«Es war so schön» Prinzessin Märtha Louise heiratet ihren Schamanen

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31.8.2024 - 19:33

Es ist eine der ungewöhnlicheren Hochzeiten, die das norwegische Königshaus da erlebt. Eine Prinzessin und ein Schamane sagen Ja zueinander. Exklusivrechte für ein Promi-Magazin sorgen für Theater.

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  • Die norwegische Prinzessin Märtha Louise (52) und der selbst ernannte Schamane Durek Verrett (49) haben sich am malerischen Geirangerfjord das Jawort gegeben.
  • Norwegische Medien durften bei der Trauung wegen umstrittener Exklusivrechte für ein britisches Promi-Magazin nicht dabei sein.
  • Das Brautpaar wurde rund um die Eheschliessung vor Blicken umfassend mit weissen Laken abgeschirmt.

Es ist der Höhepunkt ihrer Liebe vor einer atemberaubenden Kulisse: Die norwegische Prinzessin Märtha Louise (52) und der selbst ernannte Schamane Durek Verrett (49) haben am malerischen Geirangerfjord den Bund der Ehe geschlossen. Mehr als zwei Jahre nach ihrer Verlobung gaben sich die Tochter von König Harald V. und ihr aus den USA stammender Partner auf einer Zeremonie in einem geschlossenen Zelt unter Ausschluss der Öffentlichkeit das Jawort.

Norwegische Medien durften bei der Trauung wegen umstrittener Exklusivrechte für ein britisches Promi-Magazin nicht dabei sein. Das Brautpaar wurde rund um die Eheschliessung vor Blicken umfassend mit weissen Laken abgeschirmt. Aufnahmen des Senders TV 2 zeigten die Prinzessin jedoch kurz in ihrem weissen Brautkleid sowie den Bräutigam im Smoking, wie er vom König eine Umarmung erhielt. Als Mann der Prinzessin ist Verrett nun offiziell Mitglied der Königsfamilie. Einen Titel erhält er jedoch nicht.

«Es war so schön. Es war eine völlig fantastische Erfahrung», sagte Märtha Louise über die Trauung, als sie und ihr Ehemann schliesslich am Abend doch noch vor Reporter und Schaulustige traten. «Ich habe so oft geweint», berichtete Verrett. «Es war phänomenal.» Es sei atemberaubend gewesen, Märtha Louise zum ersten Mal in ihrem Kleid zu sehen.

Mette-Marit und Ingrid Alexandra in traditioneller Tracht

Nach einem Nachmittagstee und anschliessenden Cocktails in einem nahe gelegenen Hotel wartete am Abend die grosse Hochzeitsfeier auf das Brautpaar und die 350 geladenen Gäste. Vor der Trauung schritten zahlreiche Gäste über einen roten Teppich, viele davon in traditioneller norwegischer Tracht.

Während König Harald (87) und sein Sohn Kronprinz Haakon (51) auf Smoking beziehungsweise Anzug setzten, trugen auch Königin Sonja (87), Kronprinzessin Mette-Marit (51) sowie Erbprinzessin Ingrid Alexandra (20) und Prinz Sverre Magnus (18) Tracht. Mette-Marits Sohn aus einer früheren Beziehung, Marius Borg Høiby (27), war nicht dabei. Gegen ihn sind in diesem Monat Gewaltvorwürfe laut geworden.

Umstrittenes Paar mit Hang zur Esoterik 

Märtha Louise ist das älteste Kind des Königspaares und die grosse Schwester von Thronfolger Haakon. Sie selbst ist die Nummer vier der norwegischen Thronfolge. Für die Prinzessin ist es die zweite Hochzeit ihres Lebens: Sie war von 2002 bis 2017 mit dem Schriftsteller Ari Behn (1972-2019) verheiratet. Aus der Ehe hat sie drei Töchter. Sie gilt als sehr interessiert an Spiritualität und Esoterik.

Verrett ist nach eigenen Angaben Schamane in sechster Familiengeneration. Auf spirituelle Weise will der aus Kalifornien stammende 49-Jährige Menschen zu ihrer wahren Stärke verhelfen. «Schamanismus bedeutet im Grunde, dass ich eine Brücke zur Geisterwelt bin», sagte er einmal. Kritiker werfen ihm vor, umstrittene Theorien über Krankheiten und ihre Ursachen von sich zu geben. Er selbst sieht sich dagegen missverstanden und teils auch Rassismus ausgesetzt.

2019 hatte das Paar seine Beziehung zueinander öffentlich gemacht, nachdem es sich über eine gemeinsame Freundin kennengelernt hatte. Seitdem hat es immer wieder Kontroversen um die Prinzessin und den als exzentrisch geltenden Schamanen gegeben. Die Kritik richtete sich unter anderem gegen Verretts Werben für alternativmedizinische Behandlungen – unter anderem hatte er behauptet, ein von ihm verkauftes Medaillon habe ihm geholfen, eine Corona-Infektion zu überstehen.

Kontroversen um Anti-Corona-Medaillon und Prinzessinnentitel

Immer wieder wurde dem Paar zudem vorgeworfen, Märtha Louises Prinzessinnentitel für kommerzielle Zwecke auszunutzen. Dieser Vorwurf rührt aus der Anfangszeit der Beziehung her, als die beiden als «Die Prinzessin und der Schamane» auf Vortragstour gegangen waren. Noch im selben Jahr wurde damals beschlossen, dass Märtha Louise ihren Titel nicht länger zu Geschäftszwecken gebrauchen werde. 2022 hatte sie schliesslich alle offiziellen Aufgaben für das Königshaus niedergelegt, um ihre Rolle am Hof und ihre geschäftlichen Tätigkeiten deutlicher voneinander zu trennen.

Auch während der Hochzeitsvorbereitungen hatte es mehrmals Ärger gegeben, zuletzt um einen Exklusivvertrag mit dem Promi-Magazin «Hello!»: Entgegen aller Konventionen hat das Brautpaar die exklusiven Bildrechte an der Trauung und Hochzeitsfeier für eine unbekannte Summe an das Magazin vergeben. Ein Netflix-Team soll sich zudem die Filmrechte gesichert haben. Die einheimischen Medien wurden dagegen von den wichtigsten Momenten der Eheschliessung ausgeschlossen – aus Sicht von vielen eine Farce.

Mehrtägige Hochzeitsfeierlichkeiten

Der Partystimmung tat der Ärger keinen Abbruch. Schon an den beiden Vortagen hatten Märtha Louise und Verrett mit ihren hauptsächlich aus Norwegen und den USA stammenden Gästen vorgefeiert. Erst hatte es eine Kennenlernparty im nahe gelegenen Ålesund gegeben, dann eine Salsa-Party in Geiranger, wo Verrett und Märtha Louise die Gäste mit ihrem Hüftschwung begeisterten. 

Bei der eigentlichen Trauung und Hochzeitsfeier waren dann auch Royals aus dem Ausland mit von der Partie, wenn auch deutlich weniger als bei der ersten Hochzeit von Märtha Louise. Die schwedische Thronfolgerin Kronprinzessin Victoria (47) kam mit ihrem Mann Prinz Daniel (50) sowie ihrem Bruder Prinz Carl Philip (45) und dessen Frau Prinzessin Sofia (39) nach Geiranger. Auch Prinz Constantijn (54) und Prinzessin Laurentien (58) aus den Niederlanden waren unter den Gästen.