Spielekritik «Dragon Ball Z: Kakarot» - Son-Gokus Geschichte würdig erzählt

Von Fabian Gilgen

7.2.2020

Ist «Dragon Ball Z: Kakarot» das Spiel, das sich Fans schon längst gewünscht haben?
Ist «Dragon Ball Z: Kakarot» das Spiel, das sich Fans schon längst gewünscht haben?
Bild: Bandai Namco

Multiplayer-Spiele im «Dragon Ball»-Universum hatten immer wieder Probleme, die Story des populären Animes befriedigend wiederzugeben. Als Singleplayer-Action-Rollenspiel schreibt sich nun aber «Dragon Ball Z: Kakarot» genau das auf die Fahne.

Die Geschichte von «Dragon Ball Z: Kakarot» beginnt nach den Ereignissen der originalen «Dragon Ball»-Serie, als Son-Goku in einem grossen Kampfturnier den Dämonen Piccolo besiegt hat. Fünf Jahre später lebt Son-Goku nun ein friedliches Leben an der Seite seiner Frau Chichi. Zusammen haben sie einen Sohn namens Son-Gohan. Doch diese Idylle wird schon bald durchbrochen, als plötzlich ein sogenannter Saiyajin mit seinem Raumschiff auf die Erde kommt und all ihre Bewohner vernichten will. Darüber hinaus behauptet er, Son-Gokus Bruder zu sein. Er ist aber bloss der Vorbote für weitere Bedrohungen, die noch auf Son-Goku warten.

Der Trailer zu «Dragon Ball Z: Kakarot».

Video: Youtube

Eine Geschichte erzählen

Son-Goku ist aber nicht der einzige Kämpfer, in wessen Rolle der Spieler schlüpft. Die Geschichte wird auch aus der Sicht von weiteren wichtigen Figuren wie Son-Gohan, Piccolo oder Vegeta erlebt. Und tatsächlich ist die Geschichte vor allem für «Dragon Ball»-Fans ein wahres Erlebnis. Denn diese wird so detailgetreu erzählt wie bisher noch in keinem «Dragon Ball»-Spiel.

So werden immer wieder Situationen aus dem Anime durch Zwischensequenzen verblüffend ähnlich nachempfunden, was das Herz von mir als Fan und Nostalgiker höherschlagen liess. Um einen kleinen Wermutstropfen kommt man aber als deutschsprachiger Fan der Anime-Serie nicht herum. Denn leider muss neben einer englischen und japanischen Vertonung auf eine deutsche verzichtet werden.



Kämpfe

Aber neben dem Erleben der Geschichte gibt es natürlich auch jede Menge spektakuläre Anime-Kämpfe. Was die Steuerung angeht, sind diese recht simpel gehalten. Kombinationen zweier Knöpfe reichen aus, um dem Kontrahenten Schläge, Tritte oder Energie-Angriffe wie das ikonische Kamehameha zu verpassen. Aber mit blossem, wildem Herumdrücken auf dem Controller ist es dann aber doch nicht getan. Gerade Boss-Kämpfe fordern dem Spieler einiges an Koordination von Angriffen und Ausweichmanövern ab.

Sollten diese Kämpfe mal zu schwer ausfallen, können während des Kampfs Heilmittel zu sich genommen werden. Je nach Kampf stehen dem Spieler auch Mitstreiter zur Seite, mit denen er kampfentscheidende Angriffe lancieren kann.

Immer stärker werden

Auch ausserhalb von Kämpfen kann der Spieler die Stärke seiner Helden verbessern. So können im Fähigkeitenbaum neue passive Fähigkeiten oder neue Spezialangriffe erlernt werden. Diese erkauft man mit verschieden farbigen Z-Kugeln, die man überall in der Spielwelt findet.



Die Community Boards sind ein weiteres Feature, das dem Spieler das Leben als Kämpfer erleichtern kann. Denn während der Geschichte trifft der Spieler immer wieder auf neue Charaktere, die er dann in Form von Seelenabzeichen in den verschiedenen Boards platzieren kann. Je nach Anzahl und Stärke der platzierten Seelenabzeichen werden spezifische Boni freigeschaltet. Werden Seelenabzeichen richtig kombiniert, können sie noch mehr zum Rang des jeweiligen Community Board beitragen. So gibt es zum Beispiel einen Bonus, wenn Son-Goku und sein Sohn Son-Gohan sich im gleichen Board nebeneinander befinden.

Dieses Feature wirkt zu Beginn etwas kompliziert und unübersichtlich. Ich konnte ihm aber im späteren Spielverlauf immer mehr abgewinnen, währenddem ich immer wieder versuchte, die bestmögliche Kombination von Seelenabzeichen zu finden.

Sollten aber selbst die Boni aus den Community Boards nicht ausreichen, gibt es immer noch die Möglichkeit, spezielle Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Diese bieten den Kämpfern nicht nur vorübergehende, sondern auch kleinere permanente Boni für Status-Werte. Diese Mahlzeiten zuzubereiten, benötigt aber verschiedene, spezifische Zutaten wie Früchte, Fleisch und Fische, die man überall in der Spielwelt findet. Diese aufzutreiben ist aber mit der Zeit sehr mühselig, vor allem in Anbetracht dessen, dass die meisten Gerichte nur geringfügige Boni geben. In einem «Dragon Ball»-Spiel will ich eine mit Action bepackte Geschichte erleben und nicht ständig Tieren hinterherjagen oder fischen müssen.

Die Spielwelt

Neben Zutaten für Rezepte und den Z-Kugeln, die für neue Fähigkeiten benötigt werden, hat die Spielwelt, die aus mehreren kleinen Open Worlds besteht, auch Nebenquests zu bieten. Diese sollen für ein bisschen Abwechslung sorgen, tun dies aber viel zu selten. Denn meistens geht es hierbei um einfache Botengänge und kurze Kämpfe, die der Spieler zu bestreiten hat. Selbst wenn durch solche Quests immer wieder Charaktere ins Licht treten, die man nicht gedacht hätte anzutreffen, gibt es neben den Erfahrungspunkten, die man erhält, keine wirkliche Motivation diese abzuschliessen.

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