FruchtbarkeitKann die Sitzheizung im Auto Männer impotent machen?
dpa
27.8.2018
Im Volksglauben schadet enge Unterwäsche und die Sitzheizung der Potenz des Mannes. Doch wirken sich diese Umstände tatsächlich auf die Zeugungs- und Leistungsfähigkeit des männlichen Geschlechtsorgans aus?
Manche Frage traut man sich kaum zu stellen – nicht einmal dem Partner, und auch nicht einem Arzt oder Anwalt. Das Thema ist unangenehm, der Einblick in die persönlichen Lebensumstände könnte peinlich und tief werden, vielleicht drohen sogar rechtliche Konsequenzen.
Doch wie gut, dass einen Freund gerade ganz genau dasselbe Problem beschäftigt. Fragen wir also doch mal für ihn...
Die Frage heute: Stimmt es, dass die Sitzheizung im Auto Männer impotent machen kann?
Richtig ist, dass die Hoden es nicht zu warm mögen. Ihre Betriebstemperatur liegt idealerweise etwa zwei Grad unter der Körpertemperatur von etwa 37 Grad, erklärt Christian Leiber von der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Freiburg. Zu viel Wärme bekomme der Spermienproduktion schlecht – sowohl hinsichtlich der Zahl als auch der Qualität der Spermien. Dem kommt entgegen, dass die Hoden ausserhalb des Körpers liegen – was ansonsten mit Blick auf die Verletzungsgefahr nicht unbedingt praktisch ist. «Das Problem kennt jeder Fussballer.»
Mann verhütete mit heissem Wasser
Es sei sogar eine aus früheren Zeiten überlieferte Verhütungsmethode, die Hoden regelmässig in 45 Grad heissem Wasser zu baden – und manche schwören heute noch darauf. Ganz so heiss wird es Autofahrern im Schritt zwar nicht, wenn sie die Sitzheizung anschalten. Dennoch wurde in einer Studie gezeigt, dass sich dabei auf längeren Fahrten an den Hoden eine merklich erhöhte Temperatur messen lässt.
Diese Ergebnisse seien aber mit Vorsicht zu geniessen: Denn ob darunter tatsächlich die Spermienproduktion leidet, sei bislang nicht erwiesen, sagt der Experte aus dem Vorstand der
Deutschen Gesellschaft für Andrologie. Ähnliches gelte auch für das Tragen von enger Unterwäsche.
In der Praxis müsse der Otto-Normal-Autofahrer also keine Angst haben, durch die Sitzheizung zeugungsunfähig zu werden, beruhigt Leiber. «Wenn Sie Berufskraftfahrer sind und jeden Tag mit Sitzheizung fahren, und Sie tragen dann noch enge Jeans und Stringtanga, dann ist das vielleicht eine schlechte Kombination.» Ansonsten dürften die Einwirkungen in der Regel aber zu gering sein, um einen spürbaren Effekt zu haben.
Impotent mache der Autositz schon gar nicht – denn medizinisch betrachtet verstehe man darunter Erektionsstörungen. «Was das angeht, spielt die Sitzheizung keine Rolle.» Auch seien negative Effekte auf die Zeugungsfähigkeit nicht dauerhaft, sondern höchstens vorübergehend zu befürchten. Und dass die Qualität des Spermas schwankt, sei normal. «Wenn Sie das Sperma bei einem Mann kurz vor und kurz nach seinem Jahresurlaub untersuchen, ist das nach dem Urlaub viel besser.»
20 Jahre Viagra: Kleine blaue Pille mit enormer Wirkung
Vor 20 Jahren kam die erste Pille gegen Erektionsstörungen auf den Markt.
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Seit der Zulassung wurde das Medikament in aller Welt etwa 65 Millionen Mal verschrieben.
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Millionen zumeist älteren Männern hat die Pille wieder ein aktives Sexleben ermöglicht.
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Von Viagra gibt es mittlerweile auch billige Nachahmerpräparate. Auch Pfizer selbst verkauft ein Generikum (rechts) des Originals (links).
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Zu unterscheiden von den Generika sind Fälschungen (links), wie sie weltweit auf die Märkte gelangen.
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Bild eines hochgenommenen illegalen Labors in der chinesischen Provinz Henan, wo auch Viagra gefälscht wurde.
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Eine Packung Pseudoviagra, sichergestellt bei einem Strassenhändler in Thailand.
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In dieser ägyptischen Zweigstelle von Pfizer werden echte Viagra-Pillen produziert.
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Der republikanische US-Senator, Armeeveteran und einstige Präsidentschaftskandidat Bob Dole (links)war einer der ersten Politiker, die im Fernsehen das Thema aufgriffen. «Es ist ein bisschen peinlich, über ED zu sprechen, aber es ist so wichtig für Millionen Männer und ihre Partnerinnen», sagte er. Diese Aufnahme zeigt Dole bei einer Ehrung durch den damaligen US-Präsidenten Clinton im Jahr 1997.
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Auch die Fussballlegende Pelé (rechts neben der österreichischen Sextherapeutin Gerti Senger) warb für die Potenzpille.
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Der 2017 verstorbene Playboy-Verleger Hugh Hefner (Mitte) äusserte sich bei den 52. Filmfestspielen in Cannes im Mai 2001 zu der blauen Pille. «Playmates sind mein Workout», sagte der damals 75-Jährige dem Magazin «Stern». Trotz seines Alters habe er vier- bis fünfmal Sex pro Woche, aber er sei auch ein kräftiger Verbraucher der Potenzpille Viagra.
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Hermann W. Stricker (links) und Martin Weilenmann von der Firma Pfizer (Schweiz) AG, erklärten im Juni 1998 in Zürich, Pfizer werde die Kassenplichtigkeit für ihre Potenzpille Viagra beantragen.
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