Cornelia Boesch: «Als Frau wirst du mehr beurteilt – von wem auch immer»
«Tagesschau»-Anchor Cornelia Boesch spricht bei «On the Rocks» im «Frau Gerolds Garten» in Zürich über ihre Familie, Ferien, Pannen und die Unterschiede zu männlichen Kollegen in ihrem Beruf.
10.07.2024
«Tagesschau»-Anchor Cornelia Boesch spricht bei «On the Rocks» im «Frau Gerolds Garten» in Zürich über ihre Familie, Ferien, Pannen und die Unterschiede zu männlichen Kollegen in ihrem Beruf.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Cornelia Boesch spricht über ihr Privatleben, ihren Ehemann und Sohn, sowie ihren Werdegang und die Hürden im Journalismus.
- Sie reflektiert über die Herausforderungen der Erziehung eines Teenagers und scherzt über die Schwierigkeiten der Pubertät beim eigenen Kind.
- Boesch vergleicht die Arbeit im Radio und Fernsehen, betont die Bedeutung guter Bilder im TV und bleibt gelassen bei Pannen, da authentische Reaktionen vom Publikum geschätzt werden.
Cornelia Boesch moderiert seit 2011 die Hauptausgabe der «Tagesschau» beim SRF. Im Gespräch mit blue-Moderatorin Vania Spescha spricht sie über ihre Lieblingsjahreszeit, ihren grünen Daumen und Ferien – dabei packt sie sogar private Bilder aus Marokko aus.
Die 49-Jährige schaut dabei auch auf ihren ökologischen Fussabdruck, zumindest in der Schweiz ist sie regelmässige Passagierin im öffentlichen Verkehr. Dies macht sie allerdings auch, weil es gemütlicher sei – um zu lesen, Podcasts zu hören.
Die Journalistin lässt auch in ihr Privatleben blicken, ihr Ehemann Thomas ist bereits pensioniert und «ist daher am freisten». Er mache ihr und dem gemeinsamen Sohn Florian meist das Frühstück, bevor sie aus dem Haus gehen.
Dabei scherzt sie, ihr 16-jähriger Sohn habe die vielen Schlafstunden von ihr geerbt.
«In der Pubertät werden die Eltern mühsam»
Im Gespräch geht Boesch auch mehr auf ihre Beziehung zu Sohn Florian ein. Er sei nun ein junger Erwachsener mit 16 Jahren und sie ertappt sich selbst dabei, «manchmal noch erzieherische Sätze abzusondern».
Diese würden nicht mehr ankommen. «Die Pubertät ist die Zeit, in der die Eltern mühsam werden», scherzt sie. Ihr Sohn habe ihr auch schon mitgeteilt, er verstehe, wenn die Kinder langsam von zu Hause ausziehen.
Boesch beschreibt die Erziehung als Gratwanderung, weil diese jungen Erwachsenen ihre Eltern zwar noch brauchen – aber es wird halt weniger.
«Er löst sich stark – und das ist nicht immer sehr lustig», gesteht die Zürcherin.
Vor- und Nachteil vom Fernsehen
Cornelia Boesch und Vania Spescha kennen sich aus gemeinsamer Radiozeit. Boesch sagt dabei, sie vermisse es, den Zuhörer*innen «von überall her jede Geschichte» erzählen zu können. Mit Worten, Sounds male man ihnen ein Bild.
Damit hatte sie am meisten Mühe beim Wechsel zum Fernsehen. Weil dort kannst du ohne gute Bilder keine Geschichte erzählen – dafür sei die Story um so besser, wenn du tolle Aufnahmen hast.
In Bezug auf Pannen, die sie selbst auch schon mehrfach erlebt hat, bleibt Cornelia Boesch locker: «Das gehört zum Fernsehen dazu.» Und sie vergleicht diese Fehler mit dem echten Leben, «es ist ja schon ein bisschen ein Spiegel, auch wenn vieles inszeniert ist». Dinge können halt einfach schieflaufen.
Das Publikum möge dabei die authentischen Reaktionen auf Pannen: «Sie merken, es sind nicht Roboter am Werk.»
Wer in diesem Beruf anfängt, der hat es nicht leicht. Das bestätigt auch Cornelia Boesch: «Gerade als Frau wirst du mehr beurteilt.» Viele Menschen hätten das Gefühl, sie müssen mitteilen, was sie von einem halten, sagt Boesch. «Und am Anfang willst du vielleicht allen gefallen», ein Gedanke, von dem sie sich schnell gelöst hat.
«On the Rocks» mit Cornelia Boesch läuft am Dienstag, 9. Juli, 18 Uhr, auf blue Zoom.
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