«Für alle Sexarbeiterinnen» Sean Baker gewinnt Goldene Palme in Cannes für «Anora»

dpa

26.5.2024 - 08:35

Die Goldene Palme ging in diesem Jahr an Regisseur Sean Baker.
Die Goldene Palme ging in diesem Jahr an Regisseur Sean Baker.
Andreea Alexandru/Invision/AP/dpa

Mit «Anora» hat Regisseur Sean Baker an den Filmfestspiele von Cannes die Goldene Palme gewonnen. Der Film erzählt von der turbulenten Beziehung einer Striptease-Tänzerin zum Sohn eines russischen Oligarchen.

26.5.2024 - 08:35

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Samstagabend wurde an den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme an Sean Baker verliehen.
  • Der US-amerikanischen Regisseur wurde für «Anora» ausgezeichnet.
  • Der Film erzählt von der Beziehung zwischen einer Striptease-Tänzerin und dem Sohn eines russischen Oligarchen.
  • Baker widmet seine Auszeichnung «allen Sexarbeiterinnen», wie er in Cannes sagte.

Mit seinem Film «Anora» hat der US-amerikanische Regisseur Sean Baker (53) die Goldene Palme der 77. Filmfestspiele von Cannes gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt. Der Film setzte sich gegen 21 andere Wettbewerbsfilme durch. Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz der Regisseurin Greta Gerwig (40).

Baker widmet seine Auszeichnung «allen Sexarbeiterinnen». Das sagte der 53-Jährige am Samstagabend in Cannes. «Die letzten vier, fünf Filme, die ich gemacht habe, drehten sich um Sexarbeit.»

Er hoffe, seine Filme trügen dazu bei, das Stigma von Sexarbeit abzubauen, meinte Baker. «In meinen Augen ist es offensichtlich ein ungerechtes Stigma und eines, das mich verblüfft, weil es sich um unser ältestes Gewerbe handelt und sich dennoch nichts an der Wahrnehmung dieses Berufs geändert hat.»

Mischung aus Komödie und Drama

Der Gewinnerfilm «Anora» erzählt von einer Striptease-Tänzerin namens Ani, die einen Oligarchen-Sohn kennenlernt. In jugendlicher Sorglosigkeit heiratet der Junge Ani nach nur wenigen Tagen – zu grossem Missfallen seiner Eltern, die alles in Bewegung setzen, um das wieder rückgängig zu machen.

Der temporeiche Film ist eine Mischung aus Komödie und Drama und überzeugt durch tolle Schauspielerinnen und Schauspieler, unerwartete Wendungen und viel Witz. 

Vier Frauen teilen Preis als beste Darstellerin

Der Grosse Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an «All We Imagine as Light» von der indischen Regisseurin Payal Kapadia (38).

Der Franzose Jacques Audiard (72) erhielt den Preis der Jury für sein Musical «Emilia Pérez». Einen Spezialpreis der Jury erhielt der kürzlich aus dem Iran geflüchtete Regisseur Mohammed Rassulof (52) für «The Seed of the Sacred Fig».

Den Preis als beste Darstellerin teilen sich dieses Jahr vier Frauen: Er ging an die Schauspielerinnen Karla Sofía Gascón (52), Zoe Saldana (45), Selena Gomez (31) und Adriana Paz (44) für ihre Rollen in «Emilia Pérez».

Als bester Schauspieler wurde Jesse Plemons (36) für seine Rolle in «Kinds of Kindness» von Giorgos Lanthimos (50) ausgezeichnet. Miguel Gomes (52) gewann für «Grand Tour» den Preis für die beste Regie. Für das beste Drehbuch wurde Coralie Fargeat (48) mit «The Substance» ausgezeichnet.


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