SmartphonesSony Xperia 1 im Test: Erste Wahl für Cineasten
Von Henning Steier
21.6.2019
Das neue Android-Flaggschiff der Japaner punktet mit einem Bildschirm für Filmfans und optischer Opulenz. Was haben Huawei und Samsung dem entgegenzusetzen?
Zurück auf Start, könnte man denken. Denn Sony verabschiedet sich bei seinen Top-Smartphones von der Bezeichnung XZ. Das jüngste Flaggschiff nennt sich einfach Xperia 1. Statt des 18:9-Formats wie beim XZ3 verwenden die Japaner nun das 21:9-Format.
Die Älteren werden sich erinnern, dass LG vor Jahren mit dem BL40 auf diesen Formfaktor setzte. Durchgesetzt hat er sich nicht. Dabei ist es für Games und Filme ideal, weil man bei letztgenannten oftmals keine schwarzen Streifen mehr sieht. Auch beim Lesen von E-Mails und News spielt das Display seine Stärke aus – man muss weniger scrollen als bei der Konkurrenz.
Der Bildschirm verdient ohnehin grosses Lob, denn der Schachbrettkontrast von 203:1 ist konkurrenzlos, der Farbraum ist riesig und das 4K-HDR-OLED-Panel bringt nicht nur Netflix-Inhalte richtig zur Geltung. Zwei Merkwürdigkeiten: Sony spricht von einem 4K-Display, obwohl die Auflösung bei 3840 x 1644 Bildpunkten liegt. Es müssen 3840 x 2160 sein. Egal, die Schärfe beeindruckt in jedem Fall. Das Display könnte einzig ein bisschen heller als 400 Candela pro Quadratmeter sein. Denn bei starkem Sonnenlicht ist es schwer abzulesen.
Zweimal tippen für den Einhandmodus
Dankenswerterweise hat Sony auch daran gedacht, einen Split-Screen-Modus mitzuliefern, damit man zwei Apps nebeneinander nutzen kann. Auch praktisch ist die Funktion Side Sense, dank der sich diverse Apps schnell einhändig aufrufen lassen. Apropos: Tippt man den Home-Button zweimal an, startet der Einhandmodus fürs gesamte Gerät. Gut gefallen hat uns auch der Fingerabdrucksensor, der im Unterschied zu anderen Android-Flaggschiffen wie dem Samsung Galaxy S10 und Huawei P30 nicht im Display, sondern an der Seite verbaut ist und im Test daher immer zuverlässig reagierte.
Ein leidiges Thema ist und bleibt die Kameraausstattung von Sony-Smartphones. Die Japaner bauen mit die besten Objektive der Welt. Nicht von ungefähr kommen sie etwa im iPhone zum Einsatz. Und bei der eigenen Hardware? Fangen wir mit dem Positiven an: Der neue Autofokus, der für die Augenerkennung optimiert wurde, funktionierte im Test sehr gut. Das galt auch für die automatische Autokorrektur von Ultraweitwinkelaufnahmen. Bei Tageslicht und simplen Aufnahmen schiessen die Sony-Kameras im Automatik modus recht gute Aufnahmen.
Gelungene Profi-App
Bei schlechten Lichtverhältnissen sind allerdings die Konkurrenten, vor allem Huaewei klar besser. Und warum kann Sonys Gerät 4K-Videos nur mit 30 fps drehen. Der Prozessor Qualcomm Snapdragon 855 ist für 60 fps ausgelegt. Das ist auch schade, weil die neue Sony-App Cinema Pro 4K-HDR-Videos im 21:9-Format dreht und man etwa Belichtungszeit, Filter, Fokuspunkt und Farbtiefe selbst einstellen kann – und die Ergebnisse sich sehen lassen können.
Der Akku leitet unterdurchschnittliche 3330 mAh. Bei einem so grossen Display hätten wir und 4000 mAh gewünscht. Dementsprechend hält das Gerät bei durchschnittlicher Nutzung nur anderthalb Tage durch. Die Konkurrenten schaffen fast zwei.
Fazit
Endlich geht Sony mal wieder neue Wege beim Design. Das Xperia 1 ist eines der schönsten, ergo edelsten Geräte auf dem Markt. Auch das Displayformat vermag zu überzeugen. Akkulaufzeit und Kameras sind ausbaufähig.
Viele Android-Handys kommen mit lauter vorinstallierten Apps, zusammen Bloatware genannt. Diese belegen unnötig Speicherplatz und verlangsamen das System.
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In den Einstellungen unter Apps sieht man, was alles auf dem eigenen Smartphone installiert.
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Die Hersteller bieten einem bei ihren vorinstallieren Apps nun in der Regel drei Optionen.
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Ideal ist natürlich, wenn die App ganz deinstalliert werden kann. Dann belegt sie keinen einzigen Byte an Speicher mehr.
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Häufig lassen sich vorinstallierte Apps aber nur «deaktivieren». Hiermit werden sie vom Homescreen entfernt und laufen auch nicht mehr im Hintergrund, verbleiben allerdings auf dem Speicher des Smartphones oder Tablets.
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Die häufig erscheinende Warnung ist in der Regel nicht bedenklich.
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Deaktivierte Apps erscheinen in der App-Liste in einer eigenen Rubrik, die sich durch ein Dropdown-Menü oben aufrufen lässt.
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Oft gestatten Hersteller aber weder das Löschen noch das Deaktivieren einer App. Manchmal ist die App dann wirklich essentiell für das Funktionieren des Geräts, manchmal ist ein Hersteller aber einfach nur stur und kundenunfreundlich.
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Meistens lassen sich diese Apps dann aber wenigstens vom Homescreen entfernen, indem man das App-Symbol berührt und dann, je nach Android-Hersteller und -Version, an den oberen oder unteren Rand des Bildschirms zieht.
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Möchte man auch Apps löschen, die der Hersteller unbedingt auf dem Gerät erhalten will, kann eine App wie Titanium Backup helfen. Für diese muss das Android-Gerät allerdings gerootet werden – ein riskantes Verfahren, das für nicht sehr erfahrene Nutzer absolut nicht zu empfehlen ist.
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