Von Federer bis Ronaldo So trauert die Sportwelt um die Queen

DPA

10.9.2022

2010 begegnete Roger Federer der Queen in Wimbledon.
2010 begegnete Roger Federer der Queen in Wimbledon.
Keystone

Königin Elisabeth II. ist tot. Auch die Sportwelt trauert. In England ruht der Profi-Fussball. Zahlreiche Sport-Stars wie Roger Federer, Lewis Hamilton oder Pelé finden rührende Worte zum Abschied.

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Nach dem Tod von Queen Elisabeth II. hält auch die Sportwelt inne, zahlreiche Stars und Verbände bekunden öffentlich ihr Mitgefühl. In Grossbritannien wurden Wettkämpfe abgesagt und Veranstaltungen unterbrochen.

In England ruht der Fussball in der Premier League bis einschliesslich Montag sowie den drei Ligen darunter, in Nordirland komplett. «Als unsere am längsten amtierende Monarchin war sie eine Inspiration und hinterlässt ein unglaubliches Vermächtnis nach einem Leben voller Hingabe», sagte Premier-League-Chef Richard Masters am Freitag.

Bereits am Donnerstag hatten die Golf-Profis ihre BMW PGA Championship in Wentworth in der Auftaktrunde unterbrochen. Am Freitag wurde nicht gespielt und Flaggen wurden auf halbmast gesetzt. «Wir bleiben hoffnungsvoll, im Laufe des Wochenendes das Turnier wieder aufzunehmen», hiess es vom Veranstalter. Die Tour of Britain der Radprofis wurde nach fünf von acht Etappen abgebrochen. Auch Cricket und Pferderennen pausierten.

Nationale wie internationale Sport-Stars zeigten ihre Anteilnahme ebenso wie Vereine und Verbände weltweit. Gewürdigt wurde die Königin, die am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben war, als grosse Persönlichkeit der Weltgeschichte und Förderin des Sports. Zugleich sprachen sie der königlichen Familie ihr Mitgefühl aus. Queen Elisabeth II. sei «eine grosse Unterstützerin des Sports und der Olympischen Bewegung» gewesen, sagte IOC-Präsident Thomas Bach. Als einziges Staatsoberhaupt habe sie zwei Olympische Spiele eröffnet – 1976 im kanadischen Montreal und 2012 in London.

Fussball

Der Weltverband FIFA erinnerte an den grössten Moment des englischen Fussballs, als Queen Elisabeth II. 1966 den WM-Pokal an Captain Bobby Moore überreichte. «Die Fussballgemeinschaft auf der ganzen Welt betrauert den Verlust einer globalen Führungsfigur, die alle, die sie getroffen hat, mitgerissen und ermutigt hat», schrieb FIFA-Präsident Gianni Infantino. Ex-FIFA-Chef Sepp Blatter bezeichnete die Queen als «aussergewöhnliche Person, ein Fels für Grossbritannien in den vergangenen 70 Jahren».

Die Europacup-Spiele mit britischer Beteiligung begannen am Donnerstagabend mit einer Schweigeminute. «Die UEFA und der europäische Fussball sind zutiefst traurig über den Tod Ihrer Majestät Königin Elisabeth II., einer der angesehensten Persönlichkeiten der Welt», erklärte Verbandschef Aleksander Čeferin.

Die Queen werde immer mit dem erinnerungswürdigsten Moment den englischen Fussballs verbunden sein – inklusive der Übergabe des Weltpokals an die Siegermannschaft 1966, schrieben die englischen Nationalmannschaften. «Wir schliessen uns der Nation in der Trauer über ihren Verlust an», kondolierte der englische Verband FA.

Nationalspieler Jadon Sancho schrieb auf Twitter: «Gedanken und Gebete sind bei der königlichen Familie in dieser traurigen Zeit.» Auswahlkollege Harry Kane erklärte: «Die Königin war eine erstaunliche Inspiration und wird für ihre unglaublichen Jahre im Dienst für dieses Land in Erinnerung bleiben.»

Auch ehemalige und aktuelle Fussball-Stars drückten ihr Mitgefühl aus. «Ich bin ein grosser Fan von Queen Elisabeth II., seit ich sie 1968 zum ersten Mal persönlich gesehen habe, als sie nach Brasilien kam, um unsere Liebe für den Fussball kennenzulernen und die Magie des vollen Maracanã(-Stadions) zu erleben», schrieb Brasiliens Legende Pelé.

