutterschaft und der Schwäche der Deutschen Angelique Kerber allerlei Überraschendes hervorbrachte. Alleine in der zweiten Saisonhälfte kürten sich mit Karolina Pliskova, Garbiñe Muguruza und der Jahresbesten Simona Halep drei neue Spielerinnen zur Nummer 1 im 1975 eingeführten WTA-Ranking. Am French Open in Paris und am US Open in New York hielten am Ende mit Jelena Ostapenko und Sloane Stephens zwei Spielerinnen die Trophäe in die Höhe, mit denen vor dem Turnier kaum jemand gerechnet hätte.
Die Konstanteste an den Major-Turnieren war Venus Williams, die 2017 ihren x-ten Frühling erlebte. Die 37-Jährige erreichte am Australian Open und in Wimbledon den Final und scheiterte am US Open im Halbfinal an der späteren Siegerin Stephens, die wie Venus' Schwester Serena den Sprung nach Singapur nicht schaffte. Erstmals seit 2009 kämpft Venus Williams, die 2008 das Turnier gewann, wieder im Feld der Top 8 um den letzten wichtigen Titel der Saison. Ihren allerersten Auftritt an den WTA-Finals hatte Williams 1999. Damals war die Lettin Ostapenko, die Jüngste im diesjährigen Feld, gerade einmal zwei Jahre alt.
Auch den neben Ostapenko weiteren Debütantinnen Jelina Switolina und Caroline Garcia sowie der zum fünften Mal teilnehmenden Dänin Caroline Wozniacki ist ein ähnlicher Coup zuzutrauen, wie er zuletzt Agnieszka Radwanska (2015) und Cibulkova (2016) in Singapur gelungen ist. Die Ukrainerin Switolina gewann als einzige Spielerin in dieser Saison fünf Turniere, Wozniacki mit ihrem Erfolg Ende September in Tokio und die Französin Garcia mit ihren Triumphen an den Turnieren in Wuhan und Peking unterstrichen ihre derzeit gute Form.
Hingis zum vierten?
Während das Einzel-Turnier bereits am Sonntag beginnt, greifen die Doppelspielerinnen erst am Donnerstag ins Geschehen ein. Die Weltnummer 1 Martina Hingis führt mit ihrer taiwanesischen Partnerin Chan Yung-Jan die Setzliste an. Der 37-jährigen Ostschweizerin bietet sich die Chance, das Doppel-Turnier zum vierten Mal zu gewinnen. 1999 und 2000 siegte sie an der Seite der Russin Anna Kurnikowa, 2015 zusammen mit der Inderin Sania Mirza. Im Einzel gewann Hingis 1998 und 2000.
Erste Herausforderinnen der US-Open-Champions sind die beiden Russinnen Jekaterina Makarowa und Jelena Wesnina, die Gewinnerinnen des Wimbledon-Turniers. Das Duo Bethanie Mattek-Sands und Lucie Safarova, das die ersten beiden Grand-Slam-Turniere des Jahres in Melbourne und Paris gewann, fehlt aufgrund der Verletzung von Mattek-Sands.
Während im Einzel im Round-Robin-System gespielt wird und alle Spielerinnen mindestens ihre drei Gruppenspiele bestreiten, startet die Doppel-Konkurrenz gleich mit den Viertelfinals.
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