Börse Kurz-Guide: In die Gaming-Branche investieren

Von Tobias Gilgen

29.5.2020

Während der Pandemie zeigt sich die Gaming-Branche stabil.
Während der Pandemie zeigt sich die Gaming-Branche stabil.
Bild: T-Online

Während der Pandemie hat das Gaming-Thema einen Aufschwung erlebt, da mehr Menschen Zeit haben, zu spielen. Dies scheint ein günstiger Moment zu sein, in Gaming-Aktien anzulegen. In unserem Guide erklären wir kurz, was es zu beachten gilt.

Ein Aktienkurs zeigt grundsätzlich das Vertrauen der Anleger in die Zukunft eines Unternehmens. Rechnet man also mit zukünftigem Erfolg eines Unternehmens, werden auch mehr Investoren Aktien jenes Unternehmens kaufen, was den Aktienkurs steigen lässt. Wie stark Aktien schwanken können, ist meist auch branchenabhängig.



Gaming als sicherer Wert

Bereits in der Vergangenheit hat sich die Gaming-Branche als eine stabile gezeigt. Über die Branche hinweg sind die Kursschwankungen relativ gering, zeigen aber grundsätzlich seit jeher eine positive Tendenz. Auch gegenüber der Corona-Krise zeigt sich die Branche resistent. Dies zeigt auch folgender Vergleich weltweiter Aktienkurse (blau) mit jenen der Gaming-Branche (rot).

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Die Gaming-Branche (rot) zeigt sich krisenresistent gegenüber anderen Branchen (blau).
Die Gaming-Branche (rot) zeigt sich krisenresistent gegenüber anderen Branchen (blau).
Bild: boerse.de

Neben globalen Krisen sind aber häufiger Spiele-Ankündigungen und -Releases ein Faktor für Schwankungen im Aktienkurs eines Gaming-Unternehmens. Bemerkenswert ist hierbei, dass gute Spiele einen wesentlich schwächeren Einfluss auf den Kurs haben als schlechte Spiele. So hat zum Beispiel eine Ankündigung des neuen «Assassin’s Creed: Valhalla» nur einen kleinen positiven Einfluss auf den Kurs von Ubisoft, weil das auch zum Tagesgeschäft gehört. Auf der anderen Seite hatte aber die Ankündigung von «Diablo Immortal», die bei den Fans sehr schlecht ankam, den Aktienkurs von Activision Blizzard in ein Loch fallen lassen.

Dies ist auch einer der Gründe, warum man sein Aktien-Portfolio möglichst breitgefächert halten sollte, damit solche Verluste nicht stark ins Gewicht fallen. Also investiert man besser in mehrere Unternehmen und noch besser in verschiedene Branchen gleichzeitig. Dies schmälert das Risiko von hohen Verlusten, jedoch gleichzeitig aber auch die Chance auf hohe Gewinne.



Deswegen gibt es die Möglichkeit, sein Geld in sogenannte Exchange Traded Funds (ETF) anzulegen. ETFs sind Fonds von Finanzinstituten, die in mehreren Aktien gleichzeitig investieren. «VanEck Vectors Video Gaming and eSports» wäre ein Beispiel für einen ETF, der in die Gaming-Industrie investiert.

Verschiedene Strategien

Die Geschäfte mit solchen ETFs oder auch einzelnen Aktien laufen jeweils über Börsen-Makler, sogenannte Broker, wie zum Beispiel Swissquote ab. Da bei diesen bei jedem An- und Verkauf von Aktien eine Vermittlungsgebühr anfällt, sollten insbesondere Neulinge im Aktiengeschäft auf die Buy-and-Hold-Strategie setzen. Das heisst, Aktien werden gekauft und längerfristig gehalten, bis ein günstiger Moment kommt, sie mit Gewinn wieder zu verkaufen. Diese Strategie wird jedoch eher für ETFs empfohlen.

Auf der anderen Seite werden bei der Daytrading-Strategie Aktien eines einzelnen Unternehmens kurzfristig an- und verkauft. Da bei diesen Transaktionen häufiger Vermittlungsgebühren anfallen, sollte man bereits über Kenntnisse verfügen, die Aktie fundiert analysieren zu können. Ist diese Kenntnis aber vorhanden, sind bei Daytrading höhere Gewinne als bei Buy-and-Hold möglich.

Kurz-Tipps für Anleger:

  • Es ist ratsam, in verschiedene Unternehmen und Branchen zu investieren
  • Hin und her macht Taschen leer – insbesondere Anfänger sollten längerfristig investieren
  • Vergangene Kursverläufe sind keine Garantie für zukünftige Kursentwicklungen
  • Man sollte nur Geld investieren, das nicht anderweitig benötigt wird
  • Laut Lynx seien zurzeit neben Aktien im Mobile-Gaming-Bereich vor allem Take Two Interactive und Activision Blizzard sichere Plätze für Investitionen
  • Verschiedene Broker kann man auf brokerverglei.ch vergleichen
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