Gesundheitswesen Gesundheit 2.0: Wie eHealth unseren Alltag beeinflusst

Rahel Hefti, Nachhaltigkeitsblog

27.5.2016

Von elektronischen Patientendossiers bis hin zu vollumfänglichen Gesundheitsportalen: eHealth heisst die Zukunft im Gesundheitswesen.
Von elektronischen Patientendossiers bis hin zu vollumfänglichen Gesundheitsportalen: eHealth heisst die Zukunft im Gesundheitswesen.
Fotolia

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet voran und betrifft längst nicht mehr nur Ärzte und Spitäler. Von elektronischen Patientendossiers bis hin zu vollumfänglichen Gesundheitsportalen trägt die Digitalisierung Blüten, von welchen nicht nur chronisch Erkrankte profitieren dürften.

«eHealth» fasst in einem Begriff sämtliche elektronischen Gesundheitsdienste zur Verbesserung des Gesundheitswesens und der Vernetzung zwischen Beteiligten zusammen.

Auch in der Schweiz macht die Digitalisierung nicht im Wartezimmer Halt. Cloud Services für das Home Monitoring von chronisch Erkrankten sind ebenso auf dem Vormarsch wie von Arbeitgebern geförderte Gesundheitsportale für Mitarbeitende.

Der mündige Patient

In der Schweiz existieren verschiedene Cloud Services zur Aufbewahrung von persönlichen Gesundheitsdaten. Die meisten Anbieter beschränken sich auf einzelne Aspekte wie Allergien, Fitness oder den Zugang zu medizinischen Dokumenten, der in der Schweiz per Bundesgesetz geregelt ist - hier finden Sie weitere Informationen elektronischen Patientendossier.

Eine in der Medizinwissenschaft geschätzte Ausnahme bildet die kostenlos nutzbare Plattform Evita. Evita ermöglicht sowohl das Abspeichern und Teilen von medizinischen Daten als auch die Einbindung von Sensordaten – von einfachen Consumer Apps bis hin zu komplexeren Vitaldaten. Die gesammelten Informationen können dabei direkt mit einem behandelnden Arzt geteilt werden.

Die Vorteile des Sharing Systems liegen auf der Hand und werden zurzeit unter Oberarzt Dr. Frank Rassouli am Kantonsspital St. Gallen mit COPD-Patienten wissenschaftlich untersucht. Hierbei füllen die Patienten regelmässig einen Fragebogen via Evita aus. Das System ermittelt in der Folge einen Wert, der die Entwicklung des Befindens misst und direkt vom Arzt und dem Behandelnden eingesehen werden kann.

«Wir hoffen, dass eine solche Betreuungsform zusätzlich zur aktuellen bestmöglichen Behandlung die Lebensqualität verbessern kann», erklärt Rassouli. «Darüber hinaus kann ich mir gut vorstellen, dass auch die notfallmässigen Spitaleintritte vermindert werden können. Diese stellen kritische Ereignisse im klinischen Verlauf des Patienten dar und sind auch mit einer hohen finanziellen Belastung des Gesundheitssystems verbunden.» Die Studie läuft noch bis 2018, nachdem die Pilotstudie Ende Januar erfolgreich abgeschlossen wurde.

Dr. Frank Rassouli, Oberarzt am Kantonsspital St. Gallen
Dr. Frank Rassouli, Oberarzt am Kantonsspital St. Gallen
zVg

Gesundheit im Job

Gesundheitsportale und Health-Apps sind allerdings nicht nur etwas für chronisch erkrankte Menschen. Auch immer mehr Arbeitgeber stellen fest, dass eine gute Gesundheit der Mitarbeitenden massgeblich zum Unternehmenserfolg beiträgt. 2014 erschien eine vielbeachtete Studie der Mayo Clinic im «American Heart Journal».

Dieser zufolge führt bereits die 90-tägige Verwendung eines webbasierten unternehmensgeförderten Gesundheitsassistenten zu einer signifikanten Reduktion des BMIs, des Blutzuckerspiegels, des Blutdrucks und damit des Herzinfarktrisikos.

Die Digitalisierung des Gesundheitsbereichs ist folglich weit mehr als nur eine Spielerei. Sie vereinfacht Prozesse, verbessert die Gesundheit des Einzelnen und kann sogar Leben retten. Man darf gespannt sein, was sie in der Zukunft noch mit sich bringt. Mehr Informationen zur Gesundheit 2.0 auf gesund-digital.com.

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