Der Yellow-Cup von Freitag bis Sonntag in Winterthur bildet für die Schweizer Handballer den Auftakt in ein wegweisendes Jahr. Die Gegner sind Japan, Portugal und Tunesien.
Im April treffen die Schweizer in der EM-Qualifikation zweimal auf Belgien. Holen sie in diesen beiden Spielen vier Punkte, sind sie wohl das erste Mal seit der Heim-EM 2006 wieder an einem grossen Turnier dabei. Nicht umsonst spricht Nationaltrainer Michael Suter von einem «sehr wichtigen Jahr. Wir müssen jede Chance nutzen, um uns weiter zu entwickeln.» Unter diesem Aspekt ist das Traditionsturnier in Winterthur zu sehen.
Die Schweizer spielen in der neuen Arena in Winterthur ohne ihren Star-Regisseur Andy Schmid, der wie Kreisläufer Alen Milosevic eine Pause erhalten hat. Mit dem am Nacken verletzten Lukas von Deschwanden fehlt ein dritter Akteur aus der Bundesliga. Dennoch figurieren vier «Legionäre» im Kader - Torhüter Nikola Portner (Montpellier), Samuel Röthlisberger (Stuttgart), Lenny Rubin (Wetzlar) und Roman Sidorowicz (Melsungen). Das unterstreicht, dass immer mehr Schweizer voll auf die Karte Handball setzen, eine Entwicklung, die Suter forciert hat.
Viele Verletzte
Für Suter ist es der dritte Yellow-Cup als Trainer. Bei der Premiere triumphierten die Schweizer, im Dezember 2017 mussten sie sich im Final Russland 29:30 geschlagen geben. «Wir fühlen uns immer sehr wohl hier in Winterthur», sagte Suter. Dass ihm einmal mehr einige Spieler wegen Verletzungen nicht zur Verfügung stehen - konkret sind es deren acht -, darin sieht er auch Vorteile, erhalten dadurch doch andere (mehr) Einsatzzeit. «Es ist wichtig, dass wir genügend hungrige Spieler haben - für diese Saison und auch für die Zukunft», so Suter.
Die Schweizer treffen auf Gegner, die ihnen einiges abverlangen dürften. Japan und Tunesien nehmen ab der kommenden Woche an der Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark statt. Die Asiaten unternehmen im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2022 in Tokio einige Anstrengungen. Gecoacht werden sie vom Isländer Dagur Sigurdsson, der Deutschland 2016 überraschend zum EM-Titel geführt hat.
Starke Gegner
Die Japaner bezwangen zuletzt Tschechien und trotzten Polen ein Unentschieden ab. Von den bisherigen elf Direktduellen gewannen die Schweizer deren zehn, einmal gab es ein Unentschieden. Allerdings liegt das letzte Aufeinandertreffen (25:21) schon beinahe 21 Jahre zurück, damals war Suter noch als Spieler dabei. «Heute sind die Japaner deutlich stärker» sagte er.
Gegen Portugal ist die Bilanz mit 12:11 Siegen nahezu ausgeglichen. In den letzten beiden Partien im April 2018 siegten die Schweizer auswärts jeweils mit einem Tor Unterschied. «Es ist ein sehr robustes Team. Wir müssen mental stark sein», erklärte Suter. Gegen Tunesien verloren die Schweizer die vergangenen sechs Begegnungen, zuletzt vor drei Jahren am Yellow-Cup mit 29:37. Der letzte Sieg gegen die Nordafrikaner datiert vom 4. Januar 2010, als die Partie ebenfalls in Winterthur stattfand. Die Tunesier sind in diesem Jahr zum zwölften Mal in Folge an einer Weltmeisterschaft dabei, 2005 belegten sie Platz 4. Vor zwei Jahren kamen sie aber nicht über Rang 19 hinaus.
In der Woche nach dem Yellow-Cup bestreiten die Schweizer am Freitag und Samstag in Zug noch zwei Testspiele gegen Polen. Am 9. März gibt es zudem noch ein Duell gegen Deutschland in Düsseldorf. Danach gilt es gegen Belgien ernst.