Das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres steht auf dem Programm. Hier halten wir Sie über das Geschehen in Flushing Meadows auf dem Laufenden.
Nadal kümmert sich rührend um ein weinendes Kind
Während beispielsweise Stan Wawrinka in New York am Freitag weniger als 24 Stunden nach seinem letzten Match erneut im Einsatz steht, geniesst Rafael Nadal nach dem Forfait-Sieg in der zweiten Runde an den US Open den dritten spielfreien Tag in Folge. Umso mehr nimmt sich der Spanier dieser Tage Zeit für seine Fans, verteilt zahlreiche Autogramme – und beweist dabei sein grosses Herz.
Als er am Freitagmorgen in einer eigens für Kinder eingerichteten Autogrammzone auftaucht, ist das Gedränge gross. Zu gross für einen kleinen Jungen, der wohl nahe an einer Panikattacke ist und weinend in der drängendem Menge steht. Nadal reagiert sofort, hievt den Kleinen kurzerhand über die Absperrung und spendet ihm Trost. Obendrauf gibt es natürlich das ersehnte Autogramm.
Am Samstag trifft der 33-Jährige in der dritten Runde auf Hyeong Chung und wird seine Fans hauptsächlich wieder auf dem Platz begeistern. Die Partie dürfte etwa um 19:30 Schweizer Zeit beginnen.
Djokovic bleibt auch gegen Kudla ohne Satzverlust
Trotz Schulterproblemen marschiert Novak Djokovic problemlos in den Achtelfinal. Dem Amerikaner Denis Kudla lässt er am Freitagabend im Arthur Ashe Stadion keine Chance und gewinnt in drei Sätzen. Der Serbe bleibt damit im laufenden Turnier weiterhin ohne Satzverlust. Weit weniger souverän war dagegen sein Auftritt beim Warm-Up.
Medwedew gegen Rekordmann Lopez mit Mühe
Der formstarke Daniil Medwedew hat gegen den Spanier Feliciano Lopez lange hart zu kämpfen und muss im ersten und dritten Satz erst Satzbälle abwehren, bevor er diese für sich entscheiden kann. Am Schluss gewinnt der Russe in fast dreineinhalb Stunden 7:6, 4:6, 7:6, 6:4.
Der «eiserne Feliciano» elektrisierte die Fans im Louis Armstrong Stadium mit seinem bekannt attraktiven Angriffstennis. Er wird am 20. September 38-jährig und ist damit nur 43 Tage jünger als Roger Federer. Lopez bestreitet am US Open sein 71. (!) Grand-Slam-Turnier hintereinander, letztmals ging im Januar 2002 in Melbourne ein Major-Turnier ohne ihn über die Bühne – das ist Rekord. Roger Federers damalige Rekordserie riss am French Open 2016 nach 65 Turnieren in 16 Jahren.
Wawrinka besiegt hartnäckigen Lorenzi
3. Satz
Nicht weniger als sieben Breakgelegenheiten gibt es im dritten Satz bis zum Stand von 3:3 – doch weder Wawrinka noch Lorenzi schlagen zu. Ein paar Minuten später klappt es dann, der Schweizer realisiert das Break und kann zum Matchgewinn servieren. Doch Lorenzi bleibt hartnäckig und schlägt tatsächlich noch einmal zurück. Auch der dritte Satz geht in die Verlängerung und erneut muss das Tiebreak entscheiden. Dort behält der 34-Jährige mit 7:4 die Oberhand und verwandelt nach drei Stunden seinen ersten Matchball.
2. Satz
Beim Stand von 6:4 und 2:1 kommt Wawrinka zur nächsten Breakchance – Lorenzi aber wehrt sich, spielt seine Routine ab und hält weiter mit dem Lausanner mit. Ansonsten gibt es auf beiden Seiten keine Gelegenheiten auf einen Servicedurchbruch. Das Tiebreak muss entscheiden.
Dort führt Wawrinka zwischenzeitlich mit 6:3, kann aber keinen der drei Satzbälle verwerten. Im sechsten Anlauf klappt es dann schliesslich, der Romands gewinnt das Tiebreak 11:9. Noch ein Satz fehlt zum Einzug in die dritte Runde.
1. Satz
Bereits im zweiten Aufschlagsspiel von Lorenzi kriegt Wawrinka zwei Chancen auf das erste Break, kann davon aber keine ausnützen. Wenig später klappt es dann: Mit der insgesamt vierten Chance geht der Schweizer mit 4:2 in Führung.
Die Freude währt aber nicht lange. Gleich anschliessend zieht Wawrinka ein ganz schlechtes Aufschlagsspiel ein und gibt den Vorsprung wieder her.
Der Schweizer hat nun so richtig zu kämpfen, muss beim Stand von 4:4 gleich fünf Breakchancen des Italieners abwehren.
Doch Wawrinka übersteht die schwierige Phase unbeschadet und legt dann einen Gang zu. Zu Null holt er sich das nächste Aufschlagsspiel von Lorenzi und damit den ersten Satz mit 6:4.
