«The Walking Dead»-Star Lesley-Ann Brandt«Ich bin gern tough, ich bin gern sexy»
Von Lukas Rüttimann
22.2.2024
Die Zombie-Serie «The Walking Dead» erhält in diesen Tagen eine Fortsetzung. In der postapokalyptischen Welt von «The Ones Who Live» kämpft Lesley-Ann Brandt ums Überleben der Menschheit. Warum ihre Frisur ihr dabei ziemlich egal ist, verrät sie im Interview mit blue News.
Von Lukas Rüttimann
22.02.2024, 00:00
Lukas Rüttimann
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die enorm populäre Zombie-Serie «The Walking Dead» erhält eine weitere Fortsetzung: «The Ones Who Live».
Die südafrikanische Schauspielerin Lesley-Ann Brandt spielt darin eine toughe Elitekämpferin.
Im Interview mit blue News sagt sie, weshalb sie gern intensive Rollen spielt, was ihre Familie über ihre Arbeit vor der Kamera denkt – und wie sich den Erfolg der Serie erklärt.
Zombies plattmachen, ein unbarmherziger Überlebenskampf in einer postapokalyptischen Welt – weiss Ihre Familie eigentlich, was Sie beruflich so machen?
(Lacht) Ich denke, nachdem ich in «Lucifer» einen Dämon gespielt habe, der mit dem Teufel befreundet ist, kann sie nichts mehr schockiert. Viele von ihnen sind grosse Fans von «The Walking Dead» und freuen sich darauf, mich im Universum dieser kultigen Serie zu sehen.
Ihren kleinen Sohn lassen Sie aber noch keine Horrorserien sehen, oder?
Nein, er ist ja erst sechs Jahre alt. Das meiste, was er von mir sieht, sind vielleicht ein paar Stuntproben. Aber das ist nichts Schlimmes.
Pearl, Ihre Figur in «The Walking Dead: The One Who Live», ist intensiv und leidenschaftlich. Wie wohl fühlen Sie sich in Rollen als toughe Action-Lady?
Ich bin gern hart, ich bin gern sexy. Damit habe ich kein Problem. Viele Leute in Hollywood sagten schon damals, als ich bei «Spartacus» mitgespielt habe: «Oh, wir wissen nicht recht, sie ist doch so süss.» Aber ich habe eine starke Seite. Und ich bin dankbar dafür, dass meine Figur in «The Ones Who Live» stark und zäh ist – und das auch sein muss, um in dieser Welt zu bestehen. Aber diese Härte kommt von ihrem Überlebensinstinkt, und der ist letztlich etwas sehr Menschliches.
Sie stammen aus Südafrika. Wie sehr beeinflusst Ihre Herkunft Ihre Arbeit vor der Kamera?
Ich glaube, dass wir Frauen, die auf dem afrikanischen Kontinent geboren sind, eine instinktive Art haben: Afrikanische Frauen sind hart, und das aus gutem Grund. Meine Figur in der Show ist ja auch Südafrikanerin, und diesen Teil von ihr habe ich wirklich geliebt. Aber als Schauspielerin ist es meine Aufgabe, die Wahrheit unter imaginären Umständen zu erzählen. Pearls Wahrheit besteht vor allem darin, zu überleben und ein Teil der Maschine zu sein. Daneben versucht sie, ihrem Freund Rick in seinem neuen Leben zu helfen.
«The Walking Dead» gehört zu den Dauerbrennern unter den TV-Shows. Mit «The Ones Wo Live» folgt nun ein weiteres, von den Fans mit Spannung erwartetes Spin-off. Wie erklären Sie sich den Erfolg der Serie?
«The Walking Dead» ist eine Show, in der die Leute permanent vor Entscheidung stehen: Mache ich das oder das? Was passiert, wenn ich mich für das eine und gegen das andere entscheide? Welche Konsequenzen hat das für meine Liebsten? Ich glaube, dass sich in der heutigen Zeit viele Menschen damit identifizieren können. Die Frage, was wir als Gesellschaft, als Menschheit, bereit sind, zu tun, um zu überleben, ist aktueller denn je.
Und die Zombies?
Die sind natürlich auch wichtig; vor allem am Anfang haben sie sicher viele auf die Show aufmerksam gemacht. Aber wenn du die Walkers, das Blut und das ganze Horrorelement rausnimmst, hast du letztlich ein sehr menschliches Familiendrama. Es geht um Entscheidungen. Es geht um Ehrlichkeit, vor allem auch gegenüber den Menschen, die man liebt. Manchmal tut die Wahrheit weh. Aber wenn du einen Menschen liebst, musst du ihm die Wahrheit sagen – auch wenn es schmerzt.
In den ersten Episoden von «The Ones Who Lives» spielen die Zombies tatsächlich eine Nebenrolle.
Das sehe ich auch so. Die grösste Bedrohung für die Figuren in der Show sind nicht die Walker, sondern andere Menschen. Das hat mich an der Rolle auch so fasziniert. Nachdem ich für «Lucifer» sechs Jahre lang immer stark geschminkt und mit Kostümen vor der Kamera stand, ist das hier das pure Gegenteil. Die Frisur ist komplett im Eimer, es wird geheult, geschrien, gerannt. Alles ist sehr roh, alles ist sehr intensiv. So mag ich es.
Der Trailer zur Show lief kürzlich am Superbowl. Darauf hatten Sie sicher viele Reaktionen, oder?
Ja, meine Social-Media-Kanäle spielten eine Zeit lang ziemlich verrückt, und das ist gut so. Aber ich muss gestehen: Mich interessiert Football nicht sonderlich. Ich bin eher ein Rugby-Girl. Immerhin sind wir mit Südafrika amtierender Weltmeister. Sie sehen – auch beim Sport habe ich es gern hart und direkt.
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