Wegen SicherheitsgesetzWhatsApp gibt Hongkong keine Nutzerdaten mehr
dj
6.7.2020
Facebook-Tochter WhatsApp hat nach Inkrafttreten des neuen Sicherheitsgesetzes die Zusammenarbeit mit den Hongkonger Behörden vorerst eingestellt.
WhatsApp wird vorerst auf Anfragen zur Herausgabe von Nutzerdaten durch die Hongkonger Strafverfolgungsbehörden nicht reagieren, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Man wolle zuerst das am 1. Juli in Kraft getretene Sicherheitsgesetz überprüfen und sich mit Menschenrechtlern beraten, so die Facebook-Tochter.
Das von Zentralregierung in Peking verfasste Gesetz kriminalisiert zahlreiche Meinungsäusserungen zum Themenkomplex Hongkonger Autonomie und Unabhängigkeit. Beschuldigten könnte unter Umständen der Prozess in Festland-China gemacht werden, wo es keinerlei rechtsstaatliche Verfahren gibt. Die Angst vor dem Gesetz hat zahlreiche Hongkonger Bürger bereits dazu veranlasst, alte Social Media-Posts zu löschen.
Kommt die Web-Zensur in Hongkong?
Mit dieser Entscheidung könnte sich Facebook auf Konfrontationskurs mit der Hongkonger und Pekinger Regierung begeben. Ändert das Unternehmen nicht seine Auffassung, könnte ihm eine Blockierung in Hongkong drohen. Damit würde allerdings dann auch Hongkong Teil der «Great Firewall of China». Bisher hatten die Hongkonger einen unzensurierten Zugriff aufs Netz.
An der Problematik des Umgangs mit den neuen Verhältnissen in Hongkong werden auch die anderen Tech-Konzerne nicht vorbeikommen. Google mit Google Play und YouTube, Twitter sowie Apple mit iMessage und dem App Store werden sicherlich auch Begehrlichkeiten vonseiten der Hongkonger Behörden erwecken. Zumindest Apple zeigte allerdings auch bereits vor dem Inkrafttreten des Sicherheitsgesetzes, dass es den Wünschen Pekings in vielerlei Hinsicht nachkommt. So entfernte es das Emoji der taiwanesischen Flagge aus Hongkonger iPhones und löschte eine App aus dem Hongkonger App Store.
Mit diesen Tipps sorgt man für mehr Privatsphäre bei WhatsApp.
Bild: iStock
Die dafür nötigen Optionen sind grösstenteils in den WhatsApp-Einstellungen unter «Account» -> «Datenschutz» zu finden. Lesebestätigungen lassen sich direkt hier abschalten, weitere Optionen haben ein separates Menü. Standardmässig sind Nutzer nicht gut geschützt.
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So kann etwa jedermann sehen, wann man zuletzt online war. Das sollte mindestens auf die eigenen Kontakte beschränkt werden.
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Auch das eigene Profilbild kann standardmässig von jedem WhatsApp-Nutzer gesehen werden.
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Gleiches gilt für die Selbstbeschreibung oder Info, die man bei WhatsApp verfassen kann.
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Status ist WhatsApps Version einer Story. Hier kann man festlegen, ob bestimmte Kontakte von deren Ansicht ausgeschlossen werden sollen oder die Status gleich nur für ausgewählte Kontakte freigeben.
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In WhatsApp-Chats kann man den aktuellen Standort freigeben. In dieser Einstellung lässt sich überprüfen, ob vielleicht nicht noch eine Freigabe aktiv ist.
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Aufdringliche Personen lassen sich auch in WhatsApp blockieren.
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Optional kann man WhatsApp auf iPhones noch mit TouchID oder FaceID schützen. Dazu unter «Account» -> «Datenschutz» die «Bildschirmsperre» auswählen. Zum Öffnen der App ist dann auch bei entsperrtem Smartphone noch eine Authentisierung nötig.
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Bei gesperrtem Smartphone werden möglicherweise trotzdem noch über die Vorschaufunktion vertrauliche WhatsApp-Nachrichten angezeigt. In den Einstellungen unter «Mitteilungen» -> «Vorschau einblenden» kann man das abschalten.
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Diese Option kann man auch in den iOS-Einstellungen unter «WhatsApp»- > «Mitteilungen» -> «Vorschauen zeigen» ändern.
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In den WhatsApp-Einstellungen unter «Account» -> «Verifizierung in zwei Schritten» kann man festlegen, dass bei Handy-Wechsel ein Code eingegeben muss, um WhatsApp bei Mitnahme der Telefonnummer weiter zu nutzen.
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Mit WhatsApp Web kann man WhatsApp vom Computer aus nutzen. Das könnte allerdings auch zum Abhören genutzt werden. Daher sollte regelmässig gecheckt werden, ob nicht unbekannte Computer mit dem eigenen WhatsApp-Account verbunden wurden.
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Der beste Privatsphärenschutz besteht darin, den Account komplett zu löschen. Das geht in den Einstellungen unter «Account» und wäre natürlich ein eher radikaler Schritt.
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