Portugals Superstar Cristiano Ronaldo von Manchester United schrieb auf Instagram: «Ich zolle ihrem Andenken meinen Respekt und betrauere diesen unersetzlichen Verlust mit dem Land, das ich mein Zuhause nennen gelernt habe.»

Englands früherer Nationalspieler und heutiger TV-Experte Gary Lineker erklärte: «Eine wirklich bemerkenswerte Frau, die ihrem Land mit Würde, Loyalität und Anmut gedient hat.» Während Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger und der Engländer Jude Bellingham mit einem schlichten «Ruhe in Frieden» reagierten, nannte Mesut Özil den Tod der Queen «traurige Neuigkeiten aus meinem früheren Heimatland». Der Waliser Gareth Bale kondolierte respektvoll: «Ruhen Sie in Frieden, Ihre Hoheit.»

Tennis

Spaniens Rekord-Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal schrieb auf Twitter: «Mein respektvollstes, aufrichtigstes und tiefstes Beileid an die königliche Familie des Vereinigten Königreichs Grossbritannien und Nordirland und an das britische Volk zum Ableben Ihrer Majestät Königin Elisabeth II.»

Sein langjähriger Rivale auf dem Platz, Roger Federer, schloss sich an. «Ich bin zutiefst traurig über den Tod Ihrer Königlichen Majestät. Ihre Eleganz, Anmut und Treue zu ihrer Pflicht werden in der Geschichte weiterleben», erklärte der Schweizer.

Motorsport

Weltverbands-Präsident Mohammed Ben Sulayem würdigte Elisabeth II. als «zweifellos eine der am meisten angesehenen Staatsoberhäupter, die jemals gelebt haben». Und weiter: «Der Motorsport und insbesondere die Formel 1 haben ihr Herz im Vereinigten Königreich, und die königliche Familie hat den Sport im Laufe der Jahre stark unterstützt und gefördert.»

Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton gedachte der Queen mit emotionalen Worten. «Sie war wirklich wie niemand anderes und ich bin dankbar, während ihrer Zeit gelebt zu haben», schrieb der Brite bei Instagram: «Sie war ein Symbol der Hoffnung für so viele und sie hat ihrem Land mit Würde, Hingabe und Freundlichkeit gedient.» Vor dem ersten Freien Training zum Grossen Preis von Italien gedachte die Formel 1 der gestorbenen Königin mit einer Schweigeminute.

Leichtathletik

Weltverbandschef Sebastian Coe verneigte sich verbal vor der Lebensleistung der Queen. Sie sei über so viele Jahre eine so geliebte Konstante im Leben so vieler Menschen gewesen, dass es schwer zu verstehen sei, dass sie nicht mehr bei ihnen sei. «In der anspruchsvollsten aller Rollen hat sie aussergewöhnliche Führungsqualitäten, Anmut, Weisheit und Standhaftigkeit gezeigt und uns in der gesamten Gesellschaft, einschliesslich des Sports, berührt», befand der zweimalige 1500-Meter-Olympiasieger, der 2012 die Olympischen Spiele in London organisiert hatte. Er werde nie ihren vollen Einsatz für den Erfolg der Spiele vergessen.

Der viermalige Langstrecken-Olympiasieger Mo Farah, der von der Queen für seine Erfolge in den Adelsstand erhoben worden war, kondolierte ebenfalls. «Die Queen wurde überall auf der Welt geliebt und hat vielen Menschen viel bedeutet. Sie getroffen zu haben, war eine der grössten Ehren meines Lebens. Wir werden uns ihrer Wärme und ihrer Hingabe für das britische Volk über ihre Regentschaft hinaus erinnern», meinte der gebürtige Somalier.

Weitere Sportarten

Die ehemalige Fecht-Weltmeisterin Claudia Bokel wünschte, dass die Queen in Frieden ruhen möge und stellte auf Twitter ein Video von den Spielen in London dazu, in dem Elisabeth II. letztlich durch ein Queen-Double mit James Bond per Fallschirm ins Stadion eingeflogen zu sein schien. Die britischen Box-Champions Tyson Fury und Anthony Joshua drückten ebenfalls ihre Anteilnahme aus. «Gedanken und Gebete sind heute Nacht bei meiner Königin, möge Gott mit ihr sein», schrieb Fury, während Joshua ihr wünschte, dass sie in Frieden ruhen möge.