Darts-SchlamasselNächster Corona-Fall, aber Weltverband PDC schliesst WM-Abbruch kategorisch aus
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30.12.2021 - 15:00
Die Schlinge zieht sich für die Darts-WM in London weiter zu: Mit dem Niederländer Danny Noppert wurde der nächste Spieler positiv getestet. Und mit Gary Anderson äussert eine Darts-Legende Kritik.
DPA, mal/dpa
30.12.2021, 15:00
30.12.2021, 15:03
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Noppert, der an Silvester 31 Jahre alt wird, informierte auf Instagram über seinen positiven Corona-Test. Der Niederländer hatte am Dienstagnachmittag mit 2:4 gegen den Engländer Ryan Searle verloren und wollte nun zurück in die Niederlande reisen. «Das war ein totaler Schock für mich, weil mein Test vor dem Match gegen Ryan Searle noch negativ war», schrieb Noppert.
Da der Niederländer bereits ausgeschieden ist, hat der Vorfall keine direkten Konsequenzen für das weitere Turnier. Noppert ist innerhalb einer Woche der vierte Niederländer, der positiv auf das Virus getestet worden ist. Zuvor hatte es auch Michael van Gerwen, Vincent van der Voort und Raymond van Barneveld erwischt. Auch der Vorjahreshalbfinalist Dave Chisnall aus England schied kampflos aus, weil sein Corona-Test positiv ausfiel.
Der Weltverband PDC steht derweil wegen seinen laschen Sicherheitskonzepten und wegen den trotz solchen Pandemie-Zeiten täglich 3000 Fans, die in der WM-Halle feiern, johlen und trinken, massiv in der Kritik. Inzwischen sogar bei den Stars der PDC.
Anderson: «Für mich ist das nicht richtig»
Auch der schottische Ex-Weltmeister Gary Anderson, der in der Szene als Legende gilt, hat sich skeptisch über eine Fortsetzung der Darts-WM geäussert. «Für mich ist das nicht richtig. Es wird so viel Durcheinander in der Weltrangliste geben in den nächsten Monaten», sagte der 51-Jährige nach seinem 4:3-Sieg am Mittwochabend in seinem Drittrunden-Spiel gegen den Engländer Ian White.
Anderson schlug vor, es mit diesem Jahr gut sein zu lassen. «Jeden Tag kriegt ein anderer Profi Corona», kommentierte der Routinier. Zuvor hatte auch Titelverteidiger Gerwyn Price aus Wales für einen Abbruch des wichtigsten Turniers der Welt plädiert.
Die derzeit ziemlich im Regen stehende PDC verzichtete trotz all der Turbulenzen in den letzten Tagen lange auf eine offizielle Stellungnahme, hat nun aber am Donnerstag-Nachmittag mit einer Medienmitteilung schliesslich doch noch reagiert. Und sich dabei vor allem uneinsichtig gezeigt.
Der Weltverband hält an seinem WM-Programm fest, ein Abbruch steht für ihn überhaupt nicht zur Debatte. Auch sollen weiterhin 3000 Fans in den Alexandra Palace eingelassen werden, denn dies sei von der britischen Regierung so genehmigt worden und werde entsprechend umgesetzt.