Deutschland gewinnt an der Basketball-Weltmeisterschaft gegen die Kronfavoriten aus den USA. Weil sich diese trotzdem gerne «Weltmeister» nennen, lacht das Internet. Im Finale trifft Deutschland auf Serbien.
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- Die deutschen Basketballer haben erstmals bei einer WM das Finale erreicht und spielen am Sonntag um Gold.
- Die USA beenden damit die zweite Weltmeisterschaft in Folge nicht als Sieger. Dennoch nennt sich der Gewinner der NBA jährlich «World Champions». US-Sprint-Star Noah Lyles hatte dies kürzlich kritisiert und sich für seine Worte einiges anhören müssen.
- Für Deutschland bedeutet der Sieg die zweite WM-Medaille nach 2002. Im Endspiel am Sonntag spielt Deutschland gegen Serbien.
Die deutschen Basketballer sind mit einem spektakulären Sieg über Topfavorit USA ins historische erste WM-Finale gestürmt. Das Team um Kapitän Dennis Schröder gewann am Freitag in Manila im Halbfinale gegen Topfavorit und Olympiasieger USA sensationell mit 113:111 (59:60). Angeführt vom überragenden Franz Wagner (22 Punkte) und einem kaum zu stoppenden Andreas Obst (24) trotzte Deutschland dem NBA-Starensemble auf beeindruckende Art und Weise.
Im Endspiel am Sonntag trifft Deutschland nun auf Serbien. Die von Trainer-Routinier Svetislav Pesic gecoachten Serben hatten sich im ersten Halbfinale überraschend mit 95:86 gegen Kanada durchgesetzt.
Die USA scheiden damit zum zweiten Mal in Folge an einer Weltmeisterschaft frühzeitig aus. 2019 war das Starensemble im Viertelfinale an Frankreich gescheitert. Für die amerikanischen Basketballer kommt die überraschende Niederlage zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
«Weltmeister» trotz WM-Aus?
Erst im August nämlich hatte US-Sprint-Star Noah Lyles kritisiert, dass sich das Siegerteam der amerikanischen Basketball-Liga NBA jährlich zum selbsternannten «World Champion» – also zum Weltmeister kürt. «Weltmeister von was? Von den USA?», fragte der 26-Jährige damals ironisch.
Für diese Aussagen steckte der frisch gebackene Dreifach-Leichtathletik–Weltmeister über 100 Meter, 200 Meter und 4 x 100 Meter aus den Reihen der US-Basketballer grosse Kritik ein. «Jemand muss ihm helfen», meldete sich beispielsweise Kevin Durant in den sozialen Medien zu Wort. Udonis Haslem von den Miami Heat schrieb: «Bin grosser Fan, aber das ist vorbei wegen dieses Bulls***.»
Nach der Pleite gegen Deutschland lacht wiederum Noah Lyles. Obwohl die USA an der Weltmeisterschaft in Japan, Indonesien und auf den Philippinen ohne die Top-Stars LeBron James, Steph Curry und Kevin Durant auflaufen – Weltmeister dürfen sie sich auch die nächsten vier Jahre nicht nennen. Das Internet findet das ziemlich witzig.
Deutschland hat nach dem Sieg die zweite WM-Medaille nach 2002 auf sicher. Damals hatte das Team um Dirk Nowitzki Bronze gewonnen. Der Finaleinzug von Manila ist damit schon jetzt der grösste Erfolg in der deutschen WM-Geschichte. Vor 11 011 Zuschauern war Andreas Obst mit 24 Punkten bester Werfer im deutschen Team. Bei den USA glänzte Anthony Edwards mit 23 Zählern.