Kolumne am MittagMichael von der Heide – das Füdli des Anstosses
Von Bruno Bötschi
3.4.2020
Sänger Michael von der Heide zeigt nackte Haut auf dem Cover seiner aktuellen CD «Rio Amden Amsterdam», konkret: sein knackiges Füdli. Zum Ärger einiger «Bluewin»-Leser.
Wenn ich ehrlich bin: Es hat mich nicht überrascht, dass ich in den letzten Tagen E-Mails von erbosten Lesenden zugeschickt bekommen habe. Aber alles schön der Reihe nach.
Das Halbnacktbild von Sänger Michael von der Heide auf seiner neuen CD war eine Idee von Patrick Mettraux. Der Fotograf wollte schon länger erotische Aufnahmen vom 48-jährigen Sänger machen. Dieser hatte jedoch jahrelang abgelehnt – nicht aus Prüderie, wie er mir kürzlich in einem «Bötschi fragt»-Interview erklärte, sondern er «war immer zu genant dafür».
In fernen Zeiten galt öffentliche Nacktheit als Schande und wurde sogar am Pranger als Strafe eingesetzt. Es wundert deshalb nicht, dass nackte Tatsachen seither immer wieder für Schlagzeilen und Skandale sorgen.
In Zürich etwa musste vor Jahren ein Plakat mit einem nackten Füdli sogar abgehängt werden. Begründung der Behörden: Es gefährde die Verkehrssicherheit, sei unsittlich.
Hat Michael von der Heide keine Angst vor einem Shitstorm, wollte ich im Interview von ihm wissen. Seine Antwort zeugt von Selbstbewusstsein: «Im Gegenteil: Ich wusste, dass viele Menschen Freude an diesem Foto haben werden.» Und weiter: «Erotisch ist das Bild ja nicht wirklich. Eher witzig, also mit einem Augenzwinkern.»
«Es ist nur lächerlich»
Ein Augenzwinkern, das offenbar einige auf die Palme treibt. Leser Peter H. schreibt: «Nicht jeder Ihrer Leser ist schwul, die Pose des Abgebildeten wirkt auf uns Normalos eher als obszön. Nur kommt man beim Scrollen nicht umhin, diesen narzisstischen Exhibitionisten (sic!) zu betrachten.»
Noch deutlichere Worte findet Walter D.: «Entfernen Sie dieses geschmacklose Bild über M.v.d.H. Es ist nur lächerlich, wie er sich den Medien zeigt, und sagt alles über ihn aus, aber auch über den Journalisten, welcher dies veröffentlicht. (…) Das Interview als solches ist okay. M.v.d.H ist wohl sehr eingebildet und glaubt, der Schwulenszene dabei zu helfen, aber es ist das Gegenteil.»
Ginge sowieso in die Hose
Im Showbusiness sei Homosexualität kein Thema mehr, wurde kürzlich im «Tagi-Magi» behauptet. Die E-Mails zu dem entblössten Hintern beweisen: Dem ist noch nicht so. Leider.
Michael von der Heide könnte ein Lied davon singen, wie verbreitet – zurückhaltend formuliert – die Ablehnung des Schwulseins in der Schweiz nach wie vor ist. Schön würde das Lied sicher nicht tönen: Der Sänger hat alle üblen Briefe und E-Mails, die er in den letzten Jahrzehnten erhalten hat, fein säuberlich abgelegt. Es ist viel Papier, mit ganz vielen hässlichen Worten und Sätzen darauf.
«Nur, weil es Kurt Aeschbacher und Sven Epiney beim SRF, Leonard im Schlagergewerbe und mich in der Popmusik gibt, ist das Schwulsein im Showbusiness noch lange keine Normalität», sagt er.
Und besonders schrecklich: Es bleibt nicht nur bei feindlichen Worten. Erst kürzlich hatte von der Heide in Zürich zusammen mit seinem Partner eine heikle Begegnung auf der Strasse. «Also nicht irgendwo auf dem Land, sondern in der angeblich so liberalen Limmatstadt.»
Aber unterkriegen lassen deswegen? Sicher nicht. Und sowieso: Würde es ein Künstler allen recht machen wollen, ging das in die Hose, die Michael von der Heide nicht anhaben muss.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
Wildkräuter sind nicht nur dekorativ – sie schmecken auch gut.
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Um gedeihen zu können, benötigt der Bärlauch nahrhaften Boden, genügend Feuchtigkeit und leichten Schatten. «Bärlauch gehört nicht ins Kräuterbeet», rät die Agraringenieurin und Buchautorin Brunhilde Bross-Burkhard. «Besser ist er unter höheren Bäumen oder im leichten Schatten am Haus aufgehoben.» Man sollte ihn begrenzen: «Einmal angesiedelt, breitet er sich immer weiter aus.»
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Sie ist anspruchslos und wächst nahezu überall: die Brennnessel. Junge Blätter kann man wie Spinat zubereiten oder trocknen, um diese später als Tee zu verwenden. Die Brennnessel wirkt entwässernd und ist reich an verschiedenen Nährstoffen.
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Das Gänseblümchen ist im Spätwinter und im Frühjahr am wertvollsten, weil dann kaum anderes frisches Grün im Garten geerntet werden kann, findet Brunhilde Bross-Burkhard.
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Er gilt als Grauen vieler Gärtner – der Löwenzahn! Kein Wunder, denn er vermehrt sich rasant. Aber Löwenzahn ist auch eine wertvolle, gesunde Pflanze, die Salate aufwertet. Besonders schmackhaft sind die jungen zarten Blätter. Löwenzahn hat ein nussartiges, leicht bitteres Aroma.
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Der Sauerampfer gehört zu den Wildkräutern, die sich von selbst im Garten ansiedeln. In der Küche verfeinert er verschiedene Speisen. «Er ist eines der ersten Kräuter, die im zeitigen Frühjahr erscheinen», erklärt Brunhilde Bross-Burkhardt. Sein Vorteil: Der Sauerampfer wuchert nicht. Er kann ins Kräuterbeet gesetzt werden, aber auch überall im Garten wachsen.
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Neben dem Löwenzahn ist die Vogelmiere wohl das unbeliebteste Unkraut im Garten. Dabei ist es eine wohlschmeckende Zutat für jeden Salat. Die Pflanzen fühlen sich auf nährstoffreichem Boden wohl, den sie rasch mit ihren Trieben überziehen.
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Im heimischen Garten mag es der Waldmeister schattig, im Wald findet man ihn deshalb vornehmlich unter Laubbäumen. «Dem Waldmeister muss man viel Platz geben, wenn man ihn in den Garten holt», erklärt Bross-Burkhardt. Dafür hat er gestalterisch etwas zu bieten: «Er ist ein schöner Bodendecker.»
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