Wertvoller als Google und Amazon KI-Boom treibt Nvidias Rekordlauf weiter an

dpa/dj

22.2.2024 - 19:21

Nvidia-Chef Jensen Huang schwimmt dank KI im Geld.
Nvidia-Chef Jensen Huang schwimmt dank KI im Geld.
Keystone

Kein anderer Chipkonzern hat so von der Euphorie um künstliche Intelligenz profitiert wie Nvidia. Der Hersteller konnte seinen Gewinn verneunfachen und ist jetzt wertvoller als Amazon oder Google.

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22.2.2024 - 19:21

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Kaum ein Unternehmen profitiert so vom KI-Boom wie Nvidia.
  • Der einstige Grafikkartenhersteller konnte binnen einem Jahr seinen Umsatz verdreifachen und seinen Gewinn verneunfachen.
  • Nvidia-Chips sind essenziell für die Entwicklung von künstlicher Intelligenz und das Unternehmen kann die Preise quasi frei diktieren.

Der Boom beim Einsatz künstlicher Intelligenz sorgt weiterhin für explosives Wachstum beim Chipkonzern Nvidia. Im vergangenen Quartal lag der Umsatz mit 22,1 Milliarden Dollar mehr als dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit 20,4 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie legte im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch um gut neun Prozent zu. Das Unternehmen ist nun wertvoller als die Tech-Schwergewichte Amazon und Alphabet, der Google-Mutterkonzern.

Das Geschäft mit Technik für Rechenzentren brachte mit 18,4 Milliarden Dollar sogar fünfmal so viel Umsatz wie im Vorjahresquartal. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit Langem bei der Rechenarbeit zum Anlernen von Anwendungen mit künstlicher Intelligenz. Das lässt das Geschäft – und den Börsenwert – von Nvidia rasant steigen.

Gewinn verneunfacht

Die Zahlen waren mit grosser Spannung erwartet worden. Die Nvidia-Aktie legte allein seit Jahresbeginn um rund 40 Prozent zu – und Beobachter gingen davon aus, dass der geringste Hinweis auf eine Abschwächung des Wachstums den Kurs nach unten geschickt hätte. Nvidia enttäuschte jedoch nicht.

Auch der Ausblick für das laufende Quartal lag über den Erwartungen. Nvidia stellte Erlöse von rund 24 Milliarden Dollar in Aussicht, am Markt war im Schnitt mit einer Prognose von etwa 22 Milliarden Dollar gerechnet worden.

Der Quartalsgewinn von Nvidia sprang binnen eines Jahres von 1,4 auf knapp 12,3 Milliarden Dollar hoch. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz habe einen Wendepunkt erreicht und die Nachfrage steige weltweit, betonte Nvidia-Chef Jensen Huang.

US-Regierung erlaubt keine Ausfuhr nach China

Etwas gebremst wird das Nvidia-Geschäft von den Massnahmen der US-Regierung gegen Lieferungen von KI-Technologie nach China. Nvidia darf seine modernsten Chip-Systeme, mit denen künstliche Intelligenz angelernt wird, nicht dorthin verkaufen. Washington verweist auf das Risiko, dass die Technik für militärische Zwecke eingesetzt werden könnte. Auch für eine abgespeckte Version der Geräte bekam Nvidia bisher keine Ausfuhr-Lizenz, deswegen wurden zuletzt Chips geliefert, deren Leistung unter den vorgegebenen Grenzwerten liegt. 

China habe im vergangenen Quartal einen Anteil im mittleren einstelligen Prozent-Bereich am Geschäft mit Technik für Rechenzentren gehabt, hiess es. Die US-Regierung wolle, dass Nvidia in China möglichst erfolgreich sei, aber im Rahmen der Leistungsbeschränkungen, sagte Huang.

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