Promi-Ferienort Hier lässt Prinz Harrys künftiger Schwiegervater die Seele baumeln

Denis Düttmann, dpa/bb

16.5.2018

Rosarito, der Badeort an der mexikanischen Pazifikküste hat schon bessere Zeiten gesehen. Früher machte dort die Hollywood-Prominenz Ferien, heute geniessen vor allem US-Rentner den Ruhestand. Auch der Vater von Prinz Harrys künftiger Frau Meghan Markle schätzt die Ruhe und Anonymität.

Eine kühle Brise weht vom Pazifik die Hänge von Rosarito hinauf. An der Bar Papas & Beer hämmert Hip Hop aus dem Boxen, aber nur wenige Touristen genehmigen sich an den Holztischen ein erstes Nachmittagsbier. Der Strand wird von mehr Möwen als Menschen bevölkert, und die Einkaufsstrasse wirkt in der Vorsaison fast wie ausgestorben. Einige Restaurant machen erst gar nicht auf, die Souvenirsverkäufer ordnen gelangweilt ihre Ware.

Die Ruhe in dem mexikanischen Städtchen Rosarito hat es offenbar auch dem künftigen Schwiegervater des britischen Prinzen Harry angetan. Medienberichten zufolge wohnt Thomas Markle in einem bescheidenen Haus an der Küste von Rosarito. Seit der Verlobung von Harry mit der US-Schauspielerin Meghan Markle haben ihn britische Paparazzi mehrfach in Rosarito abgelichtet.

Auf den Fotos ist Markle beim Verlassen eines Kioskes zu sehen oder wie er vor einem italienischen Restaurant auf seine Take-away-Pasta wartet. Besonders gesprächig war Markle, der dieser Tage wegen gestellter Paparazzi-Fotos in die Schlagzeilen kam und deswegen vielleicht sogar der royalen Hochzeit fern bleiben will, dabei allerdings nicht. «Kein Kommentar, danke», sagte er der «Sun». Der «Daily Mail» erklärte er: «Ich kann aus Respekt vor meiner Familie nichts sagen. Ich kann einfach nicht.»

Vor Jahren soll es zwischen Meghan Markle, die nach der Scheidung der Eltern bei ihrer Mutter aufwuchs, und ihrem Vater gekriselt haben. Vor zwei Jahren veröffentlichte Meghan Markle auf Twitter allerdings ein Baby-Foto von sich und ihrem Vater und schrieb: «Bis zum heutigen Tag sind deine Umarmungen die besten der Welt.»

Die goldenen Zeiten sind vorbei

Rosarito liegt nur eine gute halbe Stunde von der US-Grenze entfernt. San Diego erreicht man mit dem Auto in einer Stunde, Los Angeles ist etwa drei Stunden entfernt. Zahlreiche Rentner aus den USA haben sich in dem Ort am Pazifik angesiedelt. Die Mexikaner haben sich auf die Nachbarn aus dem Norden eingestellt. Man spricht englisch, überall werden Dollar akzeptiert und die Hinweis- und Werbeschilder sind zweisprachig.

Mieten, Lebenshaltungskosten aber vor allem Arztrechnungen sind deutlich günstiger als in den USA. Neben Bars und Souvenirshops reiht sich auf dem Boulevard Benito Juárez eine Praxis an die nächste. Angesichts der astronomischen Arztkosten in den USA lassen sich viele Amerikaner in Rosarito die Zähne machen.

«Unsere meisten Gäste kommen aus den USA - ist ja gleich nebenan. Derzeit ist es sehr ruhig, aber im Sommer ist es hier richtig voll», sagt Javier Maldonado, der am Strand Touristen in ein Fischrestaurant locken will. Viele Besucher kommen zum Surfen oder Tauchen. In den Baja Studios können Touristen die Filmsets von «Titanic», «Planet der Affen» und «Pearl Harbor» bewundern.

Die goldenen Zeiten von Rosarito sind allerdings vorbei. Mitte des vergangenen Jahrhunderts gab sich dort noch der Jet Set die Klinke in die Hand. Orson Wells, Gregory Peck, Anthony Quinn und Marilyn Monroe genossen in Rosarito die Sonne. Rita Hayworth und Ali Khan checkten 1954 im Rosarito Beach Hotel ein. Über dem Eingang des heute etwas heruntergekommenen Hotels steht noch immer: «Durch diese Tür gehen die schönsten Frauen der Welt.»

Nach Verlobung Telefonnummer geändert

Abseits der Strandmeile ist es mit dem Glamour schnell vorbei. In der Ferne klammern sich die Slums von Tijuana an die Hügel, die Autobahn nach Ensenada führt mitten durch den Ort, die städtischen Sportanlagen sind von Unkraut überwuchert. In den ruhigen Wohnvierteln auf der anderen Seite der Schnellstrasse streunen Hunde umher und Jugendliche spielen Baseball.

Möglicherweise schätzt Thomas Markle gerade das einfache Leben und die Anonymität in Rosarito. Anders als in britischen Medien spielt der Vater der Braut in den mexikanischen Blättern kaum eine Rolle. «Von dem habe ich noch nie etwas gehört», sagt Jocelyn Vargas, die in einem Kiosk an der Kasse steht. «Aber schön, dass es ihm bei uns gefällt. Vielleicht kommen uns dann ja auch Harry und Meghan mal besuchen.»

Thomas Markle ist die Welt der Stars nicht ganz fremd. Der Beleuchtungstechniker und Kameramann arbeitete unter anderem am Set der Fernsehserien «General Hospital» und «Eine schrecklich nette Familie» und gewann einen Emmy. Nachdem Prinz Harry und Meghan Markle ihre Verlobung bekannt gaben, soll er seine Konten in den sozialen Netzwerken geschlossen und seine Telefonnummer geändert haben.

Alle Welt blickt auf Vater Markle

Am 19. Mai könnte alle Welt auf Thomas Markle blicken, wenn er seine Tochter in der St.-Georgs-Kapelle in Windsor zum Altar führt. Zuletzt hiess es in einer Mitteilung des Kensington-Palasts: «Miss Markle ist überglücklich, dass ihre Eltern bei diesem freudigen Ereignis an ihrer Seite sind.»

Erst am Montag hatte der Vater jedoch für einen Eklat gesorgt, als er seine Teilnahme an dem Fest absagte. Als Grund für die Absage nannte er aber nicht seine Gesundheit, vielmehr wolle er weder seine Tochter noch die Königsfamilie in Verlegenheit bringen. Er reagierte damit auf Vorwürfe, er habe gegen Geld gestellte Paparazzi-Fotos von sich machen lassen.

Und nun heisst es sogar: Der Vater von Meghan Markle müsse sich laut Medienbericht nach einem Herzinfarkt einer Operation unterziehen und drohe deshalb die Hochzeit seiner Tochter endgültig zu verpassen. Der Eingriff solle am Mittwoch stattfinden, meldete das US-Promi-Portal «TMZ» am Dienstag.

Damit würde seine Reise nach England zu Meghans Hochzeit mit Prinz Harry am Samstag nun platzen, hiess es.

Die schönsten Strände der Welt
Zurück zur Startseite