Kolumne am MittagNiemand schweigt schöner als Pamela Reif
Von Gil Bieler
9.4.2020
Erfolgreiche Fitness-Influencerin: die 23-jährige Pamela Reif aus Karlsruhe.
Bild:Getty Images
Lockdown-Gruppenzwang: Wer seine Zeit zu Hause sinnvoll nutzen will, muss fast mit einem der zahllosen YouTube-Fitnesstrainer mitturnen. Wieso ein absoluter Anfänger sich bei Pamela Reif am wohlsten fühlt.
Der Mensch kommt in der behördlich verordneten Selbstisolation auf schräge Gedanken. So beginnen gerade viele in meinem Umfeld damit, sich in der eigenen Stube abzustrampeln. Auf YouTube steht schliesslich eine ganze Armee von Fitnesscoaches bereit, um uns zu perfekt gestählten After-Lockdown-Bodys zu verhelfen, die wir dereinst im Freien zur Schau stellen wollen.
Nur widerwillig lasse ich mich dazu überreden, den Spass mal zu probieren. Man will ja «open minded» sein, nicht wahr, und es ist ja schon interessant, sich durch diese Fitness-Videos zu klicken.
Next, please
Was da für Kandidat*innen dabei sind … eine junge Dame etwa quatscht ohne Punkt und Komma, macht die Übungen reichlich wacklig vor und verzählt sich. Zum Finale tappst noch ihr Hund ins Bild. Nicht dass ich mir je Gedanken über meine Ansprüche an YouTube-Fitnesstrainer gemacht hätte, aber das ist wohl nix. Next, please!
Nach weiteren Enttäuschungen (schon mal «Doom-Yoga» ausgecheckt?) erscheint Pamela Reif auf unserem Fernseher. Pamela Reif? Nie gehört. Dabei ist die 23-Jährige, so zeigte die Recherche für diese Kolumne am Mittag, eine der bekanntesten Fitness-Influencerinnen aus Deutschland.
Sie hat schon Bücher über Ernährungstipps, «Workout-Übungen für den perfekten Body» und «Beauty-Hacks» auf den Markt gebracht, ihr YouTube-Kanal zählt sage und schreibe 2,29 Millionen Abonnenten, auf Instagram sind es noch ein paar Millionen mehr. Zudem wurde sie letztes Jahr wegen Schleichwerbung auf ihrem Insta-Account verurteilt, doch wir schweifen ab.
Die schnauft ja gar nicht!
Gut im Schuss, das gilt es neidlos anzuerkennen, ist diese Pamela Reif zweifellos. Nach einem 20-minütigen Workout schnauft sie jedenfalls weniger als unsereins beim Zmittag-Verdauen. Dennoch hat es mir nicht «ihre Traumfigur» (O-Ton «Grazia»-Magazin) angetan, sondern ihre sympathische Art. Genauer: Die Tatsache, dass sie in ihren Videos keinen Ton sagt. Sie turnt kommentarlos vor, ein Piepton zeigt an, wann es Zeit für die nächste Übung ist. Schweigen kann ja so charmant sein.
Wenn Sie es auch mal probieren wollen: ein Workout-Video von Pamela Reif.
Youtube
Wenn nur diese Elektromusik nicht wäre, die in Pamelas Videos läuft und in den Ohren eines Rockmusik-Fans wie Folter klingt. Aber klammheimlich kommt mir das ja ganz gelegen: Immerhin ist eine Ausrede gefunden, um mich diesem Home-Training auch weiterhin zu verweigern.
Ja ja, es wäre gesünder und überhaupt. Aber Gruppenzwang hat bei mir noch nie gezogen. Und ganz im Ernst: Schön, haben wir nicht drüber geredet, liebe Pamela. Alles Gute!
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Mit so viel Schwung sind wahrscheinlich die wenigsten von uns bei der Arbeit. Doch Gerüstbauer Justin Judge demonstriert auf Baustellen oft und gerne seine akrobatischen Kunststücke.
Bild: Dukas
Der 32-Jährige aus dem englischen Skegness kann sich nur dank Kraft seiner Arme an einer Stange festhalten – der restliche Körper steht horizontal ab.
Bild: Dukas
Was für eine Körperspannung! Aber auch: Was für eine irrwitzige Höhe! An diesem Anblick hätte die Suva bestimmt keine Freude.
Bild: Dukas
Sind die Bilder etwa manipuliert? Nein, Judge ist tatsächlich mit so viel Muskelkraft gesegnet. Und die kommt nicht von ungefähr ...
Bild: Dukas
... sondern von seinem Hobby: Poledance, zu Deutsch: der Tanz an der Stange. In dieser Disziplin hat es Justin Judge sogar schon zu einigen Titelgewinnen gebracht.
Bild: Dukas
Hier demonstriert der Stangenakrobat sein Paradekunststück: «Iron X» nennt er diese Figur, bei der Arme und Beine tatsächlich wie bei einem «X» weit gespreizt werden.
Bild: Dukas
Er habe mit dem Poledancing vor sechs Jahren aus Neugierde begonnen – und sich als Naturtalent entpuppt. Denn Judge hatte davor keinerlei Erfahrung im Tanzen oder im Fitnesscenter gesammelt.
Bild: Dukas
Zu dem Sport überredet hat ihn Jessy Yardy, seine Coiffeuse – und jetzt auch seine Tanzpartnerin. Zusammen holten sie letztes Jahr den Doppeltitel bei den World Pole Sport and Fitness Championships in Belfast.
Bild: Dukas
Ach ja, nur nebenbei: Justin Judge kann übrigens auch ganz normal auf zwei Beinen stehen, wie dieses Baustellenbild beweist.
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