Bei Verlust So lassen sich Apple-Geräte bald auch offline finden

dj

17.6.2019

Mit «Find My» müssen verloren gegangene Geräte nicht mal mehr online sein, um wiedergefunden zu werden.
Mit «Find My» müssen verloren gegangene Geräte nicht mal mehr online sein, um wiedergefunden zu werden.
Apple

Im Herbst verändert Apple die Suchfunktion für verlorene Geräte, die nun auch ohne Internet-Verbindung wieder auffindbar sein werden. Wie kann das funktionieren?

Mit iOS 13 sowie macOS Catalina wird das System zum Auffinden abhanden gekommener Apple-Geräte verändert. Es heisst dann einfach nur noch «Find My» und nun sollen Geräte dank Bluetooth auch ohne Internet-Verbindung in der Lage sein, ihren Standort mitzuteilen. Dazu werden Apple-Geräte von unbeteiligten Dritten als Helfer im Hintergrund rekrutiert.

Läuft beispielsweise ein Dieb mit einem gestohlenen MacBook durch einen Hausflur, sendet der Laptop auch im ausgeschalteten Zustand noch Bluetooth-Signale ab. Hat nun ein Nachbar des Kriminellen ein iPhone, empfängt dieses das Bluetooth-Signal des gestohlenen MacBook und schickt es an Apple, ohne das der Nachbar davon irgendetwas mitbekommt.

Auf den ersten Blick scheint es bei diesem Verfahren ein hohen Missbrauchspotenziell zu geben. Apple oder gar Geheimdienste könnten jeden Schritt eines Nutzer verfolgen. Apple setzt nach eigenen Angaben allerdings auf eine Verschlüsselungstechnik, die jedwedes Verfolgen, selbst durch das Unternehmen selbst, unmöglich mache, so Apple zu wired.com.

Privater Schlüssel öffnet Standortdaten

Das Ganze soll so funktionieren: Im Gegensatz zu derzeitigen «Mein iPhone suchen» sind bei der neuen Suchfunktion immer zwei Apple-Geräte miteinander verbunden, die sich gegenseitig finden können — also etwa ein MacBook und ein iPhone. Die beiden Geräte tauschen bei Einrichtung einen einzigartigen, privaten Schlüssel aus. Gleichzeitig generieren sie anhand einer mathematischen Formel ständig neue öffentliche Schlüssel, die zur Verschlüsselung der Standortdaten verwendet werden.

Diese verschlüsselte Daten werden dann über das erwähnte Bluetooth-Verfahren huckepack zu Apple geschickt wird. Weder das Drittgerät des Fremden, das die Daten weiterleitet, noch Apple, noch sonst irgendjemand anders sollen Eigentümer oder Standort eines Geräts entschlüsseln können. Das geht nur mittels des privaten Schlüsseln, in dessen Besitz einzig der rechtmässige Eigentümer des Geräts ist.

Galerie: Das kann macOS Catalina

Das heisst natürlich auch, dass die Geräte nicht wieder auffindbar sind, falls sie gleich beide verlegt wurden. Das Verfahren klingt ziemlich kompliziert, setzt allerdings auf die etablierte Technik eines Asymmetrisches Kryptosystem. Laut Sicherheitsforschern sei es daher durchaus möglich, dieses korrekt und datenschutzgerecht umzusetzen. Ob das Apple gelingt, wird sich mit der Lancierung von iOS 13 und macOS Catalina im Herbst zeigen.

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