Mitfavorit Stefanos Tsitsipas scheitert in der dritten Runde der US Open überraschend an einem 18-jährigen Supertalent. Nach dem bitteren Aus kontert der Grieche die harsche Kritik an seinen eingelegten WC-Pausen.
Carlos Alcaraz wird bereits seit einiger Zeit mit dem jungen Rafael Nadal verglichen. In seiner Drittrunden-Partie gegen Stefanos Tsitsipas unterstreicht der junge Spanier seine grossen Ambitionen erstmals auf Grand-Slam-Ebene. In einer packenden Partie besiegt er die Weltnummer 3 in fünf Sätzen in beeindruckender Art und Weise mit 6:3, 4:6, 7:6, 0:6 und 7:6.
Während Alcaraz den bisher grössten Sieg seiner Karriere feiert, spielt Tsitsipas an diesem Abend auch gegen das New Yorker Publikum. Weil er nach dem verlorenen dritten Satz den Court auch gegen Alcaraz verlässt, kassiert der Grieche erneut Buhrufe – auch wenn die Pause diesmal deutlich weniger lange anhält als noch in den Runden zuvor gegen Mannarino oder Murray. Doch der 23-Jährige scheint jegliche Sympathien bei den Fans verspielt zu haben.
Die Botschaft an Zverev?
Auch die Konkurrenz hat Tsitsipas mit seinem Verhalten grösstenteils verärgert, neben Murray wählt in erster Linie auch Alexander Zverev deutliche Worte. Der Deutsche lässt gar den Verdacht aufkommen, dass Tsitsipas in den genommenen WC-Pausen verbotenerweise via Handykontakt von seiner Box gecoacht wird.
Nach dem besiegelten Aus nimmt die aktuelle Weltnummer 3 Stellung zur harschen Kritik. «All diese Anschuldigungen waren völlig falsch. Jene nach dem Match in Cincinnati war das Lächerlichste, was ich je in meinem Leben gehört habe», sagt Tsitsipas und bezieht sich mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die happigen Anschuldigungen von Zverev. «Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Ich meine, dass zeigt wirklich das Niveau der Person, die das gesagt hat.»
Tsitsipas: «Vielleicht habe ich etwas länger gebraucht»
Tsitsipas sieht nach wie vor kein Fehlverhalten seinerseits, weshalb ihn die Pfiffe aus dem Publikum vor allem irritieren. «Ich weiss, dass all diese Dinge ohne Grund gegen mich waren. Ich habe als normaler Sportler eine WC-Pause gemacht. Vielleicht habe ich etwas länger gebraucht als andere Sportler», verteidigt er sich. Würde es nämlich eine Regel bezüglich der Länge der WC-Pause geben, würde er diese auch einzuhalten versuchen, beteuert Tsitsipas.
Zudem stört er sich daran, dass seiner Meinung nach nicht alle Spieler gleich behandelt würden. «Du hast diese Spieler, die jeder kennt, die sich so viel Zeit nehmen, aber niemand sagt etwas», sagt Tsitsipas und merkt an: «Ich weiss nicht, warum plötzlich alle gegen mich sind. Vor allem, wenn andere Spieler sich nicht an die Regeln halten.»