Vuelta Aller guten Dinge sind drei – siegt auch in Spanien ein Südamerikaner?

SDA

23.8.2019 - 09:05

Nairo Quintana zählt an der Vuelta zum Favoritenkreis
Nairo Quintana zählt an der Vuelta zum Favoritenkreis
Source: Keystone

Gut vier Wochen nach dem Ende der Tour de France beginnt am Samstag an der Costa Blanca die 74. Ausgabe der Spanien-Rundfahrt. Bringt auch die dritte Grand Tour 2019 einen Gesamtsieger aus Südamerika hervor?

Chris Froome, Geraint Thomas und Simon Yates hiessen die Gewinner der drei renommiertesten Rundfahrten im letzten Jahr. Sowohl der Giro d'Italia wie auch die Tour de France und die Vuelta waren nach drei Wochen fest in britischer Hand. Doch 2019 hat der Wind gedreht. Nicht nur die erfolgsverwöhnte Radsport-Nation Grossbritannien, sondern mit ihr ganz Europa droht heuer bei den Grands Tours leer auszugehen.

Für Furore sorgten in diesem Sommer vor allem zwei junge Fahrer aus Lateinamerika. Richard Carapaz aus Ecuador, der Anfang Juni etwas überraschend den Giro gewann, und Egan Bernal, der Ende Juli als erster Kolumbianer überhaupt an der Tour de France triumphierte. Mit dem 22-jährigen Bernal und dem vier Jahre älteren Carapaz dürften dem südamerikanischen Radsport goldene Zeiten bevorstehen.

Der Giro-Champion Richard Carapaz aus Ecuador wird allerdings fehlen. Er musste seine Teilnahme aufgrund der Sturzfolgen bei einem Kriterium in den Niederlanden vom vergangenen Sonntag zwei Tage vor Beginn absagen. Carapaz war im spanischen Movistar-Team als einer von gleich drei Captains vorgesehen neben den ehemaligen Vuelta-Siegern Alejandro Valverde (2009) und Nairo Quintana (2016).

Einiges ist vor allem von der niederländischen Equipe Jumbo-Visma zu erwarten, die mit Primoz Roglic und Steven Kruijswijk (Tour-Dritter 2019) ebenfalls zwei starke Leader ins Rennen schickt. Zu den Mitfavoriten gehört ausserdem der Kolumbianer Miguel Angel Lopez, Vuelta-Dritter von 2018 sowie Gesamtsieger der Tour de Suisse 2016.

Kein Tour-Sieger am Start

Weil neben Bernal auch Thomas sowie Froome, der sich von seinen Sturzfolgen erholt, im Aufgebot von Ineos fehlen, und mit Vincenzo Nibali ein weiterer früherer Gewinner der Frankreich-Rundfahrt auf einen Start verzichtet, geht die Vuelta erstmals seit 2013 ohne einen Tour-Sieger über die Bühne. Zu den grossen Abwesenden gehören ausserdem Tom Dumoulin, Thibaut Pinot, Romain Bardet, Mikel Landa, Dan Martin, Richie Porte und vor allem auch Vorjahressieger Simon Yates und sein Bruder Adam. Sie alle werden am Samstag nicht dabei sein, wenn die Vuelta in Torrevieja mit einem 13,4 km langen Mannschaftszeitfahren beginnt.

Wie so oft verspricht die Spanien-Rundfahrt auch heuer wegen der vielen Höhenmeter einiges an Spannung. Allein 8 der 21 Etappen enden mit einer Bergankunft. Ein besonderes Spektakel dürfte die 9. Etappe in Andorra bieten, die mit nur 95 km zwar äusserst kurz ist, dafür aber gleich mehrere happige Anstiege enthält.

Morabitos letzte Grand Tour

Mit Silvan Dillier (AG2R) sowie Kilian Frankiny und Steve Morabito (beide Groupama-FDJ) gehören am Samstag auch drei Schweizer zu den 176 Vuelta-Teilnehmern. Für Morabito wird es die 16. und zugleich letzte Grand Tour seiner Karriere sein. Der Schweizer Meister von 2018 hatte bereits vor einigen Monaten seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt.

Morabitos französische Equipe hegt im Gesamtklassement keine grossen Ambitionen. Der Schweizer wird deshalb auf eigene Rechnung fahren dürfen. Dabei wird der 36 Jahre alte Kletterspezialist sein Glück wohl in den bergigen Etappen suchen. Ein Etappensieg – es wäre sein erster auf Stufe World Tour – wäre ein schönes Abschiedsgeschenk.

SDA

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