Swisscom NachhaltigkeitsblogSchweizer zaubern syrischen Flüchtlingen ein Lächeln ins Gesicht
Bigna Salzmann
8.5.2019
Das Leid der syrischen Zivilbevölkerung ist uns aus den Nachrichten bekannt. Eigentlich würde jeder gerne helfen, doch ist das oft gar nicht so einfach. Trotzdem reisen Schweizerinnen und Schweizer immer wieder in Krisengebiete und spenden Kriegsopfern Hoffnung.
Die zahlreichen Kriege und Konflikte im Nahen Osten fordern seit vielen Jahren Tausende Opfer und treiben noch viel mehr Menschen in die Flucht. Rund eine halbe Million geflüchtete Syrer leben in jordanischen Flüchtlingscamps, nochmals so viele in jordanischen Städten.
Menschen, die in einem Provisorium leben, haben oft keine Perspektive. Die Ursachen dieser Krisen sind komplex und werden nicht von heute auf morgen gelöst sein.
Was man als Privatperson aber tun kann, ist, das Leid der Menschen teilen, sich solidarisch zeigen und ihnen so ein besseres Gefühl geben, damit sie wieder zuversichtlicher in die Zukunft schauen können.
Genau das ist das Ziel der Schweizer Stiftung NOIVA. 2010 gegründet vom Schweizer Ehepaar Andi und Elsbeth Kunz, leistet die Stiftung in Jordanien humanitäre Hilfe und ermöglicht es, Schweizerinnen und Schweizern ins Krisengebiet zu reisen und die Menschen dort freiwillig zu unterstützen.
Das Engagement der Stiftung verfolgt zwei Ansätze: Einerseits werden vor Ort laufend stationäre Projekte lanciert, die entweder von Einheimischen oder von dort lebenden Schweizern geleitet werden. Andererseits gibt es immer wieder zweiwöchige Einsätze von grösseren Gruppen von Freiwilligen aus der Schweiz, die vorher durch das Team vor Ort organisiert werden.
Nachhaltig etwas verändern
Eines der ersten dauerhaften Projekte von NOIVA heisst learn2live. Die Stadt Mafraq im Norden Jordaniens, nahe an der Grenze zu Syrien, zählte ursprünglich eine halbe Million Einwohner – mit allen Flüchtlingen sind es nun fast doppelt so viele.
Sämtliche städtischen Institutionen sind daher völlig überlastet, so auch die Schulen. Learn2live unterrichtet Kinder, die keine Möglichkeit haben, die lokalen Schulen zu besuchen. Dazu bildet NOIVA Einheimische zu Lehrkräften aus, damit sich das Projekt selbst trägt.
Die Stiftung engagiert sich auch im Gesundheitswesen. Das neueste Projekt ist eine mobile Zahnklinik. «Es sind viele NGOs vor Ort, die sich um die Gesundheit der Menschen kümmern. Die Zahnmedizin ist dabei leider völlig untervertreten, obwohl der Bedarf riesig wäre», meint Andi (33), der das Projekt ins Leben gerufen hat.
Schweizer im Einsatz
Adrian Burkhalter ist Lernbegleiter und Coach bei der Berufsbildung von Swisscom. Er ist mit NOIVA bereits fünf Mal nach Jordanien gereist. Von seinen Reisen hat er für sich mindestens so viel mitgenommen, wie er den Menschen dort gegeben hat:
«Einmal haben wir eine Familie in ihrer kleinen Behausung in Mafraq besucht. Einer der Söhne hatte eine Behinderung. Er konnte nicht am Programm teilnehmen, das wir für die Kinder organisiert hatten. Er sass nebendran und verfolgte das Treiben. So setzte ich mich neben ihn auf dem Boden, und wir sassen eine ganze Weile da. Ich konnte spüren, wie er die Aufmerksamkeit genoss und meine Anwesenheit schätzte. In solchen Momenten geht es nur um diese eine Person und um diesen einen Moment, in dem man ein kleines bisschen Nähe und Freude schenken kann. Zumindest für das einzelne Schicksal kann man immer etwas bewegen.»
Möchten auch Sie sich engagieren?
Auch 2019 organisiert NOIVA Einsätze, in denen Schweizer nach Jordanien reisen und sich dort engagieren können. Aktuell ist gerade der zweite Einsatz dieses Jahres im Gange, der nächste wird im Herbst vom 5. bis 19. Oktober 2019 stattfinden.
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