Appenzeller Zehnkämpfer Ehammer holt EM-Silber, obwohl er dreimal Letzter war

hle, sda

18.8.2022 - 06:03

Es sieht zwar schön aus, aber mit dem Diskus kommt er nicht auf Weite: Simon Ehammer.
Es sieht zwar schön aus, aber mit dem Diskus kommt er nicht auf Weite: Simon Ehammer.
Bild: Keystone

Simon Ehammer, der Mann der Extreme, lässt sich am Mittwochabend im Olympiapark in München die Silbermedaille umhängen.

18.8.2022 - 06:03

Der Appenzeller stand auf dem EM-Podest, obwohl er im Zehnkampf dreimal Letzter geworden war.

Gleich in drei Disziplinen taucht der Name Simon Ehammer erst am Schluss auf, sieht man von Athleten ab, die kein gültiges Resultat zustande brachten. Mit 34,92 m im Diskus hat der 22-Jährige 562 mickrige Punkte gesammelt – die klar niedrigste Punktzahl aller Athleten in einer Disziplin dieses EM-Zehnkampfs. Weniger als 600 Zähler weist nur der Schweizer auf. Die zweitschwächste Punktzahl stammt übrigens auch von Ehammer, für 4:48,72 Minuten über 1500 m erhielt er 626 Zähler. Das Ende der Skala zierte der Schweizer auch im Speerwerfen (53,46 m/640 Punkte).

 So schwache Punktzahlen kommen bei Zehnkämpfern von internationalem Niveau ebenso selten vor wie Ehammers Ausreisser nach oben. Über 110 m Hürden und vor allem mit 8,31 im Weitsprung hat er mehr als 1000 beziehungsweise 1100 Punkte gemacht. Fakt ist: Kein anderer Zehnkämpfer weist derart eklatante Leistungsunterschiede aus. Unter dieser Optik macht Ehammers Aussage Sinn: «Wenn ich dann die Würfe beherrsche, werde ich gefährlich.»

hle, sda