Der Zapper TV-Mai: Ratinho probierts wieder, Bosshard posiert und Seiler steht im Dunkeln

von Lukas Rüttimann

31.5.2018

Neue Gesichter, bekannte Gesichter, dunkle Gesichter – der Mai stand heuer sinnbildlich für das stete Auf und Ab im Leben von TV-Moderatoren.

Jennifer Bosshards Lust auf VIPs

Mit Glamour tun wir Schweizer uns oft schwer. Echte Stars gibts kaum, und wenn, dann sollten sie doch bitteschön so bodenständig wie Roger Federer sein. Die neue «G&G»-Moderatorin (lesen Sie hier auch ein Interview) passt auf erfrischende Art und Weise nicht in dieses Bild. Die Baslerin hat nicht nur in ihrem Job richtig Lust auf VIPs; auch privat inszeniert sich die Moderatorin schon sehr gekonnt glamourös. Auf Instagram etwa posierte sie kürzlich zusammen mit Freund Pascal und einem Brautstrauss – ein Schelm wer denkt, die frischgebackene Moderatorin eines People-Magazins sei sich der Wirkung eines solchen Fotos nicht hundertprozentig bewusst.

Lichter aus bei Otmar Seiler

Bosshards Stern ist gerade aufgegangen, jener von Otmar Seiler ist am Erlöschen. Und das wortwörtlich: Der «Schweiz aktuell»-Moderator stand diese Woche mitten in seiner Sendung plötzlich im Dunkeln. Für ihn kein Grund zur Panik: Seelenruhig las Seiler seinen Text ab. Zurück im Scheinwerferlicht lächelte er nur sanft und entschuldigte sich für die Panne. Schade, kehrt dieser Mann dem SRF den Rücken und wechselt in die Immobilenbranche. Immerhin – um die Beleuchtung kann er sich dort höchstpersönlich kümmern.

Hello again, Mario Torriani!

Die einen gehen, die anderen kommen: Mit Mario Torriani darf sich das Publikum auf einen guten alten Bekannten als Seiler-Ersatz freuen. Der ehemalige «Einstein»-Moderator arbeitete die letzten Jahre hinter den Kulissen, respektive hinter dem Mikrofon bei Radio SRF. Nun zieht es den ehemaligen Hitparaden-Mann wieder vor die Kamera. Ab Spätsommer wird man ihn bei «Schweiz aktuell» sehen können. Offenbar ist der Moderations-Virus doch kein Mythos – und das Leben im Rampenlicht für manch einen sogar eher Berufung denn Beruf.

Mario Torriani

Die unglaubliche Nina Havel

Unterschreiben würde das mit Sicherheit Nina Havel. Die mittlerweile 37-Jährige ist so etwas wie die Stehauf-Frau in der Schweizer TV-Landschaft. Immer wieder gerät die einstige «MusicStar»-Moderatorin vorübergehend in Vergessenheit, meldet sich dann aber wieder am Bildschirm zurück. Nina Havels neuster Fernseh-Job ist eine Primetime-Sendereihe mit dem Titel «Unglaublich! Die 30...» auf dem Privatsender Tele 24. Unglaublich, das kann man so sagen.

Nina Havel

Ratinhos erstaunliches Comeback

Apropos Comebacks. Gestaunt hat der Zapper über die Rückkehr von Ratinho als SRF-Experte für die Fussball-WM in Russland. Nur allzu gut sind Voten wie «Fehlbesetzung», «Zum Abschalten» oder «Verdribbelt sich bei jedem zweiten Satz» für seinen Einsatz bei der WM 2014 noch in Erinnerung. Andererseits: Im Verbund mit Kollegen wie Andy Egli und Mario Eggimann ist ein wenig brasilianische Lebensfreude im SRF-Sportstudio sicher nicht fehl am Platz. Und wenn die Schweiz auf Neymar und Co. trifft, hat man mit der einstigen «Zaubermaus» immerhin den richtigen Mann zur rechten Zeit parat.

Schweiz? Schweden? Billeter!

Fachwissen, so sollte man zumindest meinen, ist bei der SRF-Sportredaktion schliesslich zur Genüge vorhanden. Allerdings leistete sich ausgerechnet Wintersport-Fachmann Jann Billeter im Finale der Eishockey-WM einen denkwürdigen Fauxpas, als er doch tatsächlich die Schweiz und Schweden verwechselte. Schlimm genug, dass genau das in den USA an der Tagesordnung ist. Aber bei einem Reporter des Schweizer Fernsehens? Immerhin, Billeter entschuldigte sich und nahms mit Humor – auch wenn der Final letztlich zum Heulen war.

ESC ist, wenn man trotzdem Spass hat

Den ESC hat sich der Zapper auch angetan. Hinterher ist man immer klüger, klar. Aber dass es mit diesem Song nirgends hinreicht, hätte man wissen müssen. Nichts gegen ZiBBZ, die haben es gut gemacht. Aber ein Lied ohne grosse Melodie, ohne Emotionen und ohne Bezug zur Herkunft, das kann es nicht sein. Sollte man deswegen aber beim ESC aussteigen? Ach was, findet der Zapper! ESC ist, wenn man trotzdem Spass hat. Dieses Motto gilt für die Schweiz seit Jahren – und auch bei der kommenden WM ist das sicher kein schlechter Tipp.

Die Finalisten des ESC 2018
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