Simulierte Einwilligung Sexroboter-Bordell versteigert «erstes Mal» für 10’000 Dollar

dj

3.12.2018

Sexroboter Eve vor ihrem «ersten Mal»: Das Roboter-Bordell versteigerte ihre Jungfräulichkeit.
Sexroboter Eve vor ihrem «ersten Mal»: Das Roboter-Bordell versteigerte ihre Jungfräulichkeit.
Eve's Robot Dream

Die Versteigerung ihrer «Jungfräulichkeit» ist noch das kleinste Dilemma, vor dem Sexroboter stehen. Werden sie auch die Sexualität unter Menschen verändern?

Mit der Versteigerung des «Ersten Mals» eines Roboters wollte ein angehendes Sexroboter-Bordell in Kalifornien auf sich aufmerksam machen. 10'000 Dollar sollten Kunden für das Privileg zahlen, als erste Person mit einem fabrikneuen Sexroboter zu verkehren.

«Eve's Robot Dreams», so der Name des Establishment, soll in West Hollywood eröffnen. Eine Crowdfunding-Kampagne auf Indigogo strebte 155'000 Dollar als Initialfinanzierung an. Doch nur knapp über ein Prozent der anvisierten Summe kamen zusammen, 10'000 Dollar für das einmalige Erlebnis wollte niemand zahlen.



Einwilligung zum Sex einholen

Das Roboter-Bordell ist ein Idee von Unicole Unicron, die nebenbei auch noch einen Online-Kult namens Unicult anführt, der eine «matriarchalische Änderung der digitalen Welt» anstrebt. Trotz der gescheiterten Crowdfunding-Kampagne will sie nicht aufgeben und sucht nun nach Risikokapitalgebern, berichtet thedailybeast.com

Unicron will mit den Sexrobotern auch Verhalten ändern und zu einer Kultur des Einverständnisses beitragen. So sollen die Kunden erst einmal mit dem Roboter reden und sich dann von diesem die explizite Einwilligung zum Geschlechtsverkehr holen.

Das Video zur gescheiterten «Indiegogo»-Kampagne.

Ändern Roboter Verhalten?

Dieser Part ist derzeit eher symbolisch zu verstehen. Denn Sexroboter haben wie alle anderen derzeit existierenden Roboter natürlich kein eigenes Bewusstsein und keinen freien Willen. Was immer sie tun, tun sie aufgrund ihrer Programmierung durch Menschen. Einwilligung, wie man sie von Menschen kennt, können die Roboter nur simulieren.

Dennoch glaubt Unicron, mit den Sexrobotern auch Verhalten beim Sex mit echten Menschen verändern zu können. Genauso wie Pornografie zweifellos Einfluss auf sexuelle Vorlieben in der realen Welt nimmt, könnten die Roboter etwa Menschen beibringen, Einverständnis und Gegenseitigkeit mit Lust zu verbinden, meint Unicron.



Wird sexuelle Gewalt normalisiert?

Kritiker fürchten allerdings, dass die Sexroboter den umgekehrten Effekt haben werden. Weil man mit ihnen ohne Konsequenzen alles machen kann, würde dies auch sexuelle Gewalt in der realen Welt normalisieren, argumentiert etwa die «Campaign against Sex Robots».

Bisherige Sexroboter treten diesem Eindruck auch nicht unbedingt entgegen. 2017 sorgte die Firma TrueCompanion für Empörung. Deren «Roxxxy»-Sexroboter hatte einen Modus namens «frigide Farah», bei dem der Roboter bei Berührungen explizit Ablehnung äusserte.

Auch in der Öffentlichkeit scheinen Sexroboter noch nicht wirklich auf Akzeptanz zu stossen: Die Stadt Houston im US-Bundesstaat Texas etwa hat es kürzlich per Verordnung verboten, in einem Geschäft mit Robotern Sex zu haben — eine kanadische Firma namens KinkySdollS wollte dort ein Roboter-Bordell eröffnen.



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