Medienkonsum «TikTok»-Debatte daheim – was den Eltern dabei hilft

dpa

1.7.2020

Eltern sollten die Plattform TikTok nicht verteufeln. Besser ist es, wenn sie die Funktonen der App gemeinsam mit ihrem Kind ausprobieren.
Eltern sollten die Plattform TikTok nicht verteufeln. Besser ist es, wenn sie die Funktonen der App gemeinsam mit ihrem Kind ausprobieren.
Bild: Getty Images

Spätestens wenn der Nachwuchs im Teeniealter ist, kommen die Eltern nicht mehr an der Diskussion um «TikTok» vorbei. Die besten Argumente, um mitzudiskutieren.

Früher war das Kinderzimmer die grosse Bühne, in dem kleine Teenager mit Mikro in der Hand grosse Auftritte hinlegten und sich wie ein Star fühlten. Heute holen sich Heranwachsende das Star-Feeling via «TikTok».

Die chinesische Video-Plattform ist wie gemacht für Auftritte, die man mit Songs seines Idols unterlegt und dann mit Freunden teilt – oder eben mit der ganzen Welt. Genau davor graut es Eltern.



Aber deshalb die soziale Plattform verteufeln oder dem Kind sogar verbieten? Davon rät Kristin Langer, Mediencoach der Initiative «Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht» ab. «Gut ist, wenn Eltern sich auf das Interesse einlassen und die Funktionen der App gemeinsam mit ihrem Kind ausprobieren», sagt die Expertin.

Auf der Suche nach dem «Star-Feeling»-Faktor

Eltern müssen aber auf Diskussionen um die Einstellungen gefasst sein, die sowohl auf öffentlich als auch auf eingeschränkt gesetzt werden können. Spätestens ab 12 Jahren wollen sich Teenies oft nicht mehr verstecken und den «Star-Feeling»-Faktor erhöhen. Ihnen reicht dann nicht mehr, dass die Videos nur Freunde und Familie sehen.

Um aber den Rest der Welt aussen vorzulassen, könnten Eltern Folgendes vorschlagen: «Wie würdest du das finden, wenn das Video von dir im Eingangsbereich deiner Schule oder im Stadtzentrum performed wird?», regt Langer an. Dort würde es nicht nur von jedem gesehen, sondern kann von Fremden auch für immer gespeichert werden – genau wie Videos auf «TikTok».

Der Traum berühmt zu werden

Ein weiterer Tipp für Eltern ist, herauszufinden, was das Kind mit seinen Auftritten erreichen will. Geht es nur um das Nachspielen vom Showbusiness? Das ginge auch in kleinerem Kreis. Warum nicht mal was fürs nächste Familienfest einstudieren? Oder geht es darum, berühmt zu werden? Etwa wie die «TikTok»-Stars «Dalia Mya», «itsofficialmarco» oder «Enyadres», die als Influencerinnen und Influencer einen Haufen Geld verdienen, Klamotten und Schminke gestellt bekommen.

«Das ist ein willkommener Anlass, gemeinsam mit dem Kind zu recherchieren, wie viel Arbeit hinter einem Influencer-Job steckt. Auch um herauszufinden, wer bei den Videoproduktionen eigentlich was entscheidet», schlägt Kristin Langer vor. Sie empfiehlt für die Recherche die Website handysektor.de.

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