Der Kölner CSD ist eine der grössten Veranstaltungen der LGBTIQ-Community in Europa.
Ministerpräsident Hendrik Wüst (m.) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (r.) beim Start der CSD-Parade in Köln.
Phantasievolles Kostüm bei der diesjährigen CSD-Parade in Köln.
Es gab dieses Jahr viele Plakate mit explizit politischen Aussagen.
Ganz in Gelb: Teilnehmerinnen der CSD-Parade.
"Es ist ok, verschieden zu sein".
1,2 Millionen Menschen bei CSD-Demo in Köln - Gallery
Der Kölner CSD ist eine der grössten Veranstaltungen der LGBTIQ-Community in Europa.
Ministerpräsident Hendrik Wüst (m.) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (r.) beim Start der CSD-Parade in Köln.
Phantasievolles Kostüm bei der diesjährigen CSD-Parade in Köln.
Es gab dieses Jahr viele Plakate mit explizit politischen Aussagen.
Ganz in Gelb: Teilnehmerinnen der CSD-Parade.
"Es ist ok, verschieden zu sein".
Nach zwei Jahren mit Corona-Einschränkungen konnte die CSD-Demonstration wieder in voller Länge durch Köln ziehen – mit so vielen Gruppen wie noch nie und einem Millionen-Publikum.
Bunt, laut und fröhlich.
Mehr als eine Million Menschen haben am Sonntag den Christopher-Street-Day in Köln gefeiert und für Toleranz und Vielfalt demonstriert.
An der Parade durch die Innenstadt beteiligten sich rund 180 Fussgruppen und Musikwagen – so viele wie noch nie. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 1,2 Millionen Besucher, die Polizei sprach von mindestens einer Million. Besondere Vorkommnisse habe es nicht gegeben.
Zeichen setzen gegen Homophobie und Hass
Der Kölner CSD ist eine der grössten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ) Community in Europa. Das Spektakel hat trotz Partystimmung ein ernstes Anliegen.
Der Druck durch homo- und transfeindliche Gruppierungen nehme zu, queere Menschen seien oft Opfer von Hass und Gewalt, sagte Jens Pielhau, Vorstand des Vereins Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST), der den CSD veranstaltet. «Dagegen wollen wir friedlich und frei demonstrieren, und dabei feiern und zeigen, dass wir viele sind.»
Ralf und Uwe sind unter den Besuchern und haben sich in aufwändig-prächtige pinke und blaue Kostüme geworfen. «Mit meinem Outfit möchte ich Lebensfreude ausdrücken», sagte Ralf. Zugleich wolle er damit auch im übertragenen Sinne sichtbar sein: «Es ist wichtig, angesichts von Homophobie und Extremismus Präsenz zu zeigen.»
Marcel aus dem Kreis Viersen freute sich nach eigenen Angaben wahnsinnig, dass er beim CSD endlich mal so sein kann, wie er ist: «Ich komme aus einem Dorf, da kann ich nicht so rumlaufen, wie ich will», sagte er. «Wenn ich da Hand in Hand mit einem Mann über die Strasse gehen würde, würde ich nur doof angestarrt und gemieden.»
Um die Freiheit muss man kämpfen
Mit der Demo setze Köln «ein starkes Zeichen für Vielfalt, für Toleranz, gegen Hass und gegen Ausgrenzung», sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der als erster Ministerpräsident in der rund 30-jährigen Geschichte des Kölner CSD dabei war.
Vorfälle wie jüngst in Oslo zeigten, dass es immer noch nötig sei, solche Zeichen zu setzen. In Oslo hatte vor gut einer Woche ein Angreifer rund um eine beliebte Schwulen-Bar zwei Menschen erschossen und 21 verletzt.
«Überall auf der Welt, und leider auch in Deutschland, sind Extremisten am Werk, die uns unsere Freiheit nicht gönnen wollen», sagte der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne). «Das starke Signal aus Köln ist: Wir lassen uns diese Freiheit niemals nehmen.»
Die Parade war der Höhepunkt eines CSD-Wochenendes mit einem grossen Strassenfest und mehreren Bühnen in der Kölner Altstadt. Nach zwei Jahren mit starken Corona-Einschränkungen konnte die Veranstaltung erstmals wieder in gewohntem Rahmen stattfinden.
Mit dem CSD wird vielerorts an Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals eine Bar in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen auf.