Marc Hirschi ist zum Auftakt der Tour de France gleich zweimal unter den Sturzopfern und verletzt sich an der rechten Schulter.
Ob der 22-jährige Berner die 108. Frankreich-Rundfahrt bereits nach der 1. Etappe aufgeben muss, entscheidet sich am Sonntagmorgen.
Hirschi sah sich sowohl 45 km wie auch 8 km vor dem Ziel in Landerneau in einen Massen-Crash verwickelt. Fand er nach dem glimpflich abgelaufenen ersten Zwischenfall nochmals Anschluss ans Feld, hatte der zweite Sturz beim letztjährigen Tour-Etappensieger gravierendere Folgen.
Mit hohem Tempo war Hirschi über andere Fahrer hinweg geflogen und in einen Busch geschleudert worden. Später sah man ihn sichtlich geschockt und mit Schmerz-verzerrtem Gesicht am Strassenrand sitzen. Dabei hielt er sich mit der linken Hand die rechte Schulter.
Es hätte nicht erstaunt, wenn der Profi des UAE-Teams die Rundfahrt nach diesem Unfall aufgegeben hätte. Doch Hirschi fuhr nach längerer Pause weiter und beendete die Auftakt-Etappe als 180. und Vorletzter mit über 18 Minuten Rückstand auf Sieger Julian Alaphilippe.
Drei Stunden nach dem Unfall kam von Jeroen Swart, dem ärztlichen Direktor von Hirschis Team, die Diagnose, dass sich der Fahrer eine Schulterverletzung zugezogen hat: «Diese wird allgemein als Schultereckgelenkverrenkung bezeichnet. Es gibt keine Fraktur des Schlüsselbeins und keine andere Verletzung des Schultergelenks.»
Sollte Hirschi seine persönlich zweite Tour de France aufgeben müssen, wäre das nicht nur für ihn selber, sondern auch für seinen Team-Captain und Vorjahressieger Tadej Pogacar ein grosser Verlust. Die UAE-Teamführung entschloss sich deshalb, den Zustand des Schweizers am Sonntagmorgen «neu zu beurteilen und dann einen Entscheid zu treffen, ob er fit ist und das Rennen fortsetzen kann», so Swart.
sda