Millionenbeträge Deshalb kassieren eSportler mehr als Federer & Co.

Von Martin Abgottspon

28.8.2019

Bugha hat mit dem Gewinn der «Fortnite»-WM kürzlich drei Millionen Dollar gewonnen.
Bugha hat mit dem Gewinn der «Fortnite»-WM kürzlich drei Millionen Dollar gewonnen.
Bild: Epic Games / Getty Images

Die besten Gamer der Welt werden aktuell mit Preisgeldern überschüttet. Ein Indiz, wohin sich die Branche entwickelt, aber auch ein interessantes Finanzierungsmodell, das dahinter steckt.

Es ist aus monetärer Sicht eines der grössten und wichtigsten eSports-Turniere der Welt: The International in «Dota 2». Erst kürzlich konnte das Team OG dabei seinen Weltmeistertitel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Dafür kassierten die fünf Spieler insgesamt 15,6 Millionen Dollar. Das sind 3,12 Millionen pro Kopf. Zum Vergleich: Die Wimbledon-Sieger Novak Djokovic und Simona Halep bekamen dieses Jahr 2,64 Millionen Dollar für ihren Triumph. Bei den US Open ist das Preisgeld mit  3,85 Millionen Dollar hingegen deutlich grosszügiger bemessen.



Seit kurzem ist The International aber nicht mehr das einzige eSports-Turnier, das weit über allen anderen thront. Bei der «Fortnite»-WM kassierte Bugha für den Titel 3 Millionen und befindet sich damit in ähnlichen Spähren.

Eine Art Crowdfunding für mehr Attraktivität

Im Fall von «Fortnite» haben die Entwickler ganz einfach diesen attraktiven Preistopf bereitgestellt. Bei den Milliardenumsätzen, die man mit dem Spiel schon generiert hat, fiel das auch nicht gross ins Gewicht.



Interessanter ist die Preisgeld-Zusammensetzung bei The International. Hier kommt ein grosser Teil der Summe nämlich direkt von den Spielern selbst. Diese können sich im Vorfeld der WM einen Battle Pass erwerben, der ihnen bestimmte Vorrechte gewährt und Gegenstände im Spiel freischaltet. 25 Prozent des Umsatzes durch diese Battle Passes fliesst direkt in den Preisgeld-Topf.

Auch das Sponsoring verlagert sich

Klar ist das Jahres-Salär von eSportlern bei Weitem noch nicht zu vergleichen mit solchen der besten Tennisspielern der Welt. Denn einen Grossteil ihrer Verdienste erwirtschaften Roger Federer & Co. nicht mit Turniergeldern, sondern Sponsoren.

Doch auch in diesem Bereich machen die eSportler aktuell schnell an Boden gut. Erst diese Woche kommunizierte Adidas einen Mehrjahres-Vertrag mit dem «Fortnite»-Aushängeschild Tyler «Ninja» Blevins. Andere Kleider- und Schuhhersteller wie Nike und K-Swiss haben schon im Vorjahr Verträge mit eSportlern abgeschlossen.

«Fortnite»-Star Ninja hat seit kurzem einen Vertrag mit Adidas.

Bild: Youtube

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