Sexueller Missbrauch Biles: «Sie hatten eine Aufgabe, aber sie konnten uns nicht beschützen»

bam

9.8.2019

Simone Biles kann ihre Tränen nicht zurückhalten, als sie mit den Medien über ihr Befinden spricht.
Simone Biles kann ihre Tränen nicht zurückhalten, als sie mit den Medien über ihr Befinden spricht.
Bild: Twitter

Simone Biles ist wütend und verletzt. Nachdem sie vom Teamarzt missbraucht wurde, fällt es der talentierten Kunstturnerin schwer, dem Verband zu vertrauen.

Simone Biles will sich auf die Zukunft und ihre nächsten US-Turnmeisterschaften in Kansas City konzentrieren. Das fällt der vierfachen Olympiasiegerin alles andere als einfach. Sie leidet, wie sie verschiedenen Medien erzählt. «Wir haben alles für diesen Verband gegeben», sagt Biles unter Tränen. Verbandsarzt Larry Nassar hat sie und weitere Turnerinnen sexuell missbraucht. Dafür wurde er zu 300 Jahren Gefängnis verurteilt. 

«Sie (die Leute des Verbands, Anm. d. Redaktion) hatten nur eine verdammte Aufgabe zu erledigen. Und sie konnten uns nicht beschützen», erzählt Biles wütend weiter. Ihr fehle das Vertrauen in den Verband – vor allem dann, wenn sie mit den Ärzten und Verbandstrainern zu tun habe. «Ich werde das alles irgendwann verarbeiten. Aber es ist das Schwerste.» Sie werde in eine Therapie gehen müssen, so Biles.

Die 22-jährige Amerikanerin hofft, dass der Verband künftig die richtigen Entscheidungen treffen werde. Doch sie zweifelt: «Schlussendlich ist der Verband eine tickende Zeitbombe.»

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