SteinzeitdiätWieso eine Kartoffel ein ganzes Diätkonzept infrage stellt
rre
9.1.2020
Anhänger der sogenannten Paläodiät müssen jetzt ganz stark sein: Unsere steinzeitlichen Vorfahren ernährten sich nicht ganz so kohlenhydratarm, wie bisher angenommen.
Wer sich an die Paläodiät hält, bei dem stehen Fleisch, Fisch, bestimmte Gemüsesorten und Nüsse auf dem Speiseplan. Dazu geniesst man hochwertige Speiseöle und ab und zu etwas Frucht. Besonders kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Reis oder Kartoffeln sind nicht oder nur in äusserst geringen Mengen erlaubt.
Anhänger dieser nicht ganz unumstrittenen Diät, die ihre Wurzeln im Paläolithikum (Altsteinzeit) haben soll, sind davon überzeugt:
Wer sich ernährt wie unsere Vorfahren, auf fett- und proteinreiche Kost setzt, dafür weitestgehend auf Kohlenhydrate und damit auch auf Zucker verzichtet, verändert den Stoffwechsel zum Positiven. Überflüssige Pfunde purzeln, und der Gesundheit soll es auch zuträglich sein.
Paläo – die neue Kartoffeldiät?
Seitens der Forschung gibt es nun Wasser auf die Mühlen der Paläokritiker.
Im afrikanischen Grenzgebiet zwischen Swasiland und Südafrika fand ein internationales Team von Wissenschaftlern Überreste von Hypoxia angustifolie, besser bekannt als afrikanische Kartoffel. Gefunden wurden die etwa 170'000 Jahre alten Überbleibsel des Wurzelgemüses in unmittelbarer Nähe einer Feuerstelle. Grillkartoffeln dürften also auch bei unseren Vorfahren hoch Kurs gewesen sein.
«Vermutlich bestand die Ernährung der Menschen damals aus einer Kombination von Kohlenhydraten und Protein», sagt Lyn Wadley von der südafrikanischen University of the Witwatersrand. «Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ...», so ergänzt die Forscherin, die gleichzeitig Autorin der im Fachmagazin Science publizierten Studie ist, «... bei der Paläodiät handelt es sich um eine Fehlbezeichnung.»
Amira ist 1,80 Meter gross und wiegt 130 Kilo. Da Diäten bei der 24-Jährigen kaum Erfolg hatten, fasst sie einen Entschluss. Sie will sich den Magen verkleinern lassen.
Bild: ZDF / Thomas Henk Henkel
Amira nach ihrer Magen-OP: Sport und gesunde Ernährung gehören zu ihrem weiteren Abnehmprogramm.
Bild: ZDF / Thomas Henk Henkel
Erstaunliches Ergebnis: Amira hat neun Monate nach ihrer Magen-OP deutlich abgenommen.
Bild: ZDF / Thomas Henk Henkel
Die erst 14-jährige Nele wiegt 96 Kilo. Sie will unbedingt abnehmen.
Bild: ZDF / Thomas Henk Henkel
Erste Erfolge: Nele wiegt zehn Kilo weniger. Sie ernährt sich gesünder und treibt endlich Sport.
Bild: ZDF / Thomas Henk Henkel
Sport gehört zu ihrem Abnehmprogramm. Nele (links) tanzt Zumba in einer Tanzgruppe.
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