ATP Finals in Turin Geldregen, Jungspunde, ein Lokalmatador und das ungleiche Duell um die Nummer

sda

12.11.2023 - 09:00

Djokovic gegen Alcaraz heisst auch an den am Sonntag beginnenden ATP Finals das grosse Duell. Der Kampf der beiden Spieler um die Nummer 1 ist allerdings fast entschieden. Die Fakten vor dem Showdown in Turin.

Keystone-SDA, sda

Rekordjäger

Novak Djokovic hat Roger Federer längst als der ewige Rekordjäger abgelöst. Auch mit 36 Jahren lieferte der Serbe wieder eine brillante Saison ab, gewann sechs Turniere und verpasste den Kalender-Grand-Slam nur durch eine Fünfsatz-Niederlage im grandiosen Wimbledonfinal gegen Carlos Alcaraz. Djokovic wird das Jahr fast sicher zum achten Mal als Nummer 1 beenden und damit seine Bestmarke ausbauen. Er muss dafür in Turin lediglich ein Gruppenspiel gewinnen oder Alcaraz eines verlieren. Zudem zog er im letzten Jahr mit seinem sechsten Titel beim ehemalige Masters mit Federer gleich, nun winkt die Chance, alleiniger Rekordhalter zu werden. Die Form stimmt, wie Djokovic letzte Woche beim Sieg in Paris-Bercy – trotz einer Infektionserkrankung – unter Beweis stellte.

Jungspunde

Wie bereits sein Landsmann Rafael Nadal tut sich Alcaraz in der Halle schwer und kämpft im Herbst mit den Folgen seines Kräfte zehrenden Spiels. Er gewann ebenfalls sechs Turniere und lieferte Djokovic während Monaten einen prickelnden Kampf um die Nummer 1. Doch er musste für die Swiss Indoors verletzt absagen, scheiterte in Schanghai schon im Achtelfinal und in Bercy sogar beim ersten Einsatz. Da er die letztjährige Ausgabe der ATP Finals verletzt verpasste, kommt er nun wie der Däne Holger Rune zu seinem Debüt. Erstmals seit dem Jahr 2000 mit dem 18-jährigen Lleyton Hewitt und dem zwei Jahre älteren Marat Safin stehen damit zwei erst 20-jährige Spieler im Teilnehmerfeld.

Lokalmatador

Jannik Sinner ist neben Djokovic der formstärkste Spieler in diesem Herbst. Der 22-jährige Südtiroler gewann im August in Toronto erstmals ein Masters 1000, dazu in den letzten Wochen auch die Turniere in Peking und Wien. Dank ihm haben die Tifosi einen Lokalmatador, den sie anfeuern können. Für Aufsehen sorgte der Weltranglisten-Vierte in Paris-Bercy, als er wegen Müdigkeit nicht zu seinem Achtelfinal antrat, nachdem er in der Nacht zuvor bis 2.30 Uhr gespielt hatte.

Siegergefühl

Die ATP Finals wurden in den letzten Jahren deutlich weniger von den Big 3 dominiert als die Grand Slams. Die Hälfte des Feldes hat den Pokal schon einmal in die Höhe gestemmt, neben Djokovic (6) auch der Deutsche Alexander Zverev (2) sowie der Grieche Stefanos Tsitsipas und der Russe Daniil Medwedew.

Geldregen

Wie immer ist das Paradeturnier der ATP üppig dotiert. Ein ungeschlagener Sieger kassiert gut 4,8 Mio. Dollar, das Startgeld beträgt 325'500 Dollar, pro Sieg in der Vorrunde gibt es 390'000 Dollar dazu. Selbst die beiden Ersatzleute Hubert Hurkacz und Taylor Fritz werden für das Bereithalten mit 152'500 Dollar entschädigt.