Goffin eliminiert Carreno Busta und fordert nun Federer
Der Belgier muss gegen die Weltnummer 69 hart kämpfen, kann sich letztlich aber in drei engen Sätzen durchsetzen. Nach etwas mehr als drei Stunden verwandelt Goffin seinen zweiten Matchball zum 7:6, 7:6, 7:5-Sieg und fordert im Achtelfinal Roger Federer.
Williams gegen Muchova ohne Probleme
Serena Williams braucht gegen Karolina Muchova (WTA 44) nur etwas mehr als eine Stunde für den souveränen 6:3, 6:2-Sieg. Im Achtelfinal trifft sie auf die Kroatin Petra Martic, die gegen die Lettin Sevastova etwas überraschend das bessere Ende für sich behält.
Nishikori scheitert an De Minaur
Ein weiterer Top-Ten-Spieler muss in New York die Segel streiche: Kei Nishikori verliert gegen den jungen Australier Alex de Minaur in vier Sätzen mit 2:6, 4:6, 6:2 und 3:6. Im Achtelfinal trifft De Minaur entweder auf Grigor Dimitrov aus Bulgarien oder den Polen Kamil Majchrzak.
Federer nicht an Nadals Hochzeit: «Habe schon etwas vor»
Es ist kein Geheimnis: Roger Federer und Rafael Nadal verstehen sich trotz ihrer grossen Rivalität neben dem Platz sehr gut. So entschieden sie zuletzt auch, gemeinsam in den Spielerrat der ATP zurückzukehren, um wieder mehr Ruhe in den Tennissport zu bringen. Der Schweizer hatte schon vor Wochen verraten, es sei für ihn von Anfang an klar gewesen, dass er nur ins Council zurückkehre, wenn ihn Nadal begleite. «Also habe ich ihm nach Wimbledon mal geschrieben», sagt Federer nun in New York. «Dann haben wir miteinander geredet und beschlossen, dass wir es gemeinsam machen.»
Federer und Nadal sind eben nicht nur Rivalen, sondern auch Wegbegleiter und Kumpels. Die beiden dicke Freunde zu nennen, wäre aber wohl übertrieben. Denn nach seinem Sieg in der 2. Runde gegen Damir Dzumhur verneint Federer gegenüber den Schweizer Journalisten das Gerücht, dass er zu den rund 500 Promi-Gästen gehöre, die Nadal zu seiner Hochzeit am 19. Oktober eingeladen hat. «Davon weiss ich nichts», so der 38-Jährige. Und weiter: «Ihr solltet als Journalisten doch wissen, dass man nicht alles glauben darf, was in den Zeitungen steht.»
Selbst wenn er eingeladen worden wäre, hätte Federer Nadal laut eigener Aussage eine Abmeldung schicken müssen: «Das ist das Wochenende vor dem Turnier in Basel. Da habe ich schon etwas vor.»
Zverev sorgt sich um die junge Generation
Alexander Zverev macht sich Sorgen um das Image der jungen Tennis-Generation. Weil sich viele der derzeit aufstrebenden Spieler während ihrer Matches immer wieder Auszeiten zur Behandlung oder zum Toilettengang nehmen, sieht die deutsche Nummer eins den Ruf der nachrückenden Spieler gefährdet. «So ein Image möchte ich nicht für die jungen Spieler haben», sagt der 22-Jährige nach seinem Zweitrundensieg gegen Frances Tiafoe.
Der Amerikaner hatte sich in der Partie nach dem dritten Satz eine satte zwölf Minuten lange Toilettenpause genommen. «Ich weiss gar nicht, was man so lange auf Toilette machen kann», sagte Zverev. In den Tagen zuvor hatte sich der 21 Jahre alte Grieche Stefanos Tsitsipas ebenfalls eine mehrminütige Pause gegönnt. «Ich weiss nicht, warum die jungen Spieler das machen. Roger (Federer) und Rafa (Nadal) machen das auch nicht», so Zverev.
Victoria Silvstedt jubelt für Wawrinka und Coach Norman
Wer Victoria Silvstedt nicht kennt, war sicher kein Teenager in den 90er Jahren. Die 1,79 Meter grosse Schwedin wurde weltberühmt, als sie 1996 vom Playboy zum Playmate des Jahres gewählt wurde.
Nun fanen die langen Beinen und blonde Mähne für Stan Wawrinka und dessen schwedischen Coach Magnus Norman, wie eine Instagram-Story beweist. Die genauen Hintergründe für die Beziehung von Silverstedt zu Wawrinka sind gegenwärtig noch unklar. Die Redaktion ist fleissig daran, dieses Mysterium aufzudecken. Natürlich aus rein beruflichem Interesse.
Ohne Aufschlag weiter: Kasache Bublik mit 26 Doppelfehlern
Praktisch ohne eigenen Aufschlag erreicht der Kasache Alexander Bublik die dritte Runde. Gegen Thomas Fabbiano aus Italien leistet sich Bublik schier unglaubliche 26 Doppelfehler – und gewinnt trotzdem mit 6:7 (3:7), 5:7, 6:4, 6:3, 6:3. So viele Doppelfehler wie der 31-Jährige leistete sich seit Aufzeichnung der Statistiken 1991 nur Marc Rosset. Anders als Bublik schied Rosset vor 24 Jahren in der ersten Runde von Wimbledon aber gegen den Amerikaner Michael Joyce aus.