Weihnachten «O du fröhliche» – diese Geschenk-Typen gibt es an Weihnachten

Kerstin Degen

6.12.2018

Die Schenkerei zu Weihnachten bringt manche in die Bredouille: Sollte man sich vorher nach den Wünschen erkundigen? Oder der Familie das Wichteln nahebringen? Oder sogar die Geschenke ganz streichen?
Die Schenkerei zu Weihnachten bringt manche in die Bredouille: Sollte man sich vorher nach den Wünschen erkundigen? Oder der Familie das Wichteln nahebringen? Oder sogar die Geschenke ganz streichen?
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Geschenke gehören genauso zum Weihnachtsfest wie die Glitzerkugeln an Fichte oder Nordmanntanne. Aber was unter dem Baum liegt, und auf welchem Weg es dorthin findet, ist von Familie zu Familie sehr unterschiedlich. 

Erst recht nach dem vollendeten 18. Lebensjahr ist es wohl angebracht, an den Weihnachtsfeiertagen die gemeinsame Zeit im Kreise der Lieben in den Vordergrund zu rücken.

Aber Hand aufs Herz, wir alle freuen uns vor allem auch auf die Geschenke und lieben ihren Anblick unterm Weihnachtsbaum – oder etwa nicht? Anders gesagt: Ohne Geschenke – und seien sie auch noch so bescheiden – wäre Weihnachten nicht Weihnachten.

Wie bloss schenken?

Nun bringt die Schenkerei manche durchaus in die Bredouille. Zwar kategorisieren immer mehr Online-Shops und auch Offline-Märkte ihr Angebot zu Weihnachten in: «Für Ihn», «Für Sie», «Für die Grossmama» usw.  Aber wer beim Geschenk Wert auf eine persönliche Note legt, wird hier eher selten fündig.

Was tun? Sollte man sich vorher nach den Wünschen erkundigen? Oder der Familie das Wichteln nahebringen? Oder sogar die Geschenke ganz streichen?

Weihnachten wäre nicht Weihnachten, ohne das eine oder andere Geschenk unter dem Baum. Doch auf Wert und Anzahl kommt es nicht an, auch ein kleiner Brief kann unsere Augen zum Leuchten bringen.
Weihnachten wäre nicht Weihnachten, ohne das eine oder andere Geschenk unter dem Baum. Doch auf Wert und Anzahl kommt es nicht an, auch ein kleiner Brief kann unsere Augen zum Leuchten bringen.
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Beim Geschenk geht es ja nicht bloss um die pure Übergabe eines physischen Gegenstandes, sondern vielmehr um die ganze Symbolik rundherum: nämlich die Freude am Aussuchen, Einpacken und Überreichen.

Was der Schenkende auslösen möchte, ist klar: leuchtende Augen seines Gegenübers. Doch um dies zu erreichen, geht er unterschiedliche Wege.

Ein Überblick:

Der Friedliebende

Wer auf Nummer sicher gehen will, erkundigt sich tatsächlich zuvor nach den Wünschen der zu Beschenkenden. Dieses Vorgehen ist besonders bei Kindern sehr empfehlenswert, man muss aber sorgfältig sein. Denn wer statt Playmobil 5548 mit Playmobil 5448 daherkommt, schenkt anstelle eines bunt leuchtenden LED-Karrussells eine Waldfee mit Mondpferd. 

Der Pragmatiker

Pragmatiker beobachten die zu beschenkenden Personen aufmerksam. Hat der Opa beim Samichlaus ein Loch im Strumpf, legt das Christkind das neue paar Socken unter den Baum. Klagt der Sohnemann über zu enge Schuhe, gibt's das gleiche Paar eine Nummer grösser. An alledem ist nichts auszusetzen – aber das ist auch schon alles.

Der Spontane

Böse Zungen behaupten, diese Art zu Schenken trage egoistische Züge. Denn man will sich nicht von Wünschen und Wunschlisten dirigieren lassen, sondern stellt vielmehr die eigene Freude am Schenken in den Vordergrund. Auch das ist nicht falsch, solange man Persönlichkeit und Vorlieben der beschenkten Person im Auge behält.

Der Gesellige

Das traditionelle Fest mit Weihnachtsgeschichte, Flötenspiel und peu à peu geöffneten Geschenken – es kann mitunter etwas frischen Aufwind vertragen. Wichteln eignet sich dafür besonders gut. Ein paar kleine Regeln, wie beispielsweise der ungefähre Wert des Geschenks, sollten aber dennoch beachtet werden. Dies sind die besten Ideen zum Wichteln mit Gross und Klein.

Der Wohltäter

Spenden ist eine noble Art zu schenken und besonders unter Erwachsenen eine Überlegung wert. Mittlerweile gibt es tolle Geschenkspenden, mit denen man schenken und zugleich Gutes tun kann. Wer zum Beispiel knackige Schokomandeln verschenkt, spendet einem Bauern in Honduras eine Bio-Kakaopflanze und gibt zudem einem Baum das Leben.

Der Übersättigte

Nichts schenken –  diese Art von Absprache findet von Vorteil nur in gegenseitigem Einverständnis statt. Dabei macht sie durchaus Sinn. Die meisten von uns erfüllen sich tagein, tagaus all ihre Wünsche. Da bleibt für Weihnachten halt nichts mehr übrig – und das ist auch gut so.

Aber Vorsicht: Hält sich der eine oder andere nicht an die Abmachung und überreicht dem überraschten Beschenkten doch ein kleines Präsent , so ist der Ärger unterm Mistelzweig mitunter vorprogrammiert.

In jeder Familie kommt meistens eine(r) aus den oben genannten Kategorien vor – und gerade das verleiht der Schenkerei die nötige Würze. Aber egal wie, was, wie viel und wann geschenkt wird, es ist immer die Geste, die zählt.

Besonders unter Erwachsenen gilt: Liebevolle Worte, hübsch verpackt im handgeschriebenen Brief, bringen die Augen des Beschenkten garantiert zum Leuchten.